Auf diese 8 Dinge solltet ihr unbedingt achten, bevor ihr einen OLED-TV kauft

OLED ist nicht gleich OLED. Es gibt ein paar kleine, aber feine Unterschiede, auf die es sich beim Kauf bei Fernsehern zu achten lohnt.

Die schiere Auswahl an TVs kann überwältigend sein. (Quelle: adobe.stock Sergey Ryzhov) Die schiere Auswahl an TVs kann überwältigend sein. (Quelle: adobe.stock / Sergey Ryzhov)

Update vom 9. Oktober 2023, 8.00 Uhr: Im Zuge des Amazon Prime Day haben wir diesen Artikel aktualisiert.

Fernseher kauft man sich nicht alle naselang. Wenn man doch zu den Freuden des Datenblättervergleichens kommt, können viele Abkürzungen und die Fachsprache verwirren, vor allem bei einer High-End-Technologie wie OLED. Einige Modelle findet ihr übrigens in unserer TV-Kaufberatung.

OLED steht für organic light emitting diode oder kurzum: organische Leuchtdiode. Jedes Pixel sendet sein eigenes Licht aus und sorgt für dadurch für hohe Kontraste, ohne eine dedizierte Hintergrundbeleuchtung zu benötigen.

Wir geben euch deshalb als Hilfestellung sieben wichtige Fragen an die Hand, die ihr vor dem Kauf eines OLED-TVs beachten solltet.

1. Was ist QD-OLED und warum ist die zweite Generation besser?

Quelle: Samsung Quelle: Samsung

Die OLED-Technologie als solche gibt es bereits seit 35 Jahren, wirklich salonfähig im Heimkino wurde sie erst in den 2010ern. Samsung hat auf dieses Pferd sogar erst 2022 aufgesattelt, nachdem sie sich ein Jahrzehnt lang geweigert hatten.

Sobald der südkoreanische Hersteller eingestiegen war, brachte er gleich etwas Neues mit ins Spiel: QD-OLED. Samsung hat eine Schicht seiner Quantum Dots (vereinfacht gesagt: Nanopartikel, die das Licht reflektieren) ins Panel eingezogen, um die Lichtausbeute zu erhöhen.

Das diesjährige Modell S95C besitzt einen QD-OLED-Screen der zweiten Generation, dessen Lichtausbeute erneut angestiegen ist. Techradar spricht von bis zu 30 Prozent. Bei den eher dunkler gearteten OLEDs ist das ein verdammt guter Deal.

Das ist zu beachten: Da es sich hier um ein Modell aus 2023 handelt, ist es natürlich (noch) entsprechend teurer. 

2. Was heißt Micro Lens Array?

Quelle: LG Quelle: LG

Während Samsung mangelnde Helligkeit mit Quantum Dots zu Leibe rückt, versucht die Konkurrenz es mit Micro Lens Array, kurz MLA. Dabei werden mikroskopisch kleine Linsen auf die OLED-Pixel gelegt, die das austretende Licht bündeln und ein Ausbluten verhindern.

Zuerst fand man die Technik im LG G3, Panasonic wird mit dem LZ2000 nachziehen und auch der Philips+908 wird über MLA verfügen. Es lohnt sich, künftig die Augen nach dieser Technologie offenzuhalten.

3. Lieber 120 Hertz- oder 144 Hertz-Display?

Quelle: adobe.stock Redpixel Quelle: adobe.stock / Redpixel

Hertz-Raten sind nur für Spieler interessant? Weit gefehlt! Auch Filmliebhaber kommen bei einer höheren Bildwiederholrate auf ihre Kosten. 

Das bedeutet 120 Hertz: Das Display kann damit bis zu 120 FPS darstellen. Für Spieler ist das super, weil dadurch die Reaktionszeit des Fernsehers bei einem Tastendruck aus dem Controller kürzer ist. Filmfans profitieren durch flüssigere Bewegungen und weniger Bildstottern bei Kamerafahrten.

Doch lohnen sich Fernseher mit einem 144 Hertz-Bildschirm?

Nicht, wenn ihr nur an der Konsole zockt. PS5 und Xbox Series X unterstützen nur maximal 120 Hertz. Wenn ihr einen High-End-PC an den Fernseher anschließen möchtet, dann könnten sich 144 Hertz lohnen (ob man sie auch wahrnimmt, steht auf einem anderen Blatt), für Konsolenspieler und Cineasten reichen 120 Hertz völlig.

4. Was bedeutet OLED Evo und OLED ex?

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Auf diese beiden Begriffe trifft man zugegeben recht selten. OLED Evo benennt LG seine OLED-Serie, die mit OLED-Ex-Panels ausgestattet sind. Diese nutzen Deuterium, um eine höhere Leuchtkraft zu erzielen.

Auch andere Hersteller wie Panasonic greifen mittlerweile zu diesen Panels, Evo als Name bleibt jedoch LG exklusiv.

5. Was ist besser: Dolby Vision oder HDR10+?

Quelle: Philips Quelle: Philips

HDR kann heute nahezu jeder Fernseher. Dolby Vision und HDR10+ sind die aufgebohrten Versionen der Standard-Kontrasterweiterung.

Sowohl Dolby Vision als auch HDR10+ existieren, um Filme, die für bis zu 10.000 Nits bei einer Spitzenauflösung von bis zu 8K gemastert wurden, auf dem Fernseher möglichst gut aussehen zu lassen. Auch, wenn euer Fernseher nur fünf bis zehn Prozent dieser Spitzenhelligkeit erreicht, sieht ein Film für diese Standards gemastert auf einem TV, der es verarbeiten kann, noch mal eine Ecke besser aus.

Auch wichtig zu wissen: Für gewöhnliches HDR ist ein Mittelwert für den Kontrast eines Films gesetzt. Bei Dolby Vision und HDR10+ gilt das für jede Szene - das ist deutlich diffiziler.

Wo ist der Unterschied? Dolby Vision ist ein Markenname, HDR10+ ist ein offener Standard und nicht proprietär.

Kleine Eselsbrücke: Zum aktuellen Zeitpunkt können die OLED-Fernseher aller großen Hersteller bis auf Samsung Dolby Vision verarbeiten.

6. Ist Dolby Atmos wichtig?

Quelle: Ambeo Quelle: Ambeo

Der Klang von TV-Lautsprechern ist nicht toll (auch, wenn es Ausnahmen gibt, wie Sonys OLEDs mit Acoustic Surface oder vereinzelte Geräte, die eine Soundbar im Fuß haben). Ist es da also wichtig, auf Dolby Atmos zu achten?

Wenn ihr sowieso ein Soundsystem zu Hause habt, dann ist euch egal, ob der Fernseher von Haus aus Dolby Atmos unterstützt. 

Andererseits ist Dolby Atmos sowas wie der Surround-Standard bei OLED-TVs. In der Autobranche genießt der Standard ein hohes Ansehen, weil er kinoreifen Klang erzeugen kann, der auch Höhen- und Surround-Kanäle einschließt - ein gutes Setup vorausgesetzt.

Dolby Atmos ist also eher nice to have, wenn ihr kein Soundsystem daheim habt. Schaden tut es ganz sicher nicht.

7. Ist Einbrennen 2023 noch ein Problem?

Einbrennen galt jahrelang als Baustelle für OLED-Displays jeglicher Art. Es tritt auf, wenn ein statisches Bild zu lange eingeschaltet bleibt, was zu einer dauerhaften Verfärbung eines Bildbereichs führt.

Hersteller haben mittlerweile Vorkehrungen getroffen, um ein Einbrennen zu verhindern oder zumindest stark zu erschweren. Dazu zählen Bildschirmschoner, Funktionen, die den Bildschirm reinigen, Hitzekontrollsysteme und ein Feature, welche das Bild kaum merkbar in zeitlich gesetzten Abständen bewegt.

Um heute noch einen OLED-Fernseher einbrennen zu lassen, muss man es bewusst forcieren. Beim herkömmlichen Filme schauen oder Zocken passiert das so gut wie gar nicht mehr.

8. Ist ein OLED-TV besser als ein LED-TV?

Nicht grundsätzlich, auch wenn das gerne behauptet wird. OLED-Fernseher haben durchschnittlich eine niedrigere Spitzenhelligkeit als Spitzenklasse-LCD-LED-TVs. Das heißt: Bei Topmodellen mit Hintergrundbeleuchtung kann die Lichtausbeute und somit der Kontrast besser sein.

Hinzu kommt, dass OLEDs ihre Stärken nur in dunklen Räumen ausspielen können. Wer im Wohnzimmer bei Tageslicht fernschaut, ist mit einem LED-Fernseher mit hoher Spitzenhelligkeit besser bedient.

In diesem Artikel habe ich OLED und QLED gegenübergestellt:

Ihr wollt mehr zum Thema wissen? Wir haben noch weitere Fernseher-Guides für euch:

OLED-Fernseher sind fest im Markt verankert, der Weg war lang und beschwerlich. Unsere 7 Tipps sollen euch beim Kauf helfen. Welche Kriterien sind euch besonders wichtig, wenn ihr einen neuen Fernseher anschafft? Ist OLED das Maß aller Dinge im Wohnzimmer? Oder glaubt ihr, dass LCD auf lange Sicht die Nase vorn hat? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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