Die Triluminos-Displays konnten uns bereits in vorangegangenen Tests begeistern, beim KD-65X9005A kombiniert Sony diese Displayart zudem mit der extrem hohen 4K-Auflösung von 3840x2160 Pixeln. Während der Fernseher zu seiner Einführung vor einigen Monaten noch ungefähr 7.000 Euro gekostet hat, ist sein Preis mittlerweile fast um die Hälfte und damit in deutlich erschwinglichere Preisregionen gefallen (3.700 Euro), das 55-Zoll-Modell gibt es für unter 3.000 Euro. Grund genug, den Sony-TV ausführlich zu testen und seine Film- und Spielequalitäten genau unter die Lupe zu nehmen.
Der 65 Zoll große Smart-TV besitzt abseits vom Triluminos-Display und der 4K-Auflösung viele weit verbreitete Ausstattungsmerkmale: Dazu gehört ein dreifacher digitaler TV-Tuner für terrestrisches Fernsehen (DVB-T/T2), Satelliten- (DVB-S/S2) und Kabelempfang (DVB-C) sowie ein analoger TV-Tuner. Karten von Sky- und anderen Pay-TV-Kanälen kann der X9 über einen CI-Slot verarbeiten. Er beherrscht die 2D- und 3D-Darstellung sowie das Simulieren von 2D-Inhalten in 3D. Der Fernseher von Sony kann außerdem über zwei Fernbedienungen und mittels App (für iOS und Android) auch per Smartphone oder Tablet gesteuert werden. Ein reichhaltiges App-Angebot sowie ein Web-Browser (Opera) ermöglichen Ihnen umfassenden Zugriff auf Web-Angebote.
Auch bei den Anschlüssen bietet der Sony KD-65X9005A gewohnte Kost. Er verfügt über vier HDMI-Eingänge, allerdings nur in der Version 1.4a, die nicht genug Bandbreite für natives 4K-Material mit echten 60 Bildern pro Sekunde liefert. Analoge Videoquellen finden per Scart, Component- oder Composite-Video Anschluss an den X9, beste Bildqualität ist über diese Verbindungen aber natürlich nicht zu erwarten. Drei USB-2.0-Ports dienen zum Anstecken von USB-Sticks oder Festplatten, die einerseits Inhalte zuspielen aber auch als Aufnahmemedium für die Videorekorder-Funktionen dienen können.
Design & Inbetriebnahme
Das rahmenlose Design des X9 wirkt edel und doch auch etwas bullig, was vor allem an den Lautsprechern liegt, die ungewöhnlicherweise seitlich fest im 4K-TV verbaut sind. Sein Panel ist mit knapp sechs Zentimetern Dicke vergleichsweise robust, bereits ohne Fuß bringt der KD-65X9005A damit insgesamt stolze 45 Kilogramm auf die Waage. Der Zusammenbau von Fernseher und Fuß ist alleine nicht machbar, da das Gerät groß, unhandlich und ausgesprochen schwer ist. Verarbeitung, Materialien und Oberflächenqualität sind Sony typisch auf einem hohen Niveau, das spiegelnde Display sorgt jedoch gerade in hellen Räumen für nervige Reflexionen.
Die Ersteinrichtung erledigt der Assistent des KD-65X9005A komfortabel und unauffällig. Einstellungen zu Land, Sprache, das Koppeln der beiden Bluetooth-Fernbedienungen, der Sendersuchlauf sowie die Einbindung des Smart-TVs ins heimische Netzwerk gehen drahtgebunden oder drahtlos gleichermaßen flott von der Hand.
Bei der Einstellung der Bildparameter verlangt Sony Ihnen allerdings einiges an Selbstbeherrschung ab: Statt direkt die Bildvoreinstellungen vorzunehmen und Geometrie, Helligkeit, Kontrast, Farbe und Schärfe zu optimieren, müssen Sie erst einmal das Handbuch respektive die Online-Hilfe bemühen. So sind einzigartige Funktionen wie etwa der Trilumnios-Modus genau wie beim Sony Bravia KDL-55W905A irreführend benannt (»Farbbrillanz«) und auf eine hintere Menüebene verbannt, zumdem ist die dynamische Hintergrundbeleuchtung unverständlicherweise werksseitig deaktiviert.
Durch vorangegangene Tests des W8 und des W9 wussten wir bereits, dass Sony den eigentlichen Bildeinstellungen noch eine »Szenenauswahl« voranstellt, die sich allerdings im Menüpunkt »Systemsteuerung« versteckt. Ohne Sony-Produkterfahrung stehen Sie damit vor einer Einstellungs-Odyssee, die einiges an Einarbeitungszeit erfordert. Sony stellt Ihnen nämlich insgesamt acht Master-Voreinstellungen zur Verfügung (»Allgemein«, »Kino«, »Grafik«, »Foto«, »Musik«, »Animation«, »Sport« und »Spiel«), die zudem fast alle jeweils drei Unterpunkte für die Regelung von Helligkeit und Farben haben (»Standard«, »Brillant« und »Anwender«). Sowohl die Menüstruktur als auch die Bezeichnung der verschiedenen Optionen könnte Sony aus unsere Sicht also noch deutlich verbessern.
Spiele
Der Sony KD-65X9005A ist bereits der dritte 4K-Fernseher, den wir testen. Während sich der Philips 65PFL9708S aus Spielersicht wegen Anschlüssen mit zu wenig Bandbreite für 60 Hertz in 2160p Kritik gefallen lassen musste, hat es der (aktuell leider nicht mehr verfügbare) Panasonic Viera TX-L65WT600E dank HDMI 2.0 und DisplayPort 1.2a deutlich besser gemacht. Diese Anschlüsse gibt es bei Sonys 4K-TV nicht, damit schlägt er also in dieselbe Kerbe wie der Philips-Fernseher.
Anno 2070
maximale Details
- 3840x2160 0xAA
- 3840x2160 4xAA
- 0
- 12
- 24
- 36
- 48
- 60
Wenn Sie Ihren PC mit dem KD-65X9005A verbinden, gibt es in der 4K-Auflösung deshalb maximal 30 Bilder pro Sekunde zu sehen. Mit aktiviertem V-Sync fühlt sich das gerade in Shootern viel zu träge an, deaktivieren Sie V-Sync, kommt es dagegen zu unschönen Bild-Teilungen, weil die Grafikkarte bereits ein neues Bild liefert, während der Fernseher noch ein altes Bild darstellt. Sony hat zwar bereits vor einigen Monaten ein Update auf HDMI 2.0 in Aussicht gestellt, nur über die Firmware dürfte das aber unter anderem wegen des damit verbundenen, neuen Kopierschutzes schwierig sein, zudem gibt es seit geraumer Zeit keine aktuellen Informationen dazu.
Damit ihr PC überhaupt fähig ist, mehr als 30 Bilder pro Sekunde in der 4K-Auflösung von 3840x2160 Pixeln darzustellen, muss er über einen schnellen Prozessor und vor allem eine extrem schnelle Grafikkarte verfügen. Aktuell erreichen fast nur Dual-GPU-Karten wie die unlängst getestete und mit einem Preis von weit über 1.000 Euro extrem teure AMD Radeon R9 295 X2 in dieser Auflösung mit aktivierter Kantenglättung gut spielbare Frameraten (siehe Benchmarks). Um das gerade auf einem 65 Zoll-Fernseher mehr als beeindruckende 4K-Bild in PC-Spielen genießen zu können, müssen Sie also entweder über einen sehr teuren Highend-PC verfügen, oder die Detaileinstellungen reduzieren sowie auf anspruchsvolle Kantenglättung verzichten (wobei das natürlich generell für alle 4K-Fernseher oder Monitore und nicht nur für das Sony-Modell gilt).
Die für Spieler ebenfalls wichtige Reaktionszeit des Sony KD-65X9005A beim Helligkeitswechsel von Schwarz (null Prozent Weiß) auf Weiß (100 Prozent Weiß) und zurück fällt vergleichsweise hoch aus: Obwohl wir alle Bildoptimierungen abschalten und mehrere Settings durchtesten, messen wir nur wenig befriedigende Ergebnisse im Bereich von 30 Millisekunden. In der Vergangenheit waren ähnliche Ergebnisse meist ein deutlicher Indikator für Farbsäume an Kanten bei sich schnell ändernden Bildinhalten. Daher waren wir überrascht, dass wir dieses Verhalten beim X9 trotz der hohen Reaktionszeit nicht festgestellt haben. Das kann aber auch nichts daran ändern, dass der Sony KD-65X9005A bei Spielen insgesamt durch die fehlende Unterstützung von 60 Bildern pro Sekunde in 4K keine sehr gute Figur abgibt.
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