Der Messaging-Dienst Signal hat ein besonderes Augenmerk auf Sicherheit. Für Tech-Webseiten wie Tom's Guide stellt Signal deshalb einen der sichersten Messaging-Dienste überhaupt dar.
Jetzt hat sich der für seine Privatsphäre-Vorkehrungen bekannte Messengerdienst zudem vor in der nahen Zukunft liegenden Angriffe durch Quantencomputer abgesichert.
Doch was bedeutet das genau - und wieso schützt die Neuerung für mögliche Angriff durch Quantencomputer-Hacker.
So will sich Signal vor Quantencomputern schützen
Um die Kommunikation zwischen zwei Personen zu verschlüsseln, verwendet Signal eine Technik namens X3DH (Extended Triple Diffie-Hellman). Die hat jetzt ein Upgrade erhalten, dass auf den gleichermaßen wenig klingenden Namen PQXDH hört.
Das Upgrade soll bereits heute vor einer nahenden Bedrohung durch Quantencomputer schützen. Die sollen zukünftig in der Lage sein, viele aktuelle Sicherheitsstandards durchbrechen zu können.
Signal räumt ein: Aktuelle Quantensysteme sind noch nicht in der Lage, gängige Methoden der Verschlüsselung zu gefährden. Das liegt daran, dass sie nicht über ausreichend Qubits verfügen.
Ein Qubit ist die kleinste Rechen- und Informationseinheit eines Quantencomputers und unterscheiden sich von den klassischen Bits, die nur zwei Zustände haben: 0 oder 1. Qubits hingegen erlauben Werte zwischen den absoluten Zahlen.
In einem dazugehörigen Blog-Post erklärt Signal, welchen Stellenwert Quantencomputer demnächst in unserer Welt einnehmen könnten:
»Quantencomputer werden wahrscheinlich alternative Ansätze zur Lösung einiger Probleme liefern, bei denen wir heute auf Supercomputer angewiesen sind. Beispielsweise bei der Modellierung von Proteinfaltungen, der Wettervorhersage oder der Berechnung großer Zahlen. Quantencomputer sind keine besseren
Computer, sondern andere Arten von Computern.«
Warum es das Sicherheitsupdate schon jetzt braucht
Die Gefahr ist aber schon heute real: Eine Bedrohung ist etwa die Herangehensweise Hack now, decrypt later
. Hierbei werden schon heute eine große Menge verschlüsselter Daten geklaut und gespeichert - mit dem Ziel, dieselben Daten zu entschlüsseln, sobald die Quantentechnologie ausgereift genug ist.
Das neue Kommunikationsprotokoll soll schon mit der neuesten Version von Signal greifen. Verwendet wird es, sobald beide Teilnehmer einer Unterhaltung die aktuelle Signal-Version installiert haben.
Wann solche leistungsstarken, ein Sicherheitsproblem darstellenden Quantencomputer gebaut werden können, lässt sich noch nicht sicher vorhersagen. Von in nur wenigen Jahren
bis in mehr als 30 Jahren
erstrecken sich die prognostizierte Zeitspannen. Laut Signal ist ein Zeitraum von fünf bis zehn Jahren jedoch realistisch.
Empfindet ihr diese Verbesserung als zukunftsweisend? Beeindruckt es euch, wenn Signal als erster Messenger mit sogenannter Post-Quanten-Kryptografie punktet? Fürchtet ihre eine rückwirkende Verschlüsselung eurer Daten durch Hacker, oder ist »personifizierte Datenschleuder« euer Spitzname auf Gartenpartys? Schreibt uns eure Meinung und Erfahrungen dazu gerne in die Kommentare.
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