Dieser Mini-PC verbraucht kaum Strom und bietet trotzdem alles, was ich brauche – Geekom AE7 im Alltags-Check

Der Geekom AE7 ist ein ultrakompakter Mini-PC mit schickem Design und dank Ryzen 9 und 32 GB RAM beachtlicher Power. Ob das für Homeoffice und Gaming reicht? Ich hab's ausprobiert.

Der Geekom AE7 hat mich überzeugt. Der Geekom AE7 hat mich überzeugt.

Ich bin Mac-User seit über zehn Jahren. Ich liebe mein MacBook Air zum Arbeiten im Homeoffice, zum Zocken taugt die Flunder aber kaum.

Das wurde mir jüngst wieder beim virtuellen Teamevent klar. Das Spiel der Wahl war Golf It!, ein Party-Minispiel mit Grafik aus 2010. Ich wurde letzter, weil ich mit annähernd 10 Frames spielen musste. (Es lag wirklich daran, ich schwöre!)

Auch wenn Gaming auf dem Mac Fortschritte gemacht hat: Ich würde durchaus gern mehr spielen. Daher habe ich nach einer kompakten und günstigen Alternative gesucht, die sich zum effizienten Arbeiten und gelegentlichen Zocken eignet. Und bin auf das Thema Mini-PCs gestoßen.

Das sind kleine Computer zwischen 200 und 1.000 Euro, die man sogar an die Rückseite seines Monitors schrauben kann.

Für dieses Experiment habe ich mir den Geekom AE7 näher angeschaut – und wurde gleich mehrfach positiv überrascht.

Das ist der Geekom AE7: Kompakter Mini-PC im Apple-Design mit Ryzen 9

Überraschung Nummer 1: Die kompakte Größe des Geräts. Der Geekom AE7 ist mit 11,7 x 11,2 x 4,9 cm deutlich kleiner als ein Mac Mini und nur unwesentlich größer als mein Apple TV.

Der Vergleich zum Mac Mini kommt nicht von ungefähr, erinnert der Mini-PC mit seinem silbernen Aluminiumgehäuse doch optisch stark an Apples Zwergrechner. Für mich als Apple-Fan ein großer Pluspunkt.

Das Gerät kostet 780 Euro, bietet dafür aber Windows 11 Pro, einen leistungsstarken AMD Ryzen R9 7940HS mit 32 GB (bis zu 64 GB möglich) schnellem DDR5-RAM und eine 1 TB PCIe-Gen4-SSD. Zudem verfügt er mit der Radeon 780M über eine iGPU, die mich ebenfalls überrascht hat. Dazu später mehr.

Auch bei der Konnektivität gibt’s kaum was zu meckern. Die Anschlüsse sind gut verteilt, mit zwei USB-3.2-Anschlüssen (einer mit Power Delivery) und einem 3,5 mm Klinkenanschluss an der Vorderseite sowie vier weiteren USB-Ports, wovon zwei auch Display Port unterstützen, und zwei HDMI 2.0-Anschlüssen auf der Rückseite. Dazu gibt’s WLAN 6E und Bluetooth 5.2 sowie einen SD-Karten-Slot.

Allerdings gibt’s nur zwei USB-C-Ports, davon einer mit USB 4.0-Support – beide nur an der Rückseite. Auch lässt sich der Mini-PC nicht via USB-C mit Strom speisen, ihr müsst mit dem beiliegenden Netzteil vorliebnehmen. Wünschenswert wäre zudem HDMI 2.1 gewesen. Dafür lassen sich aber bis zu vier Bildschirme in 4K-Auflösung anschließen. Fürs Homeoffice ideal.

Leistung: Wie schlägt sich der Geekom AE7 bei Produktivität und Gaming?

Apropos ideal: Surfen, Streamen sowie Arbeiten mit Office-Anwendungen und E-Mail-Programmen sind eine wahre Freude. Alles flutscht, Ladezeiten gibt’s dank 32 GB RAM quasi nie und 90 Prozent meiner Tasks entlocken der kleinen Kiste nicht mal eine hörbare Lüfterumdrehung. Der PC-Zwerg bleibt die meiste Zeit beinahe unhörbar leise – und verbraucht gerade mal 10-20 Watt.

Lediglich bei intensiveren Aufgaben wie Bildbearbeitung in Photoshop dreht der Lüfter auf, bleibt dabei aber stets unter 36 Dezibel (gemessen mit der Apple Watch 7). Erfreulicherweise frisst der AE7 selbst bei intensiveren Aufgaben nicht mehr als 30 Watt.

Doch wie sieht’s beim Gaming aus? Kann man auf dem Mini-PC auch zocken?

Auf jeden Fall, ihr müsst aber gegebenenfalls eure Erwartung zügeln. Triple-A-Spiele werdet ihr hier nicht in maximaler Auflösung spielen können. Für Full HD reicht die Kiste aber allemal.

So konnte ich The Witcher 3 dank FSR2 in niedrigen Einstellungen mit 60 Frames spielen. Kleine Feierabendründchen in Fortnite sind mit 60-80 Frames ebenfalls möglich. Das ist mehr, als ich brauche und erwartet habe.

Selbst World of Warcraft, das mein MacBook Air M1 an seine Grenzen treibt, kann ich besser genießen. Zwar nehmen Geräuschpegel und Leistungsaufnahme (80-90 Watt) bei Spielen deutlich zu, liegen für mich aber immer noch im Rahmen.

In Full HD laufen viele ältere Spiele wie Guardians of the Galaxy flüssig - vorausgesetzt, ihr reduziert die Grafikdetails und aktiviert ggf. FSR. In Full HD laufen viele ältere Spiele wie Guardians of the Galaxy flüssig - vorausgesetzt, ihr reduziert die Grafikdetails und aktiviert ggf. FSR.

Klar, einen richtigen Gaming-PC wird der AE7 nicht ersetzen, fürs gelegentliche Zocken (vor allem von älteren Spielen) bin ich jedoch wunschlos glücklich. Zumal ich ohnehin am liebsten auf den Konsolen oder meinem Steam Deck spiele. Einige AAA-Spiele, die es auch für PS5 oder Xbox gibt wie Cyberpunk 2077, genieße ich dann doch lieber bequem auf der Couch.

Für den Preis hat mich die Performance echt beeindruckt und müsste ich mich nicht von MacOS trennen, würde ich den Geekom AE7 sogar als Ersatz für mein MacBook in Erwägung ziehen.

Was mir sonst noch aufgefallen ist

  • Die vorinstallierte Version von Windows 11 Pro kommt ohne jegliche Bloatware daher. Ein erster Virenscan fiel negativ aus. Beides keine Selbstverständlichkeit.
  • Praktisch: Der AE7 lässt sich bei Bedarf mittels im Lieferumfang beiliegender VESA-Halterung an die Rückseite des Monitors anschrauben.

Mögliche Alternativen

Die Auswahl an Mini-PCs ist groß. Wenn ihr wie ich auch etwas zocken wollt, solltet ihr einen Blick auf den Minisforum UM780 XTX werfen, der mit einem Ryzen 7 7840HS und einer Radeon 780M ebenfalls genügend Leistung fürs Gaming in Full HD bietet und für circa 650 Euro zu haben ist.

Seid ihr dagegen anspruchsloser oder habt ein kleineres Budget, reicht womöglich der NiPoGi Mini-PC, den mein Kollege Benedikt von MeinMMO empfehlen kann:

Fazit

Der Geekom AE7 hat mich gleich mehrfach überrascht. Er verbraucht kaum Strom, ist meistens flüsterleise und bietet sogar genügend Leistung für Spiele, wenn man seine Ansprüche etwas zurückschraubt.

Dazu nimmt er kaum Platz ein, bietet zahlreiche Anschlüsse und sieht auch noch schick aus. Es ist ein rundum gelungener Mini-PC mit einer guten Balance aus Leistung, Design, Energieeffizienz und Kompaktheit.

Wer fotografiert oder Videos bearbeitet, dürfte den SD-Karten-Slot an der Seite zu schätzen wissen. Mir persönlich wäre ein USB-C-Port an der Front lieber gewesen. Ansonsten bietet er alles, was ich brauche.

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