Bis heute habe ich nie etwas beim Prime Day gekauft, doch dieses Fernseher-Angebot war einfach zu gut

Schnäppchen ziehen für gewöhnlich an mir vorbei, doch es gibt für alles ein erstes Mal.

Den Philips OLED807 hab ich mir als Schnäppchen geschossen. (Bild: Philips) Den Philips OLED807 hab ich mir als Schnäppchen geschossen. (Bild: Philips)

Black Friday, Prime Day, Sommerschlussverkauf: Ich bin überhaupt kein Schnäppchenkäufer. Nicht, dass sich nicht gute Deals unter all den Angeboten verstecken würden, aber ich sehe einfach nicht die Notwendigkeit.

Ich kaufe, was ich brauche. Wenn etwas nicht kaputtgeht, wird es auch nicht ersetzt. Klar habe ich Hobbys, wo ich gerne mal Geld lasse, aber was Technik und Gebrauchsgegenstände angeht, gibt’s keine Impulskäufe.

Bis heute.

Normalerweise gucke ich mir Sonderangebote auf Amazon an solchen Sondertagen nicht einmal an. Eigentlich wollte ich auch bloß im Rahmen des Schnäppchenspickers für Fernseher recherchieren, was für TV-Angebote es gibt.

Und dann tauchte dieser Fernseher auf:

Zum ersten Mal bin ich nicht nur auf ein Schnäppchen eingestiegen, sondern habe einen TV ungesehen online gekauft.

Warum ausgerechnet ein OLED-TV von Philips?

Bevor ich darauf eingehe, hier erstmal die Spezifikationen des obigen OLED-Fernsehers:

  • 65-Zoll-OLED, UHD-Auflösung, 120 Hertz
  • HDR10+, Dolby Vision
  • 4x HDMI 2.1 mit VRR (Variable Refresh Rate) und eARC
  • 4-seitiges Ambilight
  • Android TV

Warum ich gerade Philips ungesehen vertraue? Erfahrung.

OLED-Fernseher ist nicht gleich OLED-Fernseher. Ja, die meisten Panels fallen in einer Fabrik von LG vom Band (wobei in China mittlerweile auch viele Bildschirme mit organischen Leuchtdioden produziert werden), aber wie die Prozessoren einzelner Hersteller das Bild verarbeiten, ist immer anders.

Nach meiner langjährigen Erfahrung holt der P5-Prozessor von Philips respektive TP Vision das meiste aus dem OLED-Panel heraus. Ich habe durch die Bank weg alle Budgetklasse aller Hersteller getestet, aber in meiner Bestenliste ist Philips den Asiaten immer den Rang abgelaufen.

Warum dieser TV der Richtige für mich war

Mein bisheriger Fernseher war der Samsung QLED Q85R aus dem Jahr 2019, ein Oberklassemodell. 

2019 angeschafft und ich würds wieder tun. (Bild: Samsung) 2019 angeschafft und ich würd's wieder tun. (Bild: Samsung)

Versteht mich nicht falsch: Der Fernseher ist hervorragend! Und das sage ich nicht, weil er mich vor vier Jahren viel Geld gekostet hat. 

QLED beziehungsweise Samsungs Quantum Dots, die darin zum Einsatz kommen, machen ein tolles Bild, ganz besonders mit einer Spitzenhelligkeit von bis zu 1.500 Nits. Kontraste, da schnalzt ihr mit der Zunge.

Micro-LED-Fernseher werde ich auch zukünftig gewissenhaft empfehlen, aber bei herkömmlichen LED-LCD-TVs hängt sehr viel von der diffizilen Hintergrundbeleuchtung ab. Je weniger Zonen, desto klarer sieht sie.

Die Woche erst zeigte ich meiner Frau, wie stark man die Dimming-Zonen beim bewegten Bild sieht. Im Endgame von Final Fantasy 16 dachte ich sogar, am Himmel herrscht Gewitter, obwohl dem nicht so war, kein Witz.

Daher war ein OLED von Philips in diesem Fall ein No-Brainer. Zumal die neuen OLED-EX-Panels im OLED807 noch mal mehr Lichtausbeute bringen.

In Final Fantasy 16 sprühen nur so die Funken! Eine Paradedisziplin für jeden OLED. (Bild: Squareenix) In Final Fantasy 16 sprühen nur so die Funken! Eine Paradedisziplin für jeden OLED. (Bild: Squareenix)

Apropos Gaming: Mein Samsung hat nur ein 60-Hz-Panel und HDMI 2.0. Ein Flaschenhals, wie sich in den brachialen Kämpfen von Final Fantasy herausgestellt hat. Klar, hat Spaß gemacht, aber mehr Spaß macht’s auf einem Display, das auch für Gaming ausgelegt ist.

Demnach lohnt sich für mich das Upgrade allein aus Gamer-Sicht, besonders, wenn man solch bombastische AAA-Titel auf der PS5 zockt.

Und dann ist da ja auch noch Ambilight.

Wer Ambilight einmal hatte, will es nicht mehr missen. (Bild: Philips) Wer Ambilight einmal hatte, will es nicht mehr missen. (Bild: Philips)

Bisher kenne ich Ambilight nur aus meinen eigenen Fernsehtests, vor Jahren hatte ich sogar mal mit einer externen Variante am eigenen TV nachgerüstet - und das hat mir schon getaugt.

Und die Ambilight-Fans haben recht: Besitzt man es einmal, will man es nicht mehr missen. Es lässt den Bildschirm optisch größer wirken und ist angenehmer für die Augen. 

Der Preis war einfach unschlagbar

Das alles waren Gründe für mich persönlich, meinen alten Fernseher loszuwerden. Hätte ich all diese Dinge nicht vor mir selbst verargumentieren können, hätte ich schulterzuckend den Amazon-Tab wieder geschlossen.

Was ihr vor dem Kauf eines OLED sonst beachtet solltet, erfahrt ihr hier:

Der wahre Knackpunkt aber war der Preis des OLED-Fernsehers.

Zur UVP kostet der OLED807 3.000 Euro, im Herbst letzten Jahres waren 2.600 Euro ein Schnapper. Beim Amazon Prime Day habe ich den TV für 1.750 Euro geschossen. Muss ich mehr sagen?

Vor ein paar Jahren haben solche Fernseher noch über 5.000 Euro gekostet! Ich habe die Preisspirale beobachtet. Selbst OLED-TVs mit 77 Zoll bekommt man heute für 2.000 Euro, so man denn will. Die haben 2016, als ich in die Branche einstieg, über 10.000 Euro gelöhnt - wenn man sie denn bekommen hat.

Das war ein wilder Ritt! Schnäppchenjagd ist definitiv nichts für schwache Nerven, denn ich muss meinen Samsung-Fernseher erst mal loswerden, bevor der andere Platz findet. Der fliegt nicht weg, sondern geht nun für einen Obolus an einen Freund.

So schnell wird mir das nicht mehr passieren, denn ich bleibe meiner Linie treu: Gekauft wird nur, was ich für sinnvoll erachte. Zum Glück braucht’s einen neuen Fernseher nur alle paar Jahre.

Ihr sucht einen neuen Fernseher? Dann schaut gerne in unsere TV-Kaufberatung.

Amazon Prime Day: Quell ewiger Freude oder ein schwarzes Loch für euren Geldbeutel? Seid ihr regelmäßig auf Schnäppchenjagd und freut euch auf solche Aktionen? Oder haltet ihr wie ich eigentlich lieber Abstand? Wenn ja, habt ihr auch eine Story zu erzählen, wie ihr einen tollen Deal ergattert habt? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!

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