Die wenigsten, kleineren Notebook-Hersteller entwickeln eigene Gehäuse und Kühlsysteme für ihre Notebooks, sondern verwenden sogenannte Barebones – mal mehr, mal weniger komplette Notebook-Ummantelungen inklusive Komponenten wie Display, Tastatur und Touchpad. Beispielsweise lokale Marken wie Schenker, One, Medion, Deviltech oder auch Notebooksbilliger.de bestücken diese Barebones dann je nach gewünschtem Preispunkt mit Prozessoren, Grafikchips, Festplatten und optischen Laufwerken.
Nicht jeder Barebone kann dabei jede Leistungsklasse von CPUs und Grafikchips aufnehmen, das ist nicht nur eine Platzfrage sondern auch die Abwärme der einzelnen Konponenten spielt eine große Rolle. Einer der derzeit bei den Herstellern beliebtesten Barebones für Spiele-Notebooks mit 17,3 Zoll Bildschirmdiagonale ist das MSI MS-1762. Dessen Hersteller verkauft als MSI GT70eigene Notebooks auf Basis dieses Barebones. Die möglichen Konfigurationen kosten dabei zwischen 1.400 Euro und extrem teuren 2.700 Euro.
In jeder Ausführung des MSI GT70 steckt dabei ein Intel Core i7 3610QM mit vier Rechenkernen und Hyperthreading – aktuell die Standard-CPU bei ausgewachsenen Notebooks in dieser Preisklasse. Unser 2.200 Euro teures Testgerät verfügt darüber hinaus über eine Geforce GTX 670M mit etwas übertriebenen 3,0 GByte Videospeicher, ein extrem schnelles SSD-Doppel mit 128 GByte Fassungsvermögen und 16 GByte Arbeitsspeicher.
Gehäuse
Anders als die meisten auf dem MS-1762-Barebone basierenden Notebooks besteht das Gehäuse des MSI GT70 aus gebürstetem Aluminium – zumindest Deckel und Handballenauflage. Insgesamt aber wirkt das Design des GT70 wie vom Alienware M17x R4und dem Asus G75zusammengeklaut, ohne jedoch deren Verarbeitungsqualität und Stilsicherheit zu erreichen.
Wie alle 17,3-Zoll-Notebooks mit ausreichender Spieleleistung ist auch das MSI GT70 ziemlich wuchtig und bringt inklusive Netzteil fast 4,6 Kilo auf die Waage. Mit Abmessungen von 42,8 mal 28,8 mal 6,2 Zentimetern ist das Notebook zudem sehr ausladend, vor allem die Höhe von 6,2 Zentimetern ist immens. Dafür stimmen die Stabilität des Gehäuses und der Display-Scharniere im Test. Trotzdem finden wir den billigen Gesamteindruck dem hohen Preis unserer Testkonfiguration von über 2.000 Euro in keinem Fall angemessen.
Prozessor & Grafikkarte
In allen Konfigurationsvarianten wird das MSI GT70 von einem der aktuell günstigsten Core-i7-Vierkerner mit Ivy-Bridge-Kern angetrieben, dem Intel Core i7 3610QM mit Hyperthreading. Technisch entspricht er beispielsweise dem Intel Core i7 3770Kfür Desktop-PCs, der Basistakt beträgt allerdings 2,3 statt 3,5 GHz und der maximale Turbo reicht nur bis 3,3 statt 3,9 GHz. Zudem schrumpft der L3-Cache von acht auf sechs MByte, was letztlich zu einer maximalen Stromaufnahme von 45 statt 77 Watt TDP führt. Genug Leistung für alle Anwendungen bietet der Intel Core i7 3610QM aber in jedem Fall.
Zwischen der im Prozessor integrierten HD-4000-Grafik und der Nvidia Geforce GTX 670M kann das MSI GT70 mittels Nvidias Optimus-Technologie dynamisch hin- und herschalten, um die Akkulaufzeiten zu verlängern und die Geforce nur dann in Betrieb zu nehmen, wenn ihre Leistung wirklich erforderlich ist.
Die Geforce GTX 670M entspricht bis auf den mit 598/4.784 statt 575/4.600 MHz geringfügig höheren Takt der älteren Geforce GTX 570M, basiert also entgegen ihrer Namensgebung nicht auf Nvidias aktueller Kepler-Architektur und der energieeffizienten 28-nm-Fertigung, sondern dem älteren Fermi-Design in 40-nm-Bauweise. Mit ihren 336 Shader-Prozessoren und der 192 Bit breiten Speicheranbindung liegt die GTX 670M noch unter dem Leistungsniveau einer Nvidia Geforce GTX 560für Desktop-PCs – trotz des mit 3,0 GByte übertrieben üppig bemessenen Videospeichers. Günstigere GT70-Varianten nutzen die praktisch gleich schnelle 1,5-GByte-Variante der GTX 670M, teure Modelle sind auch mit den schnelleren Grafikchips Geforce GTX 675M (Fermi) und Geforce GTX 680M (Kepler) erhältlich.
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