Seite 2: Nvidias Grafik-Upgrade auf Knopfdruck: Riesiges Potenzial, aber auch große Probleme

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Was bringen die neuen Filter?

Im besten Fall sorgen sie tatsächlich für eine klare Verbesserung des Bildes, insbesondere durch die zusätzlichen Schattenwürfe. Beginnen wir mit einem Beispiel aus The Witcher 3.

Ohne Umgebungsverdeckung beziehungsweise AO sind die Objekte auf dem Boden kaum zu erkennen (erstes Bild). Das spielinterne HBAO+ sorgt nur für eine leichte Verbesserung (zweites Bild). Der neue SSAO-Filter lässt die Objekte deutlich stärker hervortreten und verbessert den zuvor (zu) überstrahlt wirkenden Bereich rechts (drittes Bild). Der Raytracing-Filter vergrößert die Schatten zu guter Letzt etwas und bringt den Büschen mehr Tiefe (viertes Bild).

Ähnlich überzeugende Ergebnisse erzielen wir in Skyrim. Auch hier gewinnt unsere Vergleichsszene durch die zusätzlichen Schattenwürfe deutlich an Tiefe und die Beleuchtung sieht für unseren Geschmack insgesamt wesentlich stimmiger aus.

Interessante Randnotiz: Wir verwenden hier die Originalversion von Skyrim und nicht die Special Edition. Eigentlich unterstützt laut Nvidias Freestyle-Liste nur letztere die Custom Reshade-Fitler, wir konnten sie aber dennoch in der Original-Version aktivieren.

SSAO + SSRTGI an SSAO + SSRTGI an
Neue Filter aus Neue Filter aus

So gut wie in den obigen Beispielen sehen die Ergebnisse aber längst nicht immer aus. Außerdem kommt es nicht nur bei der Optik zu Schwierigkeiten, sondern auch bei der generellen Unterstützung, wie der nächste Abschnitt zeigt.

Welche Probleme kann es geben?

Das größte Problem stellt unserer Erfahrung nach mangelnde Unterstützung dar, was schon anhand von Nvidias offizieller News zum neuen Treiber deutlich wird:

  • Zum einen ist dort nur allgemein von neuen Freestyle-Filtern die Rede und es klingt so, als könne man sie in jedem Freestyle-Spiel aktivieren, was nicht der Fall ist
  • Zum anderen wird Prey als Beispiel für den neuen SSRTGI-Filter gezeigt, obwohl das Spiel nicht mal laut Nvidias eigener Liste die nötigen Custom-Filter unterstützt, zu erkennen am fehlenden Sternchen. Dementsprechend können wir sie in Prey zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht aktivieren.

Das wäre alles halb so schlimm, wenn zumindest die Kennzeichnung mit einem Sternchen in der Liste sicherstellen würde, dass die Filter funktionieren. Dem ist aber nicht so.

Bei Titeln wie Diablo III, Stardew Valley oder Terraria bekommen wir beispielsweise beim Hinzufügen der Filter nur eine Fehlermeldung zu sehen. Demnach macht die Optik beziehungsweise die Perspektive Probleme, weil die nötigen Tiefeninformationen fehlen (gilt für SSRTGI und SSAO gleichermaßen).

Hinzu kommen Fälle wie Half Life 2: Episode Eins und Episode Zwei, die die neuen Custom-Filter laut Liste ebenfalls unterstützen sollten. Die neuen Varianten SSRTGI und SSAO gehören aber anscheinend nicht dazu, denn sie tauchen bei diesen Spielen im Freestyle-Menü einfach nicht auf.

Störfaktor Grafikfehler

Wenn sich die Filter wie gewünscht aktivieren lassen, stehen außerdem möglicherweise Grafikfehler im Weg. So wurde das Bild in Batman: Arkham Origins mit SSAO-Filter in unserer Test-Szene einfach nur insgesamt zu dunkel, während es in Skyrim und The Witcher teils Grafikfehler zu sehen gab:

Grafikfehler: Skyrim In diesem Innenraum ist mit aktiven Freestyle-Filtern über das Bild gestreckt eine fehlerhafte Schattierung zu sehen.

Witcher 3 Hier verbessern die Filter zwar die Beleuchtung in Witcher 3, aber die Farbgebung des Hexers und des Daches rechts stimmen nicht.

Wie viel Performance kosten die Filter?

Bleibt eine ebenfalls sehr wichtige Frage: Wie viel Leistung kosten die neuen Filter? Unserer Erfahrung nach könnt ihr sowohl für den SSAO-Filter als auch für den Raytracing-Filter etwa 25 Prozent der FPS abziehen. Die Bildrate halbiert sich also ungefähr, wenn beide Filter aktiviert sind.

Das gilt sowohl für neue Modelle wie die RTX 3080 als auch für ältere Karten wie die GTX 970. So sinken die FPS bei Batman Arkham Knight in Full HD mit der GTX 970 von etwa 85 auf 36 FPS (57 Prozent Verlust), in 4K kommt die RTX 3080 in The Witcher 3 ohne Filter auf 94 FPS und mit Filtern auf 47 FPS (50 Prozent Verlust).

Je nach Hardware und Spiel können sich eure Erfahrungen unterscheiden, ihr solltet aber mit einem deutlichen FPS-Verlust rechnen. Da der SSAO-Filter in unseren Tests den größeren Einfluss auf die Optik hatte, empfehlen wir euch im Zweifel, nur diesen Filter zu aktivieren.

Habt ihr die neuen Freestyle-Filter bereits selbst ausprobiert? Falls ja, lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, in welchen Spielen ihr das getan habt, ob sich die Optik sichtbar verbessert hat und wie stark der Einfluss auf die Performance war.

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