Vor etwa zehn Jahren gab es eine Aktion in Los Angeles, die für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Dabei wurden insgesamt 96 Millionen so genannter Shade Balls
in mehrere Wasserreservoirs geschüttet, auch schon in den Jahren zuvor. Ein Beispiel dafür seht ihr im Video unten.
Übersetzt bedeutet ihre Bezeichnung so viel wie Schattenbälle
. Darauf gestoßen bin ich, weil mir ein passendes Video dazu bei YouTube vorgeschlagen wurde. Es stammt vom YouTuber Veritasium und erklärt die Hintergründe der Aktion genauer.
In diesem Artikel fasse ich die wichtigsten Punkte daraus für euch zusammen.
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Im Dienste der Wissenschaft: Massenhaft schwarze Bälle werden in ein Wasserreservoir geschüttet
Welchen Zweck die Bälle erfüllen
Zunächst sind viele davon ausgegangen, dass die Bälle die Verdunstung des Wassers verringern sollen. Diesen Effekt haben sie zwar auch, das war aber nicht das vorrangige Ziel bei ihrem Einsatz.
- Die Bälle sind deshalb da, weil in dem Wasser aus dem Reservoir auch Bromit enthalten ist. Diese Substanz ist in Salzwasser zu finden, das in kleineren Mengen auch in dem besagten Reservoir vorkommt.
- Reagiert das zur Desinfektion des Wassers eingesetzte Chlor in hellem Sonnenlicht mit Bromid, kann dadurch zu viel einer weiteren Substanz entstehen, genauer gesagt geht es um Bromat. Diese Substanz steht in Verdacht, krebserregend zu sein.
- Um die gesetzlich vorgegebenen Bromat-Grenzwerte nicht zu überschreiten, wurden die besagten Bälle in das Reservoir geschüttet, da sie größtenteils verhindern können, dass das Sonnenlicht ins Wasser gelangt.
Können die Bälle selbst zum Problem werden?
Damit die Bälle auch bei stärkerer Windeinwirkung im Wasser bleiben, sind sie zum Teil mit Wasser gefüllt.
Der verwendete Kunststoff ist gleichzeitig lebensmittelecht und besteht aus hochdichtem Polyethylen. Dazu sagt ein Verantwortlicher des Projekts im Video oben Folgendes:
Theoretisch könnten Sie ein Stück dieses Balls abschneiden und kauen, es würde Ihnen keinen Schaden zufügen. Das ist völlig lebensmittelecht, nichts daran ist falsch.
Mehr Details zu den besonderen Bällen:
- Die Haltbarkeit der Bälle liegt auch unter Sonneneinstrahlung bei zehn Jahren.
- Ursprünglich wurden sie dazu entwickelt, Vögel vom Landen in Gewässern abzuhalten, die für sie giftige Stoffe enthalten.
- Sie kommen auch an Gewässern in der Nähe von Flughäfen zum Einsatz, damit Vögel sich dort nicht aufhalten und beim Losfliegen Gefahr laufen, in Düsentriebwerke zu geraten.
Warum die meisten Bälle wieder entfernt werden mussten
Verdunstung verhindern die Bälle auch, da sie durch die Luft im Inneren wie ein doppelt verglastes Fenster wirken und die Sonne das Wasser so nie erreicht. Und das Problem der Algenbildung wurde dadurch ebenfalls gelöst, was den Einsatz von Chlor größtenteils unnötig gemacht hat.
Aber warum werden die Bälle dann nur in diesem Wasserreservoir in L.A. eingesetzt und nicht überall?
Das hängt mit gesetzlichen Vorgaben für Wasserreservoirs zusammen, die reines Trinkwasser enthalten, wie die Webseite laist.com berichtet. Solche Reservoirs müssen demnach vollständig abgedeckt sein, was beim Einsatz der Schattenbälle nicht der Fall ist.
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Eine spannende Frage zum Schluss: Wie teuer sind die Bälle?
Laut den Verantwortlichen kostet einer der Bälle ungefähr 33 Cent. Alle Bälle zusammen haben also über 31 Millionen US-Dollar gekostet.
Allerdings sorgen sie für Einsparungen durch den geringeren Bedarf an Chlor und die niedrigere Verdunstung. Deshalb ziehen die Verantwortlichen folgendes Fazit: Natürlich ist der Wasserqualitätsvorteil unschätzbar, aber die Bälle selbst werden Geld sparen, indem sie tun, was sie tun.
Sich darin fortzubewegen ist übrigens nicht so einfach, was auch im Video oben thematisiert wird. Einen Sprung ins schwarze
Wasser würde ich aber dennoch gerne mal wagen.
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