Ich hätte nie gedacht, dass mir mein Handy den Urlaub dermaßen ruinieren kann

Es gibt viele Dinge, die einem den Urlaub ruinieren können. Ein kaputtes Smartphone endete bei mir jedoch im Super-GAU - weil ich keine Vorkehrungen dafür getroffen hatte. Was passiert ist und was ihr daraus lernen könnt, erfahrt ihr im nachfolgenden Leidensbericht.

Wie ein Smartphone einem fast den Urlaub ruinieren kann - eine Leidensgeschichte und hilfreiche Tipps. Wie ein Smartphone einem fast den Urlaub ruinieren kann - eine Leidensgeschichte und hilfreiche Tipps.

Seit einigen Jahren setze ich auf Android-Smartphones. Einfach, weil ich mich daran gewöhnt habe und das Betriebssystem von Google nicht mehr missen möchte. Als im Oktober 2016 dann das erste Pixel erschien, habe ich direkt zugeschlagen - und bin der Serie bis heute mit einem gebrauchten Pixel 6 treu.

Leider machte das Handy bereits einige Monate nach Kauf erste Probleme. Mein Handy stürzte ohne ersichtlichen Grund einfach ab und startete neu. Das passierte mal nach einer Stunde, mal nach fünf Minuten und manchmal auch einen ganzen Tag nicht.

Versucht habe ich damals fast alles: Apps deinstalliert, im abgesicherten Modus starten, auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Nichts hat geholfen. Da ich die meiste Zeit der Woche von Zuhause aus arbeite, habe ich mein Schicksal akzeptiert. Und noch eher habe ich es akzeptiert, als mein Handy auf die Steinfliesen vom Balkon fiel und ich die Spiderman-App direkt mit abonniert hatte. Immerhin funktionierte es noch und die Abstürze nahmen nicht zu.

Bei einem zufälligen Aufeinandertreffen mit GameStar-Host Jules im Heidepark hatten meine Freundin und ich eine Tour in den Europa-Park und Besuch im Erlebnisbad Rulantica in diesem Jahr fest eingeplant. Allerdings ohne Jules. Und mit der Planung des Urlaubs begann auch meine Tortur.

Die Ausgangslage zu Urlaubsbeginn

Stellt euch einen Warenkorb mit drei Tickets für den Europa-Park vor, welche ihr mit einem Montagshandy zusammengestellt habt. Vor dem Bezahlprozess stürzt das Handy ab. Gut, an der Stelle hätte ich bereits aus meinen Fehlern der vergangenen Monate lernen und die Tickets direkt am PC bestellen sollen. Nach ein wenig hin und her war der Bestellprozess abgeschlossen und die Tickets gebucht.

Florian Franck
Florian Franck

Florian Franck liebt Achterbahnen. Zumindest die, die man fahren kann. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle im Urlaub fehlte ihm bisher. Wenn er nicht gerade durch Freizeitparks schlendert, arbeitet er als SEO Lead und plant die Strategie der nächsten Jahre. Trotz seiner schlechten Erfahrungen mit dem Pixel 6 hat er sich als Nachfolgemodell das Pixel 6a geholt und ist bisher sehr zufrieden. Sogar die Abstürze gehören der Vergangenheit an. Außer bei Freefall Towern.

Den Hinweis meiner Freundin: »Druck die Tickets lieber aus, mein Vater macht das immer so«, habe ich zähneknirschend akzeptiert. Im Nachhinein bin ich froh, auf sie gehört zu haben. Dabei liebe ich eigentlich E-Tickets und wollte sie auf dem Handy praktischerweise speichern, um Papier zu sparen und Nerven zu schonen.

Die Odyssee beginnt mit einem Absturz

Wir haben uns bewusst für einen Aufenthalt im Park unter der Woche entschieden. Ab ins Auto, Handy in die vorgesehene Halterung, Google Maps und Spotify an und los gehts … Könnte man meinen. Mein Pixel 6 hatte einen schlechten Tag und stürzte direkt ab. Meine Freundin sprang ein und navigierte uns mit guter Musik und sehr guter Laune Richtung Europa-Park.

Durch die Abstürze habe ich mich nicht mehr getraut längere Videos aufzunehmen. Denn nach jedem Absturz bestand die Gefahr, dass das Video sich nicht mehr abspielen lässt und die Datei beschädigt ist. Also habe ich mich angepasst und nur noch kurze Videos gedreht. Zwischendurch schielte ich immer wieder auf das Handy meiner Freundin, um zu schauen, bei welchen Attraktionen die Warteschlange gerade überschaubar war.

Trotz Regen und Besuchs unter der Woche standen wir bei vielen Attraktionen mindestens 20 - 60 Minuten an. Etwas, das ich schon gar nicht mehr gewohnt war. Immerhin konnte ich in der Zeit mein Handy doch noch nutzen und kniffeln. Oder wir tauschten gemeinsame Geschichten aus und unterhielten so auch Gäste vor und hinter uns.

Nach dem ersten Tag im Europa-Park wollten wir dann das ausgedruckte Parkticket nutzen, um das Parkgelände zu verlassen. Der Scanner an der Schranke war allerdings nicht für Din-A4-Blätter konzipiert. Meinen hämischen Kommentar »Wir haben es auch auf dem Handy«, sollte ich ebenfalls später bitter bereuen.

Ruhe in Frieden, Smartphone

Der zweite Tag im Europa-Park ähnelte dem ersten und verlief bis auf den Verlust meiner Vape im Silverstar ohne weitere Vorkommnisse. Ja, man sollte seine Hosentaschen vor dem Antritt der Fahrt vielleicht leeren.

Im Erlebnisbad Rulantica lief auch alles rund. Mein Handy wartete im Spind auf mich und nach dem Besuch habe ich es ein letztes Mal eingeschaltet. Noch einmal kurz die Benachrichtigungen gecheckt und das Handy wanderte in die Hosentasche. Auschecken, draußen die frische Luft genießen und auf den Anhang warten. Ein kurzer Blick aufs Handy und dann der Schock: Bunte Streifen auf dem Display und nichts funktioniert mehr.

Durchatmen. Tief durchatmen. Gedanken rasten durch den Kopf: Zum Glück ist meine Freundin dabei, wie würde ich sonst den Weg zurück in die Unterkunft oder gar nach Hause finden? Wo bekomme ich jetzt ein neues Handy her? Und was ist mit Online-Banking?

Mit gesenktem Kopf berichtete ich meiner Freundin, dass mein Handy nicht mehr anging. Nach ein paar Beileidsbekundungen folgte, was folgen musste: »Na zum Glück haben wir die Tickets ausgedruckt, sonst hätten wir jetzt das Parkticket noch mal zahlen müssen«. 

Jetzt könnte man meinen, dass ich Glück im Unglück hatte, da mein Handy am letzten Tag den Geist aufgab. Die Tickets für den Europa-Park hatte ich noch per WhatsApp weitergeleitet, die für das Rulantica hingegen nicht. Und Zugriff auf meinen Google Mail Account hätte ich auch nicht mehr. Denn bei neuen Anmeldungen muss ich den Zugriff per Zwei-Faktor-Authentifizierung bestätigen. Nur blöd, wenn das Gerät für die Authentifizierung den Geist aufgegeben hat.

Ich bin abhängig von meinem Smartphone

Und genau hier entsteht aus meiner Sicht ein sehr großes Problem: Ich nutze, wenn möglich, für alle meine Zugänge die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Das beginnt beim Authenticator von Google und Authy und geht weiter über das Online-Banking und das Push-Tan-Verfahren. Für alles brauche ich zwingend mein Handy in der Nähe. PayPal? Bestätigung per SMS oder WhatsApp Nachricht. Mal kurz was überweisen? Bitte das neue Gerät per Push-Tan bestätigen. 

Selbst bei Discord, Steam, Ubisoft und anderen Diensten brauche ich mein Handy zur Bestätigung. Das gibt natürlich ein Gefühl der Sicherheit und man bedenkt nicht, welche Probleme auftreten, wenn das Handy mal nicht funktioniert.

Aber nicht nur für Dienste ist das Smartphone wichtig. Unsere Nachbarn haben auf unsere beiden Katzen aufgepasst und sie gefüttert. Dazu stand ich mit ihnen per WhatsApp im Austausch. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn mit den Katzen etwas gewesen wäre.

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Welche Lösungsansätze gibt es?

Ich war lange am Überlegen, welche Alternativen es gibt. Sollte ich immer ein Zweithandy dabei haben? Aber wo soll ich es verstauen und wie oft muss ich den Akku checken?

Noch während der Rückfahrt habe ich über das Handy meiner Freundin ein neues Smartphone bestellt. Es wurde wieder ein Pixel. Diesmal aber das Pixel 6a. Bisher bin ich mehr als zufrieden und es gibt endlich keine Abstürze mehr. Ich traue mich wieder, längere Videos zu drehen, und doch kann ich aktuell nicht alles in vollem Umfang nutzen.

Für die Freischaltung von Push-Tan warte ich noch auf den Brief meiner Bank mit dem QR-Code zum Einscannen. Klar, ist eine fast sichere Methode zur Freischaltung. Am liebsten hätte ich natürlich per Videocall bei meiner Bank angerufen und dem Mitarbeiter versichert, dass ich wirklich Florian Franck bin und er mir den QR-Code ruhig in die Kamera halten kann.

Aktuell beschäftige ich mich daher mit Alternativen zum Push-Tan Verfahren. Eine Empfehlung kann ich an der Stelle nicht aussprechen. Falls ihr eine gute kennt, schreibt sie gerne in die Kommentare. Ich bin wirklich für jeden Tipp dankbar!

Und auch das Passkey-Verfahren rückt für mich in den Vordergrund. Allerdings stellt sich mir hier die Frage: Funktioniert es auch, wenn das Handy den Geist aufgibt?

Einen Tipp, den ich euch ans Herz legen kann: Sichert regelmäßig euer Smartphone per Backup und legt die Daten in die Cloud oder auf einen externen Datenträger. Das Einspielen von einem Backup spart enorm viel Zeit. Anfangs war ich skeptisch, ob ich das Backup von meinem Absturz-Smartphone wirklich einspielen sollte. Ich hab es getan und bereue es bisher nicht. Außerdem habe ich mir direkt eine passende Handyhülle und Schutzglas bestellt, damit bei einem Sturz die Chance auf ein gesprungenes Display minimiert wird.

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Zudem habe ich mittlerweile eine Gruppe bei WhatsApp erstellt, in der sich unsere beiden Nachbarn und meine Freundin befinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Handys zur gleichen Zeit kaputtgehen, ist höchst unwahrscheinlich. Aber man sollte den Teufel auch nicht an die Wand malen.

Ich hoffe sehr, dass euch der Artikel ein wenig geholfen hat und ihr aus meinen Fehlern etwas lernen oder mitnehmen konntet. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie würdet ihr vorgehen, wenn euer Smartphone einfach den Geist aufgibt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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