Oftmals wird nur über die Kamera und deren Qualität gesprochen. Allerdings ist eine 4k-Auflösung nicht alles, wenn der Ton nicht passt. Oder würdet ihr „Avatar: Way of the Water“ schauen, wenn der Sound klingen würde, als käme er aus einem alten Kassettenradio?
Spätestens nach wenigen Minuten würdet ihr abschalten. Guter Ton ist daher wichtig und dafür braucht es ein gutes Aufnahmegerät, sprich ein Mikrofon. Ich habe eines der besten und halbwegs erschwinglichen Mics ausprobiert: Das Shure SM7dB ist die logische Weiterentwicklung des SM7B, das viele eurer liebsten Content Creator verwenden.
Das neue Modell markiert einen weiteren Meilenstein in der Produktevolution. Immerhin gibt es das Shure SM7 bereits seit 1973 und feiert damit in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Was ist also passender als ein neues Modell auf den Markt zu bringen?
In den vergangenen drei Wochen durfte ich das neue Shure SM7dB auf Herz und Nieren testen. Dabei möchte ich mich keineswegs als Audioexperte, sondern eher als ambitionierte Anwender mit hoher Technikaffinität und gutem Ohr
verstehen.
Mein Setup ist vergleichsweise simpel gehalten. Neben dem Mikrofon und einen Mikrofonarm verwende ich auch den neuen Shure MVX2U. Dieser Adapter ermöglicht mir das Shure ohne XLR-Kabel und Audio-Interface für die Verstärkung direkt an meinen Mac anzuschließen – per USB-C.
Grundsätzlich lässt sich das SM7dB dadurch auch einfacher mobil verwenden und könnte zukünftig auch gut mit Smartphones und Tablets kompatibel sein, die über einen USB-C-Port verfügen. Die Einsatzgebiete sind jedoch eingeschränkt.
Qualität hat ihren Preis
Shure lässt sich beim SM7dB nicht lumpen. Die verwendete Materialien fühlen sich hochwertig an und auch die Verarbeitungsqualität stärkt diesen Eindruck. Immerhin verlangt Shure für das neue Modell mittlerweile 599 Euro und in Kombination mit dem Adapter sogar 689 Euro.
Allerdings muss man dazu sagen, dass ihr durch den neuen integrierten Vorverstärker auf ein Audio-Interface verzichten könnt. Dadurch bleibt euch ein solider Ausgangspegel bestehen, der für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend ist.
Shure lässt euch direkt am Mikrofon eine Verstärkung beziehungsweise Gain von +18 dB oder +28 dB einstellen. Jedoch gilt weiterhin: Je näher du am Mikrofon bist, desto besser sind Lautstärke und Qualität. Ich habe dazu eine eigene Faustregel entwickelt. Ihr solltet nicht mehr als eine Faustbreite zwischen eurem Mund und dem Mikrofon lassen, um bestmögliche Qualität zu erreichen.
So hört sich das Mikrofon an:
Wo lässt sich das SM7dB am besten verwenden?
Damit wäre ich auch bei den Anwendungsgebieten, die sich aus der Nierencharakteristik ergeben. Das SM7dB ist keineswegs ein Videomikrofon, das auf einer Kamera Platz findet, sondern viel mehr eignet es sich für Gesangsaufnahmen, für Videomeetings, um die am besten klingende Person zu sein oder auch für Content Creator.
Das Mikrofon eignet sich perfekt für VoiceOver-Aufnahmen für Videos und kann euren Podcast auf ein neues Soundlevel heben. Persönlich möchte ich es langfristig für diese beiden Anwendungsgebiete nutzen, wobei aktuell Sprachaufnahmen für Videos im Vordergrund stehen.
Gleichermaßen habe ich in diversen Meetings andere Teilnehmer mit der tollen Sprachqualität überrascht, sodass nicht selten die Frage aufkam, wieso ich so gut klinge: Nun ja. Das SM7dB eben.
Auf eine wichtige Verbesserung möchte ich abschließend noch näher eingehen. Wie schon erwähnt, könnt ihr den Gain umstellen oder auch den Hochpassfilter ganz einfach umschalten. Dazu ist jetzt kein Werkzeug mehr notwendig, sondern erfolgt über gut erreichbare Schalter.
Es gibt zudem einen Bypass-Schalter, der das SM7dB in ein einfaches SM7B mit einer Empfindlichkeit von -59 db verwandelt, wodurch ihr euren vorhanden Vorverstärker weiterverwenden könnt.
Fazit der Redaktion
Das Shure SM7dB eignet sich ausgezeichnet für einige wenige Anwendungen, wenn ihr das Budget und große Ambitionen habt, könnt ihr mit dem Gerät nichts falsch machen. Es ist, was Shure versprich: Wie das SM7B nur noch besser. Besonders Podcaster können von der Soundqualität profitieren, während Einsteiger eher zu einer Alternative im 200-Euro-Bereich greifen sollten.
Hinweis: Das Gerät wurde uns für den Test zur Verfügung gestellt und geht zurück an Shure. Eine Einflussnahme seitens des Herstellers auf den Test fand nicht statt. Es bestand ebenfalls keine Verpflichtung zur Veröffentlichung dieses Artikels.
Was ist eure Meinung zum Shure SM7dB? Schreibt es gerne unten in die Kommentare!
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