Es ist ein Jammer, dass die meisten Gaming-Laptops nicht können, was das Summit E16 kann

Flexibilität ist eine große Stärke von Notebooks. Dass bei Gaming-Geräten noch mehr drin sein könnte, zeigt mir ausgerechnet der Business-Laptop Summit E16 von MSI.

Manchmal bringen uns Brüder auf verrückte Ideen. Sich bei der GameStar bewerben zum Beispiel, so wie in meinem Fall vor bald zehn Jahren geschehen. Oder ein Business-Convertible als Gaming-Notebook zu benutzen, um ein lästiges Platzproblem zu lösen, so wie jüngst von mir ausprobiert.

Warum das mit dem Summit E16 Flip von MSI beim Spielen richtig gut funktioniert und wieso ich mir wünschen würde, auch bei waschechten Gaming-Boliden mit sehr hoher Leistung öfter den Convertible-Aufbau zu sehen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Lesenswerte Tipps der etwas anderen Art für den Notebook-Kauf bekommt ihr außerdem bei meinem Kollegen Alexander Köpf unter dem folgenden Link:

Ihr wollt ein neues Notebook? Dann macht es nicht wie ich, sondern wartet!

Einige auf dieser Seite eingebaute Links sind Affiliate-Links. Beim Kauf über diese Links erhält GameStar je nach Anbieter eine kleine Provision ohne Auswirkung auf den Preis. Mehr Infos.

MSI Summit E16 Flip: Das steckt drin

Vorab ein kurzer Blick auf die technischen Eckdaten des Summit E16 Flip. Sie machen schnell deutlich, das Gaming- und Geschäftsinteressen nahe beieinanderliegen können.

So ist ein Display mit 165 Hertz und hoher Auflösung sowie Pixeldichte auch beim Arbeiten sehr angenehm. Und eine Geforce RTX 3050 kann man eben nicht nur beim Spielen nutzen, sondern auch beim 3D-Rendern und bei der Videobearbeitung.

Zugegeben, im Falle des im Lieferumfang enthaltenen MSI Pens für Stifteingaben mit 4.096 Druckstufen kommt mir bislang kein wirklich sinnvoller Gaming-Einsatzzweck in den Sinn. Aber dafür habe ich die hohe Flexibilität durch den Convertible-Aufbau als um so praktischer empfunden.

Datenblatt des Summit E16 Convertibles

ProzessorCore i7 1280P (6C+8C, bis zu 4,8 GHz)
GPUGeforce RTX 3050 Ti
Display16 Zoll (2560x1600, 165 Hertz), um 360° schwenkbar
Speicher32,0 GByte LPDDR5-4800
SSD2,0 TByte (PCIe M.2)
BesonderheitenFingerabdrucksensor, IR-Kamera, MSI Pen
Gewicht / Größe1,9 kg / 358 x 258,55 x 16,85 mm

Was bringt der Convertible-Aufbau?

Er sorgt für mehr Spielraum beim Einsatz des Notebooks, was beim Gaming ebenfalls nützlich sein kann. So habe ich auf den geliebten LAN-Parties mit meinen Brüdern oft ein Gaming-Notebook mitgenommen, weil es sehr leicht zu transportieren ist. Das bringt aber auch Nachteile mit sich, wenn ich meine gewohnte Peripherie anschließen will.

Beim normalen Notebookaufbau befindet sich das ohnehin eher kleine Display dann recht weit weg von Tastatur und Maus, weil dazwischen die Tastatur des Laptops liegt. Das geht mit einem Convertible und seinen verschiedenen Aufbaumöglichkeiten klar besser:

Hat man einen großen, ausfahrbaren Tisch wie mein älterer Bruder mit Familie, ist der zusätzliche Platzgewinn im Zeltaufbau dabei weniger wichtig. Auf dem kleinen Esstisch in der Single-Bude meines jüngeren Bruders zählt dagegen jeder Zentimeter.

Die Platzfrage spielt für mich auch unterwegs auf Zugfahrt eine große Rolle. Auch in diesem Fall erweist sich der Zeltaufbau von Convertibles als besonders praktisch.

Normalerweise sind die kleinen, ausklappbaren Tische in Zügen bereits komplett belegt, wenn ich darauf ein Notebook abstelle, um Filme oder Serien zu schauen. Ein wandelbares Notebook wie das Summit E16 von MSI kann dagegen viel platzsparender und dennoch sicher stehen, wie hier beispielhaft zu sehen:

Klassischer Aufbau Klassischer Aufbau
Zeltaufbau Zeltaufbau

Will ich zu guter Letzt mal abends eine Runde gemütlich auf der Couch surfen, mag ich das von mir lange Zeit zu unrecht verpönte Tablet-Handling mittlerweile sehr gerne.

Das E16 Summit ist dabei zwar mit zwei Kilo ziemlich schwer. Dafür ist das Display mit 16 Zoll aber auch riesig im Vergleich zu normalen Tablets, was ich als durchaus angenehm empfinde.

Es gibt fast keine schnellen Gaming-Convertibles

Mehr Einsatzflexibilität ist in meinen Augen immer besser, was ihr auch an meinem Erfahrungsbericht zum ungewöhnlichen Gaming-Tablet von Asus unter dem folgenden Link sehen könnt:

Wie meine größte Fehleinschätzung zehn Jahre später meinen PC-Alltag verändert

Bei Gaming-Notebooks mit hoher Leistung gibt es den flexiblen Convertible-Aufbau aber leider fast nie, wie unter anderem der Blick in das beliebte Preisvergleichsportal Geizhals zeigt. Filtert ihr hier nach Convertibles, sind die RTX 3080 Ti und die RTX 3070 gar nicht vertreten. Gleichzeitig gibt es nur ein einziges Modell mit RTX 3080 und ein einziges mit RTX 3070 Ti.

Auch die RTX 3060 steht mit drei Geräten nicht viel besser da. Erst ab der RTX 3050 Ti wird die Auswahl mit 23 Notebooks größer. AMD ist dagegen aktuell im Convertible-Bereich sogar überhaupt nicht mit dedizierten Notebook-GPUs vertreten.

Zum Vergleich: Ohne den Convertible-Filter kommen RTX 3080 (Ti), RTX 3070 (Ti) und RTX 3060 derzeit auf 783 (!) gelistete Modelle. Aus meiner Sicht eine vertane Chance, was auch meine Praxiserfahrungen mit dem Summit E16 Flip aus dem nächsten Abschnitt zeigen.

Wie gut ist das Summit E16 Flip im Praxiseinsatz?

Bei dem Summit E16 Flip von MSI trifft viel Licht auf wenig Schatten. Folgende Aspekte stechen aus meiner Sicht besonders hervor:

  • Das Display überzeugt mit hohen 165 Hertz, die sowohl das Arbeiten auf dem Desktop als auch das Spielen sehr flüssig wirken lassen können. Die hohe Pixeldichte von 189 ppi sorgt gleichzeitig für eine scharfe Darstellung.
  • Die Gaming-Leistung geht in Ordnung, auch wenn von der RTX 3050 Ti und der Intel-CPU keine Höchstwerte zu erwarten sind - erst recht nicht in aktuellen Titeln bei nativer Auflösung. Aber das Performance-Schwergewicht Cyberpunk 2077 stemmt das E16 immerhin in 1920x1200 bei mittleren Details mit 40 Bilder pro Sekunde - ohne DLSS, wohlgemerkt.
  • In Sachen Speicher seid ihr mit 32,0 GByte RAM und einer PCI-Exrepss-SSD mit 2,0 Terabyte sehr gut ausgerüstet. Dabei erreicht die SSD in meinen Messungen hohe Datenraten von bis zu 6.500 MByte beim Lesen und 5.000 MByte beim Schreiben, sie eignet sich also auch für das neue DirectStorage, das in Forspoken erstmals auf dem PC zum Einsatz kommt.
  • Bei der Verarbeitung gibt es auch nichts zu meckern, ganz im Gegentzeil. Sie wirkt absolut hochwertig und stabil, bei einem Business-Notebook ist das aber wohl auch zu erwarten.
  • Der größte Haken ist aus meiner Sicht die Lautstärke, was auch dem sehr kompakten Aufbau geschuldet ist. Bereits im Leerlauf ist stets ein recht hochfrequentes Lüftergeräusch zu hören, beim Spielen wird das E16 dann sehr laut - wie alle kompakten Notebooks, die ich bislang getestet habe. Immerhin: Erfahrene Nutzer können das per praktischer Software MSI Center Pro ändern, wie im Bild unten zu sehen.
  • Gruselig sind außerdem die kleinen Lautsprecher, die links und rechts an der Unterseite durch winzige Öffnungen sehr blechernen Ton hervorbringen. Aber auch das ist für ein Business-Notebook nichts Ungewöhnliches.
  • Bleibt noch die ordentliche Akkulaufzeit: Im Leerlauf komme ich bei maximaler Helligkeit und 60 Hertz auf etwa 7,5 Stunden, beim Videoschauen sind es etwa 6 Stunden und beim Spielen mit etwas verringerter Leistung ungefähr 1,5 Stunden.

MSI Center Pro: Lüfterdrehzahl Erfahrene Nutzer können die Lüfter unter niedriger Last sogar komplett stillstehen lassen.

Akkuoptimierung Auf Wunsch können wir das Laden des Akkus einschränken, um seine Lebenszeit zu verlängern.

Man merkt dem E16 Summit Flip den Business-Fokus allerdings auch beim Preis deutlich an: In der Variante mit der hier beschriebenen Ausstattung kostet es aktuell etwa 2.600 Euro. Geht es nur um die reine Gaming-Leistung, gibt es vergleichbare Geräte bereits schon für weniger als 1.000 Euro.

Zwar bringt das Convertible-Format sicher generell etwas höhere Kosten mit sich. Der hohe Flexibilitätsgewinn ist mir aber durchaus einen gewissen Aufpreis wert. Die Notebook-Hersteller dürfen sich also aus meiner Sicht gerne trauen, mehr (Gaming-)Geräte dieser Art und Modelle mit flotteren GPUs im Preisbereich zwischen 1.000 und 2.000 Euro auf den Markt zu bringen.

Wie steht ihr zum Convertible-Aufbau bei Notebooks, sowohl generell als auch mit Blick auf Gaming-Geräte? Würdet ihr euch mehr Auswahl in dem Bereich wünschen? Oder spielt ihr ohnehin nur am Desktop-PC? Schreibt es gerne in die Kommentare!

zu den Kommentaren (4)

Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.