Luxusgut Grafikkarte? Neue Hardware droht noch teurer zu werden

Aktuelle Grafikkarten sind seit Monaten kaum verfügbar und sehr teuer. Neue Hinweise lassen befürchten, dass sich die Situation sogar noch verschlechtert.

Wer sich eine aktuelle Grafikkarte kaufen will, der muss tief in die Tasche greifen. Wer sich eine aktuelle Grafikkarte kaufen will, der muss tief in die Tasche greifen.

Selten war die Situation auf dem Grafikkartenmarkt für Spieler so frustrierend wie im Moment. AMD und Nvidia haben jede Menge Leistung zu bieten und liefern sich ein spannendes Duell, Verfügbarkeit und Preise durchkreuzen aber die Pläne vieler Spieler zum Aufrüsten. Jetzt droht die Situation sogar noch schlimmer zu werden.

Eine entsprechende Vorwarnung liefert die niederländische Webseite von Alternate. Auch die jüngsten Zahlen des in vielen Ländern Europas aktiven Händlers Proshop.dk zeichnen ein unerfreuliches Bild. Gerüchte über neue Grafikkarten wie die RTX 3080 Ti oder die RX 6700 (XT) gibt es gleichzeitig dennoch.

Warum wird die Verfügbarkeit noch schlechter?

Alternate nennt neben einer geringen Verfügbarkeit der nötigen Rohstoffe und damit auch der Chips außerdem das anstehende Neujahrsfest in China als Grund. Es beginnt am 12. Februar und dauert 15 Tage.

Die Arbeiter in den entscheidenden Fabriken sind oft weit von ihrer Verwandtschaft entfernt beschäftigt und besuchen zu dieser Zeit gerne ihre Familien. Das hat einen temporären Stopp der Produktion zur Folge, was die durch Corona ohnehin schwierigen Bedingungen zusätzlich verschärft.

Über unsere Einschätzung zu der Verfügbarkeit und einen Ausblick auf die neue Hardware, die 2021 erscheint reden wir im aktuellen Hardware-Podcast:

Proshop: Kaum Bestände, wochenlanges Warten

Der Großhändler Proshop gibt bereits seit Release der RTX-3000-Reihe Einblick in konkrete Zahlen. Im Vergleich mit Angaben von Ende November zeigt sich vor allem bei der RTX 3080 kein erfreuliches Bild:

Erstes Datum

25.11.2020

Von Herstellern zugesagte Lieferungen

343

Noch nicht ausgelieferte Kundenbestellungen

3247

Zweites Datum

08.02.2021

Von Herstellern zugesagte Lieferungen

27

Noch nicht ausgelieferte Kundenbestellungen

2921

Im Falle der (deutlich weniger nachgefragten) RTX 3090 ist die Zahl der zugesagten Lieferungen von 85 auf 36 gesunken. Bei der RTX 3070 blieben die Zahlen dagegen stabil (325 vs. 336 Stück). Die RTX 3060 Ti war Ende November noch nicht auf dem Markt, derzeit sind hier 961 Bestellungen offen und 65 Lieferungen zugesagt.

Das passt auch zu den Angaben von Alternate, die für die RTX 3070 noch die beste Verfügbarkeit voraussagen. Die generell vorhergesagte Verschärfung der Lage dürfte aber für alle neuen Karten nochmal steigende Kosten mit sich bringen, sowohl im Handel als auch auf Plattformen wie Ebay. Wie viel Geld ihr dort selbst für alte Grafikkarten momentan bekommt, erfahrt ihr in der folgenden Übersicht:

Außerdem gibt Proshop das Datum der ältesten noch nicht ausgelieferten Bestellung an, um eine grobe Schätzung der Wartezeit zu ermöglichen. Im Schnitt ergeben sich pro RTX-Reihe die folgenden Angaben:

  • Geforce RTX 3080: zehn Wochen Wartezeit (69 Tage)
  • Geforce RTX 3060 Ti: sechs Wochen Wartezeit (42 Tage)
  • Geforce RTX 3070: vier Wochen Wartezeit (26 Tage)
  • Geforce RTX 3090: zwei Wochen Wartezeit (14 Tage)

Wie sind eure Erfahrungen beim Hardware-Kauf?

Von den Lieferschwierigkeiten sind neben den aktuellen Grafikkarten auch AMDs neue Ryzen-Prozessoren und die Konsolen von Microsoft und Sony betroffen. Ihr könnt uns über die folgende Umfrage gerne mittteilen, welche Erfahrungen ihr dabei bislang gemacht habt:

Was ist mit AMD?

Der Blick auf die letzten Zahlen bei Proshop vom 03. Februar gibt für AMDs aktuelle Radeon-RX-6000-Reihe nicht zu mehr Freude Anlass, ganz im Gegenteil.

Selbst wenn man alle drei aktuellen Modelle in Form der RX 6800, RX 6800 XT und RX 6900 XT zusammen nimmt, sind insgesamt seit Release nur etwas mehr als 500 Karten von Proshop an Kunden ausgeliefert worden.

Auch bei Radeon-Chips keine Besserung in Sicht: Gleichzeitig gibt es keine Anzeichen, die für die Radeon-Modelle Besserung in Aussicht stellen. Stattdessen ist auch hier unter anderem aufgrund des Neujahrs-Festes eher mit einer weiteren Verschlechterung der Lage und noch höheren Kosten zu rechnen.

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