Teurer Arbeitsspeicher - Verdacht auf Preisabsprachen, gleichzeitig Rekordumsätze

Die Anti-Monopol-Behörde in China hat laut Berichten »massive Beweise« für Preisabsprachen der Speicher-Hersteller Samsung, Hynix und Micron gefunden.

Arbeitsspeicher erlebte in den vergangenen eineinhalb Jahren einen massiven Preisanstieg und kostet erheblich mehr als zuvor. Arbeitsspeicher erlebte in den vergangenen eineinhalb Jahren einen massiven Preisanstieg und kostet erheblich mehr als zuvor.

Update: Im Zusammenhang mit den Vorwürfen von Preisabsprachen ist eine Meldung von Digitimes recht interessant. Die drei betroffenen Hersteller Samsung Electronics, SK Hynix und Micron Technology haben demnach im 3. Quartal 2018 Rekordumsätze erzielt.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um 36 Prozent. Laut der Meldung sei dies auf die Nachfrage bei Servern und Smartphones zurückzuführen, die auf Chips mit höherer Speicherdichte setzen. Laut der Meldung soll die Nachfrage aber nun im 4. Quartal und im 1. Quartal 2019 sinken.

Originalmeldung: Arbeitsspeicher, also aktuell meist DDR4-RAM, ist nach wie vor viel teurer als noch vor einigen Jahren. Wie jetzt bekannt wurde, könnte das vielleicht nicht nur an einer hohen Nachfrage bei begrenztem Angebot gelegen haben, wie bislang immer angenommen. In China untersucht die Anti-Monopol-Behörde das Verhalten der drei großen Speicher-Hersteller Samsung Electronics, SK Hynix und Micron Technology.

Wie Silicon.co.uk meldet, hat der Leiter der Behörde erklärt, dass die Ermittlungen gegen die drei Unternehmen wichtige Fortschritte gemacht haben und massive Beweise für wettbewerbwidriges Handeln erbracht hätten. Samsung, Hynix und Micron kontrollieren zusammen bis zu 95 Prozent des Marktes für Arbeitsspeicher, der in Smartphones und Computern zum Einsatz kommt. Eine Preisabsprache würde daher den gesamten Markt betreffen und könnte ein Grund für die zuletzt kontinuierlich hohen DRAM-Preise sein.

Klage auch in den USA

Wie die Webseite schreibt, hat vor allem Samsung stark von den hohen Preisen profitiert und so mehrere Quartale besonders hohe Gewinne in dieser Sparte eingefahren. Zuletzt hatte Samsung aber für Ende des Jahres sinkende Preise angekündigt. Auch in den USA werden die drei Unternehmen in einer Sammelklage beschuldigt, ihre Preise abgesprochen zu haben. Die Klage wird allerdings angefochten. Auf die Ermittlungen in China hat die Klage in den USA ohnehin keinen Einfluss.

Sollten die Preisabsprachen tatsächlich bewiesen werden, droht den drei Unternehmen in China laut dem Bericht jeweils eine Maximalstrafe von umgerechnet 2,2 Milliarden Euro. Allerdings gibt es auch den Verdacht, dass China die Unternehmen dazu bewegen will, gemeinsam mit chinesischen Firmen neue Fabriken im Land zu bauen und so einen (weiteren) Technologie-Transfer nach China zu beschleunigen. Die USA werfen chinesischen Unternehmen schon länger vor, Geschäftsgeheimnisse zu stehlen, um die eigene Chip-Produktion aufzubauen.

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