YouTuber baut PC für 434 Euro, der die PS5 schlagen soll und ist am Ende überrascht von der Leistung der PlayStation

Linus Tech Tips will wissen, ob ein PC zum selben Preis einer PlayStation 5 diese über drei Jahre nach ihrem Release schlagen kann.

YouTuber Linus Sebastian will in einen PC bauen, der die PlayStation 5 schlägt - zum selben Preis. (Bildquelle: YouTubeLinus Tech Tips) YouTuber Linus Sebastian will in einen PC bauen, der die PlayStation 5 schlägt - zum selben Preis. (Bildquelle: YouTube/Linus Tech Tips)

Der bekannte Tech-YouTuber Linus Sebastian hat vor Kurzem ein Video auf seinem Kanal Linus Tech Tips veröffentlicht, das er sinngemäß und offensiv mit Es ist Zeit, die PlayStation 5 fertig zu machen betitelte (weiter unten im Text eingebettet).

In deutlich gemäßigterer Form steht noch einmal in der Beschreibung des Videos, worum es darin geht: Ziel ist es demnach, herauszufinden, ob die PS5 und die Xbox (Series X) wirklich mehr fürs Geld bieten als ein PC, oder ob ein Gaming-Rechner zum selben Preis die Performance der Konsolen schlagen kann.

Welche Komponenten hat Linus im PC verbaut?

Zunächst erklärt Linus, welcher Prozessor und welche Grafikkarte angedacht gewesen wären, sofern der PC nur mit den Leistungsspezifikationen der PS5 hätte mithalten sollen. Ein Ryzen 7 3700X sowie eine Radeon RX 6600 XT wären dann seine Wahl gewesen. Doch das Ziel war es, die PlayStation 5 zu schlagen.

Die Komponenten in der Übersicht (NP steht für Neupreis):

  • Mainboard: Asrock B450 Pro4 (NP: 80 Euro für R2.0, 75 Euro für R1.0)
  • Prozessor: Ryzen 5 5600X (NP: 125 Euro)
  • Grafikkarte: Intel Arc A770 Limited Edition 16 GB (NP: 379 Euro)
  • Arbeitsspeicher: 2x 8 GB DDR4-3600 von G.Skill (NP: 59 Euro)
  • Festplatte: Samsung 970 Evo Plus 1 TByte (NP: 86 Euro)
  • Netzteil: Seasonic X-650 Gold (NP: 130 Euro)
  • Gehäuse: Cooler Master CM Strom Trooper (NP: 165 Euro)

In Summe ergibt das 1.019 Euro. Das ist viel mehr, als eine PlayStation 5 kostet. Die Standardversion mit Laufwerk schlägt mit 549 Euro zu Buche, die Digital Edition mit 449 Euro.

Um an den Preis der Digital Edition heranzukommen, hat Linus daher gebrauchte Hardware gekauft. So kam er auf insgesamt 475 Dollar – das sind umgerechnet 434 Euro. Ein passender Controller sowie Maus und Tastatur sind da allerdings nicht mit eingerechnet.

Dass gebrauchte Hardware zum Einsatz kommt, ist auch gleich der erste Punkt, der an die PS5 geht. Denn die gibt es für das Geld immerhin nagelneu inklusive voller Garantie und Controller.

Das ganze Video von Linus könnt ihr euch hier ansehen:

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Die Performance

Entscheidend ist am Ende jedoch, wie gut sich der PC im Vergleich mit der PS5 schlägt. Auf dem Papier ist der PC theoretisch deutlich leistungsstärker. Schließlich bringt es die verbaute Grafikkarte Intel Arc A770 bereits auf eine Rechenleistung von 19,66 TFLOPS (FP32) versus 10,28 TFLOPS (FP32) der PS5.

Allerdings sind die TFLOPS bei diesem Vergleich nur wenig aussagekräftig. Sinnvoll vergleichbar sind damit nur Grafikkarten innerhalb einer Generation und nicht Grafikkarte versus integrierten Grafikchip eines anderen Herstellers (Intel vs. AMD).

Die Bilder pro Sekunde sind entscheidend

Am Ende läuft es darauf hinaus, wie viele Bilder pro Sekunde (FPS) der Rechner liefert. Da ist der PC von Linus praktisch immer gleichauf mit der PS5 oder übertrifft sie knapp. Die getesteten Spiele sind Doom Eternal, Death Stranding, Ratchet and Clank: Rift Apart, God of War und The Last of Us.

Die Darstellungsqualität ist dabei meist vergleichbar gut. In einzelnen Spielen wie Death Stranding kann der PC aber seine Überlegenheit ausspielen. Anstelle eines Bildes, das von 1800p auf 4K hochskaliert wird, kann der PC 4K nativ darstellen.

Dass die Wahl auf eine Grafikkarte von Intel gefallen ist, kommt aber etwas überraschend. Schließlich haben Intels 3D-Beschleuniger immer noch teils Probleme mit dem Grafiktreiber beziehungsweise einer vollen Auslastung der GPU.

So wird einerseits das Potenzial der Karten nicht voll ausschöpft, andererseits führt es zu Instabilitäten (was wir auch noch sehen werden) und beispielsweise schlechteren Werten mit Blick auf das eine Prozent der niedrigsten Bildraten.

Probleme mit HDR

Außerdem bekommt Linus HDR mit der A770 in einigen Spielen nicht zum Laufen (Ausnahmen sind Ratchet and Clank: Rift Apart, God of War und The Last of Us).

Trotz grundlegender HDR-Fähigkeit der Karte scheitert es offenbar daran, wie die GPU Spiele mit HDR-Unterstützung anspricht. Die PlayStation auf der anderen Seite hat mit HDR in keinem Spiel Probleme.

Ladezeiten und Abstürze

Was ebenfalls auffällt: Oftmals fallen die Ladezeiten der PS5 kürzer aus als die am PC. Außerdem stürzt gerade Ratchet and Clank: Rift Apart immer wieder ab. Ein Problem, das mit einer Grafikkarte von AMD oder Nvidia wohl hätte vermieden werden können.

Das Fazit von Linus

Den ersten großen Nachteil des PCs haben wir weiter oben im Text bereits genannt: Auf gebrauchte Hardware-Komponenten gibt es (oftmals) keine volle Garantie. Dazu kommt, dass der PC erst einmal aufgebaut werden muss, während die Konsole fix und fertig aus der Verpackung kommt.

Außerdem hat Linus Probleme mit der Kompatibilität (HDR) respektive Abstürzen wie in Ratchet and Clank: Rift Apart. Das machen auch die oftmals minimal besseren FPS-Werte und die leicht bessere Darstellungsqualität in einzelnen Spielen nicht wett.

Der YouTuber ist am Ende überrascht, dass es selbst über drei Jahre nach Release der PlayStation 5 beziehungsweise auch der Xbox Series X nicht möglich ist, einen neuen PC zu bauen, der die Konsolen zum selben Preis schlägt.

Er geht davon aus, dass es noch ein oder zwei Jahre dauern dürfte, bis es soweit ist. Wir schätzen dagegen, dass es zwei oder mehr Jahre sind.

Wie seht ihr das? Seid ihr ähnlich überrascht wie Linus? Oder habt ihr damit gerechnet, dass die PlayStation 5 so gut abschneidet? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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