Sind die Samsungs neue Galaxy Buds 3 Pro nur eine Kopie der AirPods 2 Pro von Apple? Oder sind sie viel mehr als das? Ich habe sie auf die Probe gestellt und zwei Wochen lang ausführlich getestet.
Meine Feststellung: Sie sind empfehlenswert – egal welches Handy ihr besitzt.
Transparenzhinweis: Samsung hat uns die Galaxy Buds 3 Pro für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Artikel und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.
So habe ich getestet
Ich habe zwei Wochen lang die Samsung Galaxy Buds 3 Pro als meine Immer-Dabei-Kopfhörer verwendet. Dabei habe ich primär Musik gehört, Videos geschaut und Anrufe getätigt.
Technische Daten
- Gewicht pro Earbud: 5,4 g
- Gewicht vom Ladecase: 46,5 g
- Maße vom Gehäuse: 58,9 x 48,7 x 24,4 mm
- IP-Schutzklasse: IP57
- Audi: Dual-Treiber 10,5 mm + 6,1 mm
- Codecs: SBC, AAC, SSC UHQ
- ANC: Ja / Auto / Transparenzmodus
- Bluetooth: 5.4
- Multipoint: Nur mit Samsung Galaxy-Geräten
- Akkulaufzeit: Etwa 5 bis 6 Stunden mit ANC, 7 Stunden ohne ANC
- Akkulaufzeit mit Ladecase: 30 Stunden
- Kabellos aufladbar: Ja
Preis und Verfügbarkeit
Preis und Verfügbarkeit: Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind für einen Preis von 250 Euro verfügbar.
Das machen Samsung Galaxy Buds 3 Pro richtig
Design
Okay, adressieren wir zunächst den Elefanten: Ja, die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sehen den AirPods Pro 2 ziemlich ähnlich.
Aber das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, oder? Das Design mit den längeren Stielen ist handlich und sorgt für eine ausgewogene Gewichtsverteilung, was dem Tragekomfort guttut.
Samsung bedient sich hier an einem guten Design und fügt dezent seine eigene Designsprache ein. Zum Beispiel ist der Deckel des Ladecases transparent, was es uns ermöglicht zu sehen, ob beide Earbuds sich an ihrem Platz befinden.
Die Stiele der Earbuds sind kantig und ermöglichen so eine präzisere Bedienung über Gesten. Rot und Blau markieren außerdem, ob es sich um den linken oder rechten Kopfhörer handelt. Sie sind zudem IP57-zertifiziert und somit gut gegen das Eindringen von Kleinpartikeln und zuverlässig gegen Feuchtigkeit geschützt.
Bedienung
Ich bin mit der Bedienung der Samsung Galaxy Buds 3 Pro auf Anhieb zurechtgekommen; sie ist sehr intuitiv. Ihr könnt eure Musik steuern, indem ihr den Stiel der Earbuds zusammendrückt und indem ihr auf diesem hoch- und herunterwischt.
Geste | Funktion |
---|---|
Drücken und Halten | Umschalten zwischen ANC und Transparenz |
Einmal Drücken | Pause / Wiedergabe |
Zweimal Drücken | Nächstes Lied |
Dreimal Drücken | Vorheriges Lied |
Nach oben und unten wischen | Lautstärke steuern |
Auf- und Zuziehen | Anruf annehmen / beenden |
Auf- und Zuziehen und halten | Anruf ablehnen |
Standardmäßig ist die Steuerung bei beiden Kopfhörern identisch. Leider könnt ihr nur die Geste »Drücken und Halten« links und rechts anpassen. Alle anderen Gesten lassen sich nur gänzlich deaktivieren oder aktivieren.
Klangqualität
Für einen Preis von 250 Euro hatte ich hohe Erwartungen an den Sound der Samsung Galaxy Buds Pro 3 – und sie enttäuschen nicht.
Der Klang ist out-ouf-the-box schon überzeugend, mit vielen Details, hoher Klarheit und satten Bässen. Samsung hat hier zwei separate Treiber, Tweeter und Woofer pro Earbud verbaut, was sich äußerst positiv auf die Soundqualität auswirkt.
Sie gehören klangtechnisch zu den allerbesten In-Ear-Kopfhörern. Dank der App mit Equalizer-Voreinstellungen kann der Sound weiter auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
ANC: Aktive Geräuschunterdrückung
Die aktive Geräuschunterdrückung arbeitet tadellos und unterdrückt selbst Gespräche und Stimmen sehr zuverlässig. Mit aktiviertem ANC wird eure Umgebung nicht nur leiser, wie es bei vielen günstigeren Kopfhörern der Fall ist, sondern viele Geräuschquellen wirklich stumm geschaltet – sehr beeindruckend.
Darüber hinaus verfügen sie über eine Gespräch- und Sirenenerkennung. Erste erkennt sehr zuverlässig, ob ihr gerade sprecht und schaltet die Kopfhörer automatisch in den Transparenzmodus und verringert die Musiklautstärke. Sobald ihr aufhört zu sprechen, schalten die Kopfhörer nach einer kurzen Verzögerung wieder zurück. Die Sirenenerkennung habe ich nicht testen können.
Wie viele andere Kopfhörer können die Samsung Galaxy Buds 3 Pro die Stärke des ANC adaptiv steuern und an eure Umgebung anpassen. Ich halte das Feature bis heute für unnötig: Entweder ich möchte volle Transparenz oder volle Isolierung. Warum sollte ich nur ein bisschen ANC haben wollen?
Transparenz-Modus
Als hätte ich keine Kopfhörer an: Der Transparenzmodus der Samsung Galaxy Buds 3 Pro ist herausragend und gehört zu den besten, die ich bisher gehört habe.
Die eigene Klimme klingt nicht dumpf und verzerrt, sondern sehr natürlich und Außengeräusche kommen fast ungefiltert und unverändert an. Mit eingesteckten Kopfhörern ist es einfach, Gespräche zu führen oder um aufmerksam im Alltag zu bleiben.
Einen so guten Transparenzmodus habe ich zuletzt bei den Sony WF-1000XM4 erlebt.
Akku und Laden
Die Earbuds liefern eine durchschnittliche Akkulaufzeit von sechs Stunden, was weder rekordverdächtig noch sonderlich schlecht ist. Das Ladecase bietet 23 zusätzliche Stunden, was selbst für lange Reisen ausreichen sollte.
Das Case kann entweder mit einem USB-C-Kabel oder mit einem Ladepad kabellos aufgeladen werden.
Was an den Samsung Galaxy Buds 3 Pro verbessert werden kann
Samsung Galaxy exklusive Features
Einige Funktionen sind nur mit einem Samsung-Handy verfügbar. Wenn ihr keines besitzt, müsst ihr auf folgende Funktionen verzichten:
- Adaptive ANC für Anrufe (Verbessert die Qualität bei Anrufen und filtert Störgeräusche)
- Live-Übersetzung (Konversationen können direkt über die Kopfhörer in eine andere Sprache übersetzt werden)
- Multipoint-Pairing ist nur mit Samsung Galaxy-Geräten verfügbar.
- SSC UHQ-Codec für 24-Bit / 96 KHz High-Res-Audio (Wenn ihr kein Samsung Galaxy-Gerät besitzt, bleibt für euch AAC und SBC übrig. Auch ein Codec für geringe Latenz gibt es nicht)
Der Verlust von Multipoint-Pairing und einem High-Res-Audio-Codec ist bei diesem Preis enttäuschend, wenn man bedenkt, dass solche Features sehr häufig bei anderen Kopfhörern in dieser Preisklasse zu finden und nicht auf bestimmte Geräte limitiert sind.
Umständlicher Stöpselwechsel
Um bei einem Earbud den Stöpsel zu wechseln, ohne ihn aus Versehen zu zerreißen, muss man wie einen Schirm aufstülpen und dann mit zwei Fingern gleichmäßig am Stamm herausziehen. Zieht ihr stattdessen am Schirm, kann es passieren, dass ihr den Stöpsel zerreißt.
Immerhin: So ist es unwahrscheinlicher, dass ich einen Stöpsel versehentlich verliert.
Solltet ihr euch die Samsung Galaxy Buds 3 pro kaufen?
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind hervorragende In-Ear-Kopfhörer mit toller Ausstattung und sehr gutem Sound. Sie lohnen sich sogar, wenn ihr kein Samsung-Handy besitzt.
Allerdings sind sie recht teuer und in diesem Preisbereich gibt es sehr viele Alternativen, die keine Funktionseinschränkung für bestimmte Geräte haben oder bei denen ihr die Ohrstöpsel leichter austauschen könnt.
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind für euch geeignet, wenn …
- … ihr ein Samsung Handy mit Galaxy AI-Kompatibilität besitzt.
- … euch effektive ANC- und Transparenz-Modi wichtig sind.
- … euch eine besonders gute Klangqualität wichtig ist.
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind nicht für euch geeignet, wenn …
- … ihr kein Samsung Galaxy-Handy besitzt und euch High-Res-Audio und Multipoint-Konnektivität wichtig sind.
- … ihr damit Videos anschauen oder Spiele spielen wollt. Dafür fehlt ein latenzarmer Bluetooth-Codec.
Mögliche Alternativen
AirPods Pro 2: Solltet ihr ein iPhone besitzen, dann ergibt es mehr Sinn zu den AirPods Pro 2 zu greifen. Sie überzeugen auch mit hervorragendem Klang und einem ebenso überzeugenden Transparenz-Modus. Außerdem sind sie mit dem Apple Find-My-Netzwerk kompatibel und können über MagSafe-Ladegeräte aufgeladen werden. Zu unserem Test.
Sony WF-1000XM5: Die Sony WF-1000XM5 haben vielleicht nicht den besten Namen, können aber mit starkem Sound und sehr effektivem ANC überzeugen. Sie sind obendrein sehr kompakt und unterstützen Codecs für hochauflösenden oder latenzarmen Sound. Nur beim Transparenz-Modus fand ich sie nicht so gut, wie die Samsung Galaxy Buds 3 Pro. Zu unserem Test.
Nothing Ear: Die Nothing Ear kosten mehr als 120 Euro weniger als die Samsung Galaxy Buds 3 Pro, aber klingen nicht schlechter. Die Keramik-Treiber liefern einen exzellenten Klang – besonders, wenn ihr ihn vorher auf euer Gehör anpasst. Dafür sind ANC und Transparenzmodus nicht so effektiv, wie bei den vorher genannten. Zu unserem Test.
Preis-Leistung: Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro kosten 250 Euro und sind somit nicht wirklich teurer, aber auch nicht günstiger als ähnliche Kopfhörer mit den gleichen Features. Tatsächlich gibt es in diesem Bereich sogar andere Geräte, die Funktionen wie Multipoint-Unterstützung ohne Abhängigkeit vom verbundenen Gerät bringen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist also auf dem Datenblatt nicht so gut. Das wird allerdings durch den hervorragenden Klang und der sehr guten Umsetzung von ANC und Transparenz wieder verbessert. Wenn ihr euch die Samsung Galaxy Buds 3 Pro holen wollt, macht ihr also keine schlechte Entscheidung – und sie ist sogar noch besser, wenn ihr ein aktuelles Samsung Galaxy-Gerät besitzt.
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