Seite 2: Razer Huntsman V2 Analog im Test: Rettet sie mir immer noch das Leben?

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Kabel und USB-3.0-Port

Der USB-3.0-Port im typischen Razer-Grün. Der USB-3.0-Port im typischen Razer-Grün.

Die Huntsman V2 Analog ist mit zwei ausreichend langen, stoffumwickelten Kabeln bestückt. Eines dient der Tastatur selbst, das zweite zum Durchschleifen eines USB-3.0-Ports, der sich an der linken Seite befindet. Das Tastaturkabel besitzt einen USB-C-Stecker, ein USB-C- auf USB-A-Adapter liegt für den Fall der Fälle bei.

Die analogen Switches...

Das Herzstück der Razer Huntsman V2 Analog sind die »analogen optischen Switches«. Im Gegensatz zu normalen mechanischen Schaltern, die über eine Vielzahl beweglicher Teile und einen Metallkontakt auslösen, öffnen sie beim Drücken eine Lichtschranke, die ihrerseits ein Signal auslöst. Dadurch sollen die Switches deutlich langlebiger sein als ihre rein mechanischen Geschwister.

Durch eine spezielle Konstruktionsweise lassen die Schalter zudem analoge Eingaben zu. Ein Sensor misst die Lichtstärke. Wie viel Licht auf diesen gelangt, hängt dabei vom Druck ab, der auf eine entsprechend konfigurierte Taste ausgeübt wird.

...haben mir zigmal das Leben gerettet

Das funktioniert in der Praxis ziemlich gut und hat mir beim Spielen sogar mehrfach das Leben gerettet. Zum Beispiel im Aufbau-Strategie-Hit Satisfactory. Wie oft bin ich da schon von einer Kante gestürzt, gestorben und neu gespawnt, nur weil ich ein Fließband mit einer höheren Etage meiner Eisenmanufaktur verbinden wollte und der eine digitale Schritt einfach der eine zu viel war. Sagen wir mal so: Zu oft.

Satisfactory - Digitale vs. analoge Steuerung (Razer Huntsman V2 Analog) Video starten 0:38 Satisfactory - Digitale vs. analoge Steuerung (Razer Huntsman V2 Analog)

Mit der analogen Belegung der WASD-Tasten passiert mir das jetzt aber nicht mehr. Wie mit einem Controller lässt sich jeder Schritt präzise ausführen. Ich kann schleichen, langsam und schnell gehen, ganz so wie es die Situation erfordert.

Der Widerstand der Schalter ist für mein Empfinden sehr gut gewählt, sodass ich Schritte fein justieren kann, wir ihr im oben eingebetteten Video sehen könnt. Mit steigendem Druck nimmt der Widerstand zu: Er beginnt bei 54 Gramm, zum Durchdrücken der Keys sind 74 Gramm erforderlich.

Es läuft nicht alles rund

Beim Raustappen aus einem Spiel, beispielsweise um schnell etwas zu googlen, muss ich die Funktion allerdings mittels »Schneller Umbelegung« in der Synapse-Software deaktivieren, weil die Tasten nicht mehr mit Buchstaben belegt sind und ich so kein »W, A, S oder D« eingegeben kann.

Warum ist das so? Die WASD-Tasten werden mit Aktivieren der Funktion nicht mehr als normale Tasten, sondern als Bewegungsrichtungen eines Sticks erkannt - »A« steht dann zum Beispiel für »Stick nach links«.

Das liegt daran, dass die Tastatur das Xinput-Protokoll nutzt, das eigentlich für Controller gedacht ist. Darum funktioniert die analoge Eingabe mit der Huntsman V2 auch nur mit Spielen, die einen entsprechenden Support anbieten.

Aber selbst wenn ein Spiel Controller unterstützt, kann das zu Problemen führen: In The Outer Worlds beispielsweise kann ich mich mit aktivierter Controller-Funktion zwar mit den WASD-Tasten bewegen, dafür aber den Kopf meiner Spielfigur nicht mehr drehen, weil die Mauseingabe durch Xinput zum Teil blockiert wird.

In anderen Spielen wie beispielsweise Cyberpunk 2077 funktioniert die analoge Steuerung durch »Schnelles Umbelegen« zwar beim Gehen und Laufen, dafür aber nicht sobald ich in meinem schicken Sportwagen sitze.

Da heißt es entweder auf digitale Eingabe zurückschalten oder die Fahrzeugsteuerung manuell anpassen. Es bietet sich zum Beispiel an, nur »A« und »D« mit Stick »nach links« und »nach rechts« zu belegen, da es sich damit deutlich angenehmer lenkt - auch wenn Gas gegeben, Bremsen und Gehen dadurch digital bleiben. Hier braucht es noch ein paar Nachbesserungen.

Einige der Switches der Razer Huntsman V2 Analog ohne Tastenkappe. Einige der Switches der Razer Huntsman V2 Analog ohne Tastenkappe.

Zweiphasiges Auslösen & anpassbarer Auslösepunkt

In der Synapse-Software lässt sich für jede Taste, ausgenommen die Media-Keys, eine zweite Funktion belegen. Beispielsweise kann man an die Taste »E« auch das »F« binden.

Ich hab das zunächst in Counter Strike: Global Offensive ausprobiert, »Waffe betrachten« auf E gelegt und »Kaufmenü öffnen« auf F - wie gesagt, die E-Taste auf der Tastatur gibt dann sowohl E als auch F aus oder in CS:GO eben die beiden hinterlegten Funktionen.

Das ist bei Standardeinstellung allerdings recht gewöhnungsbedürftig: Ich löse ständig beides aus und brauche damit wohl ein bisschen Training - Stichwort: Muscle Memory. Die Auslösewege der Tasten lassen sich jedoch individuell anpassen, was hierbei sehr hilfreich sein kann.

So habe ich dann in Battlefield »Ducken« und »Liegen« auf dieselbe Taste gelegt. Liegen war auf 3,6 mm statt 2,5 mm Auslöseweg eingestellt, was mir die Sache auf Anhieb deutlich erleichterte.

Anpassbarer Auslösepunkt

Zweiphasiges Auslösen ist dabei eine Ableitung einer anderen Technik: dem anpassbaren Auslösepunkt respektive dem bereits erwähnten Auslöseweg. Für jede Taste kann frei von 1,5 mm bis 3,6 mm gewählt werden.

In Shootern beispielsweise bietet es sich an, die WASD-Tasten bei 1,5 mm auslösen zu lassen, andere Funktionen wie etwa den Granatenwurf vielleicht erst bei 2,5 mm, um sich nicht so leicht aus Versehen selbst durch einen fallengelassenen Sprengkörper in die Luft zu jagen.

Mir gefallen die 1,5 mm zudem beim Schreiben sehr gut, andere wollen aber vielleicht eine weniger sensible Tastatur. Razer lässt die freie Wahl und das ist gut.

Fazit der Redaktion

Alexander Köpf
@NebulaMutara

Die Razer Huntsman V2 Analog gefällt mir außerordentlich gut. Sie ist hervorragend verarbeitet und vermittelt ein angenehmes Schreibgefühl, das ich nicht mehr missen will. Die Handballenauflage ist schön weich, sodass mir auch stundenlanges Schreiben keine Mühe bereitet.

Ebenfalls sehr gut gefällt mir die dezente Beleuchtung, die nicht an allen Ecken und Enden durchstrahlt, sondern sich auf das Wesentliche - Buchstaben und Ziffern - beschränkt. Per Razer Chroma lassen sich jede Menge Effekte und Farben einstellen - da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Verliebt habe ich mich in die analoge Eingabe. Die ist in so manchem Spiel ein wahrer Game-Changer und für mich ein Feature wie beispielsweise ein 21:9-Bildschirm. Hat man es einmal gehabt, will man nichts anderes mehr. Softwareseitig ist die Technik zwar noch nicht ganz ausgereift, in Spielen, in denen sie einwandfrei funktioniert dafür umso mehr ein Segen - und wie in meinem Fall sogar ein Lebensretter.

Mit 270 Euro ist die Huntsman V2 Analog allerdings nicht gerade ein Schnäppchen. Wenn ihr die Gelegenheit einmal habt, eine auszuprobieren, solltet ihr euch das dennoch nicht entgehen lassen. Aber Vorsicht, es kann gut sein, dass ihr dann nicht mehr davon loskommt.

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