Stromverbrauch reduzieren: 9 Tricks, wie ihr beim Fernsehen Energie spart

Verbrauch checken, nachts das Gerät vom Strom nehmen oder gleich den Fernseher erneuern: Mit unseren Tipps spart ihr im Wohnzimmer Strom und Geld.

Mit unseren Tipps spart ihr Strom und Geld mit dem TV. (Bild: adobe.stock.com - Proxima Studio) Mit unseren Tipps spart ihr Strom und Geld mit dem TV. (Bild: adobe.stock.com - Proxima Studio)

Update vom 14. November 2023: Wir haben den Artikel aktualisiert.

Strom ist teuer. Jedes Kilowatt macht sich am Ende auf der Stromrechnung bemerkbar. Ein Gerät, das die meisten von uns täglich nutzen, ist der Fernseher. Großer Bildschirm, PS5 angeschlossen und dann läuft er nur im Hintergrund: Mit ein paar kleinen Kniffen spart ihr am Ende des Monats bares Geld.

1. Energieeffizienz überprüfen (plus Rechenbeispiel)

Das erste, was ihr immer checken solltet, wenn ihr einen neuen Fernseher (oder irgendein anderes elektronisches Gerät) kauft, ist das Energieeffizienz-Label. Das verrät auf den ersten Blick, wie stromhungrig die potenzielle Anschaffung ist.

Auf seiner Webseite erklärt Bundesministerium für Wirtschaft und Klima, wie man es liest. Das Ampelprinzip funktioniert visuell gut, doch wie viel verbraucht denn nun ein TV im Betrieb?

Ein Rechenbeispiel: Nehmen wir als Beispiel den Samsung GU65AU7199UXZG in 65 Zoll (siehe Bild oben). Die 1.000 Stunden auf dem Label entsprechen 2,74 Stunden Laufzeit pro Tag. Der durchschnittliche Preis pro Kilowattstunde liegt bei 36,8 Cent (Stand 13.02.23). Miteinander multipliziert und bei einer Laufzeit von ungefähr drei Stunden am Tag, kostet der Betrieb des oben genannten TVs im Jahr ca. 49,68 Euro (Standby-Betrieb nicht mit eingerechnet; Normalbetrieb, kein HDR).

Stromkosten eures Fernsehers berechnen

Um euren jährlichen Strompreis zu berechnen, müsst ihr wissen, wie viel Watt der Fernseher in der Stunde verbraucht, dieser entspricht dem Energie-Verbrauch des Geräts. Der jährliche Verbrauch errechnet sich aus der ungefähren täglichen Laufzeit multipliziert mit 365. Das Ergebnis wiederum multipliziert ihr mit eurem Cent-Preis pro Kilowattstunde und ermittelt damit die jährlichen Kosten. Nutzt alternativ diesen Blitzrechner, der Kosten im Standby mit einberechnet.

2. Größe beachten

Je größer der Bildschirm, desto höher der Stromverbrauch, logisch. Cineasten und Zocker schwören auf große Displays und mit der heutigen Auflösung passt theoretisch jede Diagonale in jede Besenkammer.

Doch wie viel mehr zahlt man bei meinem 65-Zöller im Vergleich zu kleineren Fernsehern?

So viel spart ihr mit kleineren TVs: Dasselbe Modell von Samsung kostet in den kleineren Varianten jeweils:

  • 55 Zoll: 37,17 Euro jährlich
  • 43 Zoll: 25,76 Euro jährlich (fast die Hälfte zum 65-Zöller)

Wer beim TV-Kauf also auf den Geldbeutel schaut, sollte zu kleineren Modellen greifen.

3. Gerät erneuern (und je nach Platzierung OLED bevorzugen)

Ältere Modelle ziehen mehr Strom, ganz besonders, wenn es Plasma-Fernseher sind. Selbst wenn der alte Glotzkasten noch läuft, lohnt sich ein Umstieg auf ein neueres Gerät hinsichtlich des Stromverbrauchs (von zusätzlichen Features ganz abgesehen).

Ist OLED wirklich günstiger? Je nachdem. Der 65-Zöller 65C27 von LG verbraucht nur 97 Kilowattstunden (das LCD-Gerät von Samsung 135 kWh), da die organischen Pixel von selbst leuchten und auch nur dann, wenn sie angesteuert und gebraucht werden. In dunklen Räumen, in denen weniger Helligkeit benötigt wird, ist das von Vorteil, doch wenn der Fernseher aufgrund eines hellen Raumes das Display stärker beleuchten muss, ist der Vorteil dahin.

In unserer TV-Kaufberatung haben wir eine Auswahl an guten OLED- und LCD-Fernsehern.

4. Viel Helligkeit und hoher Kontrast = Höherer Stromverbrauch

Cineasten schwören drauf und im Kino ist es ja auch so: Den Raum abdunkeln hilft nicht nur der Atmosphäre.

Fernseher besitzen mittlerweile einen Sensor, der die Helligkeit des Bildes an die des Zimmers anpasst. Je heller der Raum, desto mehr Energie bringt der TV auf, um das im Bild auszugleichen. Wer nicht manuell nachjustieren und Regler schieben möchte, greift zum Kino-Bildmodus, der von vornherein dunkler abgestimmt ist. 

Wer sich an der Bildqualität nicht stört, kann auch getrost den Eco-/Öko-Modus wählen. Hier wird das Minimum an Helligkeit verwendet, dafür sind die Kontraste allerdings wesentlich schwächer.

5. Verzichtet auf HDR

HDR im Heimkino, HDR beim Gaming, HDR beim Fotografieren: High Dynamic Range ist das Feature der letzten Jahre - und es verbraucht verdammt viel Strom. Auf dem Energieeffizienz-Label für Fernseher ist ein Extrawert für HDR ausgewiesen.

HDR sieht toll aus, keine Frage, aber damit der Kontrast so knackig scheppert, muss der TV oder Monitor richtig Leistung auffahren - und die kostet. Verzichtet daher auf HDR und andere Kontrastmodi eures Fernsehers, wenn ihr sparen möchtet.

Dass man mit HDR aber auch ziemlich glücklich werden kann, beweist unser Kollege Sören:

6. Auto-Standby nutzen

Hand aufs Herz: Nach einem langen Tag schlafen wir alle gerne vorm Fernseher ein. Wenn die Flimmerkiste läuft, ohne dass jemand schaut, kostet das am Ende Geld. Nutzt daher die Auto-Standby-Funktion, damit sich das Gerät nach einer bestimmten Anzahl von Stunden selbst ausschaltet.

7. TV ausmachen, wenn niemand guckt

Eigentlich ist es naheliegend: Schaut niemand fern, so macht das Ding doch aus. Allerdings haben viele Menschen das Bedürfnis, den TV im Hintergrund laufen zu lassen, um es sich heimelig zu machen. Doch was tun?

  • Bildschirm aus-Funktion: Befindet sich meist in den Bildschirm-Optionen und ist für Radioempfang oder Musikstreaming gedacht.
  • Helligkeit maximal dimmen: Wirkt auf der Stromrechnung Wunder

8. Stecker ziehen 

Wenn ihr abends ins Bett geht, zieht den Stecker eures TVs oder schaltet die Steckdosenleiste aus. Zwar ist der Unterschied von Standby zu wirklich aus nicht riesig, aber Kleinvieh macht am Ende eben auch Mist.

Doch Obacht, wenn ihr einen OLED-TV habt!

Um Einbrennen vorzubeugen, lassen OLEDs ein Reinigungsprogramm laufen, auch, wenn der Fernseher auf Standby steht. Dieses starten in der Regel 15 Minuten nachdem das Gerät ausgeschaltet wurde. Nehmt ihr den TV vom Strom, findet das Reinigen nicht statt.

Wartet daher bei OLEDs im besten Fall eine Stunde, bis ihr den Schalter an der Leiste umlegt.

9. Stromverbrauch angeschlossener Geräte prüfen

Jedes eingeschaltete Gerät verbraucht Strom, klar, deshalb solltet ihr überlegen, welche Peripherie ihr wirklich braucht und wozu nutzt. Lohnt sich bei der Tagesschau um 20 Uhr wirklich das 5.1-System?

Besonders kostspielig wird's bei Konsolen. Zockt ihr auf der PlayStation 5 ein Spiel mit HDR und allen Schikanen, zieht die Konsole schon mal bis zu 200 kWh, beim Streaming immerhin noch 50 bis 60 Kilowatt in der Stunde. Die könnt ihr euch sparen, wenn ihr die Apps eures Fernsehers nutzt oder auf ein anderes Zusatzgerät wie den Amazon Fire TV-Stick zurückgreift.

Wie man beim Zocken sonst Strom sparen könnt, verraten euch Ann-Kathrin und Dennis:

So senkt ihr jetzt die Strom-Kosten auf PC + Konsolen Video starten 19:07 So senkt ihr jetzt die Strom-Kosten auf PC & Konsolen

Wenn ihr euch an diese Tipps haltet, spart ihr am Ende des Jahres bares Geld. Schaut, welche davon für euch umsetzbar sind, denn jedes bisschen hilft beim Sparen. Wir haben noch weitere Stromspartipps für euch in petto:

Achtet ihr auf euren Stromverbrauch, wenn ihr TV schaut respektive spielt oder ist euch die Ersparnis egal? Welche Tipps kennt ihr womöglich noch, die ihr mit uns teilen könnt? Oder setzt ihr lieber auf Kino-Feeling im Wohnzimmer und euch reicht der Blick aufs Energielabel beim Kauf? Tauscht euch gerne in den Kommentaren aus und lasst uns weitere Tricks wissen, die uns am Ende bares Geld sparen!

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