Seite 2: Sony KD-65X9005A - 4K-Fernseher mit riesigem Farbraum

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Triluminos-Display im Detail

Im KD-65X9005A kommt wie schon beim bereits getesten Sony Bravia KDL-55W905A ein Triluminos-Display zum Einsatz, das generell nur die Sony-Geräte der X9- und W9-Serie besitzen. Wichtigstes Merkmal: Es hat im Vergleich zur Standard-Videonorm »Rec.709«, die für PAL-Fernseher, DVDs und Blu-rays bindend ist, einen erweiterten Farbraum. Beim KD-65X900A orientiert sich dieser an der neuen Videonorm »Rec. 2020«, wobei es sich um eine Empfehlung der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) für die technischen Details von UHD-TVs handelt.

Das Triluminos-Display ist durch seine zusätzliche Harzschicht mit sechs Zentimetern etwas dicker als viele Full-HD-Modelle der Konkurrenz, zu klobig wirkt es dennoch nicht. Das Triluminos-Display ist durch seine zusätzliche Harzschicht mit sechs Zentimetern etwas dicker als viele Full-HD-Modelle der Konkurrenz, zu klobig wirkt es dennoch nicht.

Mit den Triluminos-Displays versucht Sony einmal mehr, Technologie-Führer zu werden, just bei den 4K-Fernsehern. Dieses Unterfangen könnte durchaus gelingen, denn dass sich bei UHD im Vergleich zu dem aus Röhrenzeiten etablierten Videostandard Rec.709 farblich etwas ändern muss, ist allen Beteiligten klar. Was liegt da näher, als Ihnen die Farbenpracht des digitalen Kinos (DCI) für Fernseher zu versprechen - zumal diese im Gewand der Rec. 2020 möglicherweise noch in diesem Jahr zur Norm erhoben wird und dann den Farbstandard für die kommenden Jahrzehnte prägt.

Technisch wird das Ganze über eine zusätzliche Harzschicht im Display und die Bildoptimierungs-Engine »X-Reality Pro« erreicht, was wir im Test zum Sony Bravia KDL-55W905A näher beschreiben. Auf das sehr überzeugende Ergebnis gehen wir im Abschnitt »Film und Fernsehen« weiter unten ausführlich ein.

Bildqualität

Der Sony KD-65X9005A zeigt anhand unserer Testbilder von Burosch ein ausgesprochen scharfes Bild mit natürlichen Farben. Die Helligkeit schwankt je nach Bildmodus und Energiespareinstellungen: Im allgemeinen Standard-Bildmodus liegt sie in einem abgedunkelten Raum bei aktiviertem Helligkeitssensor bei 81 cd/m², im Brillant-Modus bei 107 cd/m² und bei deaktiviertem Helligkeitssensor bei 315 cd/m². Im 3D-Modus fällt die Helligkeit wegen der passiven Polfilterbrillen nur geringfügig ab und errreicht 107 cd/m².

Der KD-65X9005A kann auch an der Wand montiert werden, wobei auf die hohe Breite von 168 Zentimetern und das immense Gewicht von 45 Kilo zu achten ist. Der KD-65X9005A kann auch an der Wand montiert werden, wobei auf die hohe Breite von 168 Zentimetern und das immense Gewicht von 45 Kilo zu achten ist.

Auch die Schwarzwerte liegen auf sehr gutem Niveau, im Bildmodus »Allgemein/Standard« erreicht der Sony-TV beispielsweise 0,02 cd/m², was gleichzeitig zu einem hohen Kontrastverhältnis von 11.292:1 führt. Allerdings ist der Fernseher nicht sonderlich homogen ausgeleuchtet, was wohl mit an seiner Größe und der Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung liegt. Die Helligkeitsschwankungen erreichen durchschnittlich 25 Prozent und damit aus unserer Sicht einen zu hohen Wert. Das verwendete IPS-Panel gewährt dafür mit einem horizontalen und vertikalen Blickwinkel von jeweils 178 Grad eine von der Sitzposition weitestgehend unabhängige Darstellung von Farbe und Kontrast.

Film und Fernsehen

Um die Vorzüge des 4K-Fernsehers inklusive seines Triluminos-Displays besonders deutlich zu machen, hat Sony uns eigens erstelltes 4k-Material zur Verfügung gestellt, das wir über Sonys externen 4K-Bildgenerator POP-FMPA1 abspielen. Es handelt sich einerseits um einen Zusammenschnitt der Highlights von der FIFA-Weltmeisterschaft der Vereinsmannschaften aus dem Jahr 2012 in Japan und andererseits um eine Hommage an die Springbrunnen-Wasserspiele vor dem Bellagio in Las Vegas bei Nacht. Während wir von dem Detailreichtum und den glatten Farbverläufen ohne irritierende Farbabrisse bei den Nachtaufnahmen beeindruckt sind, zeigt der Fußball einmal mehr die Grenzen der HDMI 1.4a-Schnittstelle mit ihren maximal 30 Bildern pro Sekunde bei 2160p auf: Obwohl die Bewegungen der Fußballer klar und mit einem bislang nicht gesehenen Detailreichtum aufbereitet werden, ist der deutlich schnellere Fußball quasi nie scharf zu sehen und fast immer eine Pixelsuppe - hier wären 60 Bilder pro Sekunde mit HDMI 2.0 oder dem DisplayPort 1.2a eine große Hilfe.

Die Vorzüge des Triluminos-Displays offenbaren sich dafür, wenn die Farbbrillanz schrittweise hinzugeschaltet wird. So wirken das Grün des Fußballrasens sowie die roten Bildteile der Bandenwerbung absolut atemberaubend. Auch bei Full-HD-Material hat das Triluminos-Display Vorteile, obwohl es bisher keine Inhalte auf Blu-ray zu kaufen gibt, die wie Kinofilme im Farbraum von DCI gemastert wurden. Sony bedient sich deshalb eines Tricks: Blu-rays, auf deren Cover der Slogan "Mastered in 4K" prangt und die über einen Blu-ray-Player von Sony an einem Sony-Fernseher mit Triluminos-Display wiedergegeben werden, können unter diesen Rahmenbedingungen die Inhalte in einem erweiterten Farbraum abspielen. Der Sci-fi-Thriller »Total Recall« aus 2012 ist beispielsweise ein solcher Streifen. Obwohl die Welt von Douglas Quaid (Colin Farrell) vornehmlich aus Grautönen besteht, wirken die Farben dank der Farbbrillanz von Triluminos noch einmal satter und überzeugender. Die Auswahl an solchem Material ist aber vergleichsweise gering, was gleichermaßen für native 4K-Videos gilt.

Wie die meisten Fernseher bietet auch das 4K-Modell von Sony eine Ersteinrichtung inklusive Sendersuchlauf, die ihre Sache sehr gut macht. Im rechten Bildbereich ebenfalls gut zu sehen: Die störenden Reflexionen des spiegelnden Displays. Wie die meisten Fernseher bietet auch das 4K-Modell von Sony eine Ersteinrichtung inklusive Sendersuchlauf, die ihre Sache sehr gut macht. Im rechten Bildbereich ebenfalls gut zu sehen: Die störenden Reflexionen des spiegelnden Displays.

Wenden wir uns unseren Standard-Test-Sequenzen zu. Die Blu-ray »Baraka«, deren Ausgangsmaterial in 8k gemastert wurde, trägt nicht das Label »Mastered in 4k", dennoch sehen die Trachten der afrikanischen Nomaden bereits bei deaktivierter Farbbrillanz prächtig aus und gewinnen im Modus »niedrig« noch einmal deutlich an Kraft und Durchzeichnung. Mehr Farbbrillanz muss aus unserer Sicht nicht sein, das ist aber ein rein subjektives Empfinden. Ähnlich verhält es sich beim Bondstreifen »Casino Royale«. Die Farbenpracht wird mit niedriger Farbbrillanz noch einmal deutlich besser, während die Farben im mittleren Farbbrillanz-Setting für unseren Geschmack schon etwas überzeichnen. Anders sieht es bei einem Animationsfilm wie »Wall-E« aus, bei dem der mittlere Farbbrillanz-Modus mit seinem Bonbonfarbenen-Look nicht übertrieben quietschig sondern zum Thema passend aussieht - vor allem wegen der Rot- und Blautöne.

Ebenfalls ein wichtiger Apsekt: Wie gut arbeiten die Bildoptimierung »X-Reality Pro« und die »Super Resolution« genannte Skaliertechnik des KD-65X9005A? Während nativer 4K-Content scharf und mit einem unvergleichlichen Detailreichtum aufbereitet wird, stellen HDTV und SD-Inhalte den Fernseher vor einige Probleme. Die schnellen Schwenks bei der Verfolgung des Bombenlegers in Casino Royal werden zwar detailliert und ruckelfrei aufbereitet, bei HDTV-Inhalten tut sich der X9 aber schon etwas schwerer. Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender, die meist in 720p ausgestrahlt werden, kommen etwas schärfer rüber als die der privaten Konkurrenz von RTL & Co in 1080i. Alles in allem merkt man hier aber schon einen Unterschied zu einem Full-HD-Fernseher, der beim Hochskalieren einen weniger weiten Weg zu gehen hat. Gravierend wird es bei SD-Inhalten: Auch wenn der progressive Content einer DVD (576p) besser ausschaut als der im Zeilensprungverfahren des Fernsehens, ist das Ergebnis mit SD-Videos aufgrund des niedrig aufgelösten Ausgangsmaterials letztlich unbefriedigend, hier kommt die Skaliertechnik des Sony-Fernsehers an ihre Grenzen.

3D-Inhalte lassen sich auf dem KD-65X9005A derzeit nur in Full HD und nicht in UHD betrachten, was ihn für 3D-Freunde wegen der Skalierung der Auflösung nicht zur ersten Wahl macht. Echte 3D-Bilder kann die X-Reality Pro des X9 immerhin dennoch sehr schön und ohne Geisterbilder aufbereiten. Simuliertes 3D aus 2D-Inhalten ist dagegen ein Gimmick, das unserer Meinung nach niemand braucht und das auch kaum überzeugend vom X9 aufbereitet wird, die Tiefenwirkung ist oftmals zu willkürlich.

Der erweiterte Farbraum des Triluminos-Displays macht sich mit satter Farbdarstellung positiv bemerkbar, die Intensitäts-Einstellung »niedrig« ist dabei aus unserer Sicht meist die beste Wahl. Der erweiterte Farbraum des Triluminos-Displays macht sich mit satter Farbdarstellung positiv bemerkbar, die Intensitäts-Einstellung »niedrig« ist dabei aus unserer Sicht meist die beste Wahl.

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