Update vom 06. November 18:10 Uhr: Wir haben den Teil zur Reflexionsfolie um Aussagen des Zentralverbands für Sanitär Heizung Klima erweitert und deutlicher gemacht, dass die Reflexionsfolie in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt ist. Außerdem haben wir die Warnung für Schimmelbildung deutlicher gemacht.
Originalartikel vom 06. November 15:15 Uhr: Die kalte Jahreszeit ist angebrochen und damit ist es an der Zeit, wieder nach der Heizung zu schauen. Denn viele Heizkörper können schon nach wenigen Monaten außer Betrieb an Leistung verlieren.
Deswegen haben wir zwei entscheidende Tipps für die Heizung in eurem trauten Heim. So wird die Wohnung nicht nur schneller wärmer. Ihr spart auch noch Energie.
Keine Sorge: Für diese zwei wertvollen Wärme- und Energiespar-Tipps müsst ihr keine erprobten Handwerker sein.
Wir legen los mit einem Tipp, den viele vielleicht schon kennen. Trotzdem ist und bleibt er essenziell.
1. Heizung entlüften
Was hat es mit dem Entlüften auf sich? Schon Oma und Opa haben ihre Heizungen entlüftet, doch nicht jeder kennt den Trick mit der Luft in der Heizung. Damit eure Heizung richtig arbeiten kann, sollte sie möglichst keine Luft im Heizkörper tragen.
Diese eingeschlossene Luft verringert die Zirkulation des Warmwassers, was dazu führt, dass die Heizkörper weniger heizen. Und wenn sie weniger heizen, müssen sie länger in Betrieb sein, was einen höheren Energieaufwand bedeutet.
Leider passiert das mit der Zeit ganz von allein. Dann wird die Heizung nicht mehr richtig warm und kann störende Tropf- und Glucksgeräusche von sich geben.
Was gibt es zu beachten, bevor ich loslege? Wenn ihr Zugriff auf eure Umwälzpumpe habt, schaltet sie am besten aus. So kann sich die Luft in den Heizkörpern sammeln und wird nicht mehr durch euer Heizsystem geschickt.
Wenn ihr die Umwälzpumpe abgeschaltet habt, wartet ihr am besten eine Stunde, damit sich die Luft besser sammeln kann.
Sollte eure Wohnung mehrere Stockwerke haben, fangt bei den obersten Heizkörpern an und arbeitet euch nach unten.
Wie entlüfte ich meine Heizung? Mit ein paar wenigen Handgriffen könnt ihr bereits gegen kalt stehende Heizungen vorgehen. Ihr braucht dafür folgende Dinge:
- Schüssel oder Becher
- Lappen
- Entlüftungsschlüssel (erhältlich in Baumärkten & Co.)
In den meisten Fällen sollte sich ein Entlüftungsventil am Heizkörper befinden. Dieses dreht ihr mit der Öffnung nach unten, um austretendes Wasser in eine Schüssel oder einen Becher fließen zu lassen.
Nun reicht eine halbe Umdrehung mit dem Entlüftungsschlüssel, um die Luft aus dem Heizkörper weichen zu lassen. Das macht ihr, solange ihr kein Zischen von austretender Luft mehr hört und nur noch Wasser aus der Heizung kommt.
Die deutsche Bundesstiftung Umwelt hat dazu auch ein Video veröffentlicht:
Link zum YouTube-Inhalt
2. Reflexionsfolie anbringen
Was ist eine Reflexionsfolie? Es handelt sich um dünne Dämmplatten, die meistens einseitig mit Aluminium beschichtet sind. Sie sollen die Wärme, die gegen die Wand hinter der Heizung strahlt, reflektieren. So soll weniger Wärme in den Wänden verloren gehen.
Im Optimalfall steigt damit die Temperatur im Raum schneller an, während die Kälte von draußen schlechter eindringen kann. So könnt ihr eure übliche Raumtemperatur auch mit einem etwas niedriger eingestellten Thermostat erreichen. Oder ihr dreht die Heizung auf wie immer und erfreut auch an den Extra-Graden.
Wie viel Energie spare ich durch Reflexionsfolien? Je nach Wohnsituation und Heizung kann die Raumtemperatur um bis zu zwei Grad ansteigen (via Heizsparer.de).
Ihr solltet allerdings keine Wunder erwarten. Frank Ebisch, Pressesprecher des Zentralverbands für Sanitär Heizung Klima verrät myHomeBook gegenüber, dass sich die Reflexionsfolie nur beschränkt lohnt.
»Wenn es sich um eine reine Alufolie handelt, verändert sich die Dämmwirkung der Wand an dieser Stelle praktisch nicht. Die vom Heizkörper abgegebene Strahlungswärme kann immerhin reflektiert werden.«
Trotz der eher negativen Aussage von Herrn Ebisch können Energiesparer ein wenig Energie sparen - unter den richtigen Bedingungen. Besser soll es nämlich mit Reflexionsfolie aussehen, die eine Dämmschicht enthält.
»Bezogen auf ein sehr schlecht gedämmtes Haus kann hier eine Einsparung von nur oder immerhin 4 Prozent erreicht werden, wenn alle Heizkörpernischen entsprechend ausgerüstet werden. Bei einem besseren Dämmstandard der Wand sparen Sie vielleicht noch 1,5 Prozent«
Es lohnt sich also nur bei schlecht gedämmten Häusern, wie Altbauten.
Achtung! Schimmelgefahr! Wenn die Folie nicht richtig montiert wird kann Schimmel dahinter entstehen. So kann eine Reflexionsfolie schnell zur Gefahr werden. Deshalb ist es wichtig die Schaumstoffplatten lückenlos zu verkleben. Dazu reinigt ihr vorher die Wand hinter eurer Heizung. Solltet ihr zu wenig Platz hinter der Heizung haben und die Folie nicht richtig montieren können, könnt ihr den Heizkörper auch abmontieren. Dazu braucht es allerdings etwas mehr handwerkliches Geschick.
Wir raten euch: Wenn ihr die Folie nicht richtig montieren könnt, lasst es lieber bleiben. Ein wenig Energieersparnis ist den Schimmelbefall nicht wert.
Weitere Tipps zum Sparen von Energie und dementsprechend auch Geld, gibt es hier:
Energie sparen im Alltag: 10 Stromspartipps von Balkonkraftwerk bis LED Lampe
Habt ihr noch mehr Tipps für Energiesparfüchse? Schreibt sie uns gerne unten in die Kommentare und verratet uns gerne auch, wie ihr mit dem Thema heizen umgeht. Habt ihr eure Wohnung schon so weit wie möglich auf den Winter vorbereitet? Oder lasst ihr das erstmal auf euch zukommen? Nutzt ihr Smart-Thermostate? Lasst es uns gerne wissen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.