Bildqualität
Um die Bildqualität zu ermitteln, optimieren wir zunächst anhand von professionellen Testbildern der Firma Burosch den Modus »Normal« hinsichtlich Geometrie, Helligkeit, Kontrast, Farbe und Schärfe. Die meisten Parameter sind bereits im Auslieferungszustand des Panasonic-TVs gut voreingestellt, die Schärfe ist allerdings deutlich zu hoch. Während sich Helligkeit und Farbe außerdem optimal feinjustieren lassen, können wir den Kontrast nicht perfekt abgleichen, da der Maximalwert von 100 Prozent dazu nicht ausreicht.
Unabhängig davon gibt der TX-L65WT600E in Sachen Bildqualität im Messlabor eine sehr gute Figur ab. Die maximale Helligkeit beträgt im Normal-Modus bei deaktiviertem Leuchtkraftverstärker 277 cd/m². Dank eines Schwarzwertes von 0,1 cd/m² liegt der maximale Kontrast bei 2643:1. Aktiviert man den Leuchtkraftverstärker, steigt der Kontrast auf 3993:1. Erstaunlich ist vor allem, dass der maximale Kontrast selbst im 3D-Modus noch 3516:1 erreicht, die besten Werte messen wir allerdings im Kino-Modus: Auch wenn die Helligkeit hier nur bei 155 cd/m² liegt, steigt der Kontrast dank eines Schwarzwertes von 0,01 cd/m² auf sehr gute 26.546:1, was sich vor allem in dunklen Szenen positiv bemerkbar macht. Die Homogenität beträgt 76 Prozent, für ein Display mit einem Edge-Backlight geht das in Ordnung.
Film & Fernsehen
In der Praxis fällt die Bildqualität bei der Zuspielung von hochauflösenden UHD-Material naturgemäß am besten aus. Das Bild ist scharf, detailiert und sehr ruhig, Schwenks werden sauber ohne Ruckeln und Artefakte angezeigt, die Farben sind kräftig, aber nicht unnatürlich übersteuert. Wird 4k-Material per USB-Stick über den eingebauten Video-Player wiedergegeben, kommt es allerdings zu leichten Problemen, vermutlich aufgrund der begrenzten Bandbreite der USB-Schnittstelle oder zu geringer Transferrate des Sticks. Bei langsamen Schwenks ist dann gelegentlich ein leichtes Ruckeln zu sehen, etwa bei der Städteschau »Barcelona in 4k«.
Full-HD-Material in 1080p von einer Blu-ray muss auf die native Panel-Auflösung von 2160p hochgerechnet werden, was die so genannte »4K Hexa-Processing Engine« übernimmt. Sie erledigt ihre Aufgabe sehr gut, was unter anderem bei der Blu-ray »Baraka« deutlich wird. Die Farben der Nomadentrachten sind ebenso spektakulär wie die Landschaften des Himalayas, selbst bei Kamerafahrten sehen wir kein Ruckeln oder Artefaktbildung. Auch die 2D-Version von »Avatar« kann überzeugen, wir sind einmal mehr von den kontrastreichen Bildern beeindruckt, vor allem bei Nacht im Urwald von Pandora. Die Bewegungsschärfe und der Detailreichtum sind ausgezeichnet, ein Farb- und Helligkeitsrauschen ist nur gelegentlich zu sehen.
Bei HDTV-Fernsehbildern ist der Bildeindruck wie bei den meisten Fernsehern uneinheitlich. In 720p ausgestrahlte Sendungen skaliert der TX-L65WT600 ausgesprochen gut hoch. Die Schärfe ist trotz fehlender Informationen im Bildsignal bemerkenswert, auch die Farben wirken natürlich und lebendig. Werden Sendungen in 1080i empfangen, fällt das Ergebnis etwas weniger gut aus. Das Bild rauscht mehr und auch die Schärfe nimmt ab, gerade bei Sportsendungen.
Die meisten Fernsehprogramme werden derzeit nicht in HD, sondern nach wie vor in PAL (SD) ausgestrahlt. Darüber hinaus stehen auch noch deutlich mehr DVD- als Blu-ray-Player in deutschen Haushalten, daher ist die Aufbereitung von SD-Material (576i/576p) für die native Panelauflösung von 2160p von besonderem Interesse. Ebenso wie der bereits getestete 4K-TV Philips 65PFL9708S bemüht sich der TX-L65WT600 redlich, die wenigen Bildinformationen möglichst scharf aufzubereiten, ohne aber wirklich überzeugen zu können. Starkes Bildrauschen und geringe Schärfe erinneren eher an längst vergangene Full-HD-Vorzeiten als an modernes Ultra-HD. DVDs sehen etwas besser aus, wirklich Freude kommt bei der geringen Bildqualität auf dem riesigen 65 Zoll-Fernseher aber nicht auf. Immerhin: Live-Bilder von einem SD-Camcorder bereitet der TX-L65WT600 deutlich besser auf. Wer mehrheitlich SD-Inhalte konsumiert, ist mit dem teuren 4K-Fernseher aber nicht gut beraten.
Wenn es um 3D-Material geht, ist der TX-L65WT600 wieder wesentlich mehr in seinem Element. Er arbeitet mit aktiven Shutter-Brillen, im 3D-Modus ist bei 1080p (mit 48 Hz) die maximale Auflösung erreicht. Ein leicht zu verschmerzender Umstand, weil es kommerziellen 3D-Inhalt in 4K ohnehin (noch) nicht gibt. Vorhandenes 3D-Material bildet der Smart-TV ausgesprochen kontrastreich ab, wenngleich die Helligkeit doch spürbar nachlässt. Beim Animationsfilm »Die Legende der Wächter« kann der Fernseher von Panasonic dennoch zeigen, was in ihm steckt: Es ist schon beeindruckend, wie viele Details ins Blätterdach eines Waldes gezeichnet und wiedergegeben werden können. Auch die Natürlichkeit der Farben spielt in der obersten Liga mit, eine derartige Brillanz haben wir bislang nur bei Sonys Triluminos-Display und den Plasma-TVs von Panasonic gesehen. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Die aktiven Shutterbrillen flimmern leicht, was empfindliche Gemüter auf Dauer stören kann.
Die Umwandlung von 2D-Inhalten ins Dreidimensionale gelingt Panasonics Bild-Engine tadellos, auch die per Knopfdruck transformierte 2D-Version der »Legende der Wächter« muss sich hinter den Bildern der nativen 3D-Variante nicht allzu sehr verstecken. Die Bildebenen sind durchgehend scharf und auch das Gefieder der Eulen wird mit einem ähnlichen Reichtum an Details wiedergegeben, wie in der nativen 3D-Variante.
Ton
Für den guten Ton hält der TX-L65WT600 zahlreiche Profile bereit. Sie haben die Wahl zwischen »Standard«, »Musik«, »Ambiente« und einem benutzerdefinierten Klangbild. Das Surround-Menü unterscheidet zwischen »Stadion«, »Halle« und »Natürlich«. Löblich: Wird der Fernseher direkt an eine Wand montiert, können Sie entsprechende Audio-Profile aktivieren, um letztlich den annähernd gleichen Klang wie bei einem Gerät mit Standfuß zu erhalten, das entsprechend weiter weg von der Wand aufgestellt ist.
Egal, für welches Profil Sie sich entscheiden: In der Praxis fällt das Klangerlebnis im Vergleich zu den beeindruckenden Bildern etwas ab. Stimmen und Sprache werden zwar klar und deutlich wiedergegeben, doch das Volumen der Lautsprecher ist nicht üppig. Um ein durchschnittliches Wohnzimmer halbwegs ordentlich zu beschallen, müssen wir die im Fernseher integrierten Boxen schon mit 70 Prozent Lautstärke betreiben, was bereits zu störenden Verzerrungen führt. Wie so oft sind das (sehr gute) Bild und der (höchstens durchschnittliche) Ton auch beim TX-L65WT600E nicht annähnernd auf dem gleichen Niveau. Um wirklich Spaß mit 4K-Videos haben zu können, sollten Sie deshalb eine gute Sound-Anlage samt passender Boxen mit dem TV von Panasonic verbinden.
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