Ausstattung
Bei der Ausstattung kann die Steelseries Rival nur bedingt punkten, denn sie verfügt zwar über sechs programmierbare Tasten und vielfältige Beleuchtungsoptionen - optionale Gewichte oder ein anpassbares Gehäuse suchen Sie bei der Rival aber vergeblich.
Laut Steelseries verfügt die Rival über »endlose Anpassungsmöglichkeiten«. Gemeint ist damit eine Öffnung am hinteren Ende der Maus, die wahlweise durch eines der zwei enthaltenen Gummielemente ersetzt werden kann. Endlos werden die Anpassungsmöglichkeiten, weil Steelseries entsprechende Dateien auf der offiziellen Website veröffentlicht, mit denen Besitzer von 3D-Druckern selbst ihre eigenen Namensschilder drucken und einsetzen können. Da 3D-Drucker noch nicht sehr verbreitet sind, beschränken sich die Anpassungsmöglichkeiten für die Meisten wohl auf die Beleuchtung und eins der zwei enthaltenen Namensschildchen. Doch auch das Austauschen der Namensschilder ist problematisch, weil sich die mitgelieferten Gummielemente einmal eingesetzt, nur noch schwer aus der dafür vorgesehenen Öffnung entfernen lassen. Hier wäre ein Mechanismus um die Elemente zu arretieren und auszuwerfen die bessere Variante.
Handhabung
Durch den vergleichsweise hohen Rücken und das langgezogene Gehäuse bietet sich die Steelseries Rival besonders für Palm-Grip-Spieler an, bei denen fast die komplette Hand auf der Maus ruht und die Finger in einem vergleichsweise flachen Winkel auf den Tasten liegen. Insgesamt ähnelt die Rival von den Abmessungen her der Logitech G400s, ist aber etwas länger und weist einen höheren Rücken auf. Razers Deathadder 2013 weist ähnliche technische Daten auf, hat aber einen noch höheren Rücken und fällt nach vorne weniger ab.
Dank der Gummielemente auf der Seite und der gummierten Oberfläche bleibt die Rival auch in hitzigen Spielsituationen immer griffig. Laut Steelseries besitzt die Oberfläche besondere »Anti-Schwitz-Eigenschaften«, im direkten Vergleich mit ähnlich beschichteten Mäusen konnten wir allerdings keinen wirklichen Vorteil ausmachen. Fingerabdrücke sind auf der matten Oberfläche der Rival sogar noch deutlicher sichtbar als auf glatteren Oberflächen anderer Mäuse.
Spieler mit kleinen Händen können je nach Halteposition Probleme haben, die vordere Daumentaste der Maus zu erreichen, weil diese vergleichsweise weit vorne angebracht ist. Dafür lässt sich der Dpi-Umschalter hinter dem Mausrad mit kleinen Händen leicht erreichen — während sich große Hände hier wiederum relativ schwer tun. Außerdem bleibt der Cursor beim Umschalten der Empfindlichkeit für einen kurzen Moment hängen, was den Dpi-Umschalter als Sniper-Taste disqualifiziert. Im Gegensatz zu Modellen mit Laser-Sensor, lässt sich die »Liftoff-Distanz« (LoD), also der minimale Abstand zum Untergrund bis die Maus keine Bewegungen mehr erkennt, bei optischen Mäusen in der Regel nicht einstellen. Das stört uns bei der Steelseries Rival jedoch kaum, da deren LoD mit zwei bis drei Millimeter sehr gering ausfällt. Durch die niedrige LoD bleibt der Mauszeiger gut kontrollierbar und verspringt auch beim häufigem Anheben und Absetzen (Rudern) der Maus nicht.
Verarbeitung
Gummierte Oberflächen neigen besonders bei ständig benutzten Geräten wie Mäusen leicht dazu, sich an bestimmten Stellen schnell abzuwetzen. In unserem mehrtägigen Test sind solche Probleme bei der Steelseries Rival aber nicht aufgetreten. Die Oberfläche bleibt selbst bei absichtlichen Kratzversuchen unbeschädigt. Manche Spieler berichten aber von Problemen mit den Maustasten, die bei gleichzeitiger Betätigung aneinander hängen bleiben.
Bei unserem Testexemplar tritt dieser Fehler nur auf, wenn wir absichtlich beide Maustasten nach innen drücken. Bei normaler Betätigung ist der Abstand zwischen den Tasten im gedrückten Zustand zwar sehr gering aber immer noch vorhanden. Anders als bei der Razer Deathadder 2013 ist das Kabel der Steelseries Rival nicht textilummantelt. Der USB-Stecker macht zwar einen hochwertigen Eindruck, die Verbindungsstelle an der Maus ist bei unserem Testexemplar aber schon nach wenigen Tagen Benutzung nicht mehr gerade (siehe Bild unten). Einflüsse auf die Handhabung hat das zwar nicht, es trübt jedoch das ansonsten gute Gesamtbild etwas.
Treiber
Auch die Rival verwendet die Steelseries Engine 3, in der wir alle Steelseries-Geräte auf einmal verwalten können. In der neuesten Version gibt es auch eine optionale Cloud-Funktion, mit der wir auf Wunsch ähnlich wie bei Razer unsere Einstellungen auf einem zentralen Server speichern können. Zum Testzeitpunkt war der Cloud-Speicher noch im Beta-Stadium und funktionierte auf Grund der instabilen Server noch nicht einwandfrei.
Erfreulich sind die umfassenden Anpassungsmöglichkeiten, die nicht nur die Individualisierung der Beleuchtung erlauben, sondern auch vielfältige Einstellungen am Sensorverhalten ermöglichen. Wir können beispielsweise die Mausbeschleunigung, Mausverzögerung oder Angle Snapping in zehn verschiedenen Stufen zuschalten oder komplett deaktivieren und so das lineare Umsetzen der Mausbewegungen garantieren. Der Treiber lässt uns außerdem auf den umfangreichen Makro-Editor zugreifen, der sehr übersichtlich gestaltet ist und maximal 128 Befehle grafisch darstellen und speichern kann.
Die Beleuchtung verfügt über zwei verschiedene Zonen, bei denen wir komplett getrennt zwischen verschiedenen Effekten und Farben wählen. Dabei bleiben die Beleuchtungseinstellungen mit einem Profil verknüpft und ein Blick genügt, um zu erkennen welches Profil momentan aktiv ist. Insgesamt ist der Treiber der Steelseries Rival umfangreich, aber trotzdem übersichtlich genug, um ohne Einarbeitsungszeit alle Funktionen zu finden.
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