Tumblr verkauft euch nutzlose blaue Haken, stichelt so gegen Twitter

Blaue Haken gegen Geld gibt es nicht nur bei Twitter, sondern ab sofort auch bei Tumblr. Diese Version ist jedoch mehr ein Seitenhieb gegen den Kurznachrichtendienst.

Auch bei Tumblr gibt es jetzt blaue Haken. Auch bei Tumblr gibt es jetzt blaue Haken.

Lange galt der blaue Haken bei Twitter als Symbol für eine vertrauenswürdige Quelle. Mittlerweile kann sich jeder für rund acht US-Dollar im Monat das Häkchen neben dem Nutzernamen zulegen.

Das Feature wird bereits seit einigen Tagen von verschiedenen Accounts dazu verwendet, um auf der Plattform für Chaos zu sorgen. Erst gestern sorgte etwa ein Nutzer für Aufregung, indem er sich als offizieller Nintendo-Account ausgab und Super Mario Mittelfinger verteilen ließ.

In all dem Trubel ist es aktuell leicht, sich auf Kosten von Twitter zu amüsieren. Gesagt, getan, dachte sich ein Konkurrent des sozialen Netzwerkes und nahm den blauen Vogel so richtig auf die Schippe.

Welche großen Pläne Musk generell mit Twitter für die Zukunft hat, erfahrt ihr in diesem Artikel:

Tumblr verkauft euch nutzlose blaue Haken

Bei der Konkurrenz-App handelt es sich um niemand anderen als den Mikro-Blogging-Dienst Tumblr. Der bietet jetzt nämlich ebenfalls blaue Haken zum Verkauf an - allerdings mit ein paar Unterschieden.

So könnt ihr die blauen Tumblr-Haken im Gegensatz zur US-exklusiven Twitter-Version auch hier in Deutschland erstehen und müsst dafür nur einmal acht US-Dollar zahlen, statt ein Monats-Abo abzuschließen.

Das Wichtigste aber: Bei Tumblr bekommt ihr gleich zwei Haken hinter eurem Namen! Weitere Bonus-Funktionen gibt es bei Tumblr keine.

Wenn ihr den Haken kauft, seid ihr laut Tumblr eine »wichtige Person im Internet.« Wenn ihr den Haken kauft, seid ihr laut Tumblr eine »wichtige Person im Internet.«

Natürlich ist die Aktion der Mico-Blogging-Plattform nicht ganz ernst gemeint. Tumblr will hier kein nachhaltiges, neues Geschäftsmodell erschließen. Vielmehr amüsiert man sich gemeinsam mit der Community über Twitters Modell, das künftig mit Zusatzfeatures wie priorisierter Anzeige von Tweets und Nachrichten aufwarten soll.

Bei Tumblr selbst gibt es aktuell keine Möglichkeit, seinen Account tatsächlich verifizieren zu lassen, weshalb das Spaß-Feature dort auch für weniger Chaos sorgen dürfte.

Tumblr: Zurück aus der Versenkung?

Während es bei Twitter drunter und drüber geht, scheint sich Tumblr aktuell im Aufschwung zu befinden - und das ist nicht selbstverständlich. Während der Micro-Blogging-Dienst in den frühen 2010er-Jahren eine Institution unter den Social-Media-Plattformen war, verlor Tumblr schnell an Bedeutung, nachdem die Seite 2017 für 1,1 Milliarden US-Dollar an Verizon verkauft wurde.

Ausschlaggebend dafür war unter anderem ein darauffolgendes Verbot von Pornografie auf der Plattform, das in der Praxis jedoch auch Aktkunst von der Seite verbannte und viele Künstler das Weite suchen ließ. 2019 verkaufte Verizon Tumblr für nur rund drei Millionen US-Dollar an den Wordpress-Mutterkonzern Automattic weiter.

Dort scheint man das Ruder für Tumblr gewendet zu haben. In den vergangenen Monaten konnte die Plattform eine Reihe guter Nachrichten vermelden. So kommt der Dienst etwa bei besonders jungen Nutzern gut an: Mehr als 60 Prozent der vermeldeten Neuzugänge gehören der Gen Z an.

Auch der Umsatz der Plattform steigt. Zwischen Juli 2021 und Januar 2022 konnte man ein Umsatzplus von 55 Prozent vermelden. Grund dafür dürften neue Monetarisierungs-Funktionen wie Tumblr Blaze sein, die - im Gegensatz zu den Änderungen bei Twitter - auch noch gut bei der Nutzerschaft ankommen.

Außerdem kündigte Tumblr jüngst an, künftig wieder Nacktheit auf der Plattform zu erlauben, solange es sich bei den dargestellten Inhalten um Kunst handelt.

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Bis Tumblr seine einstige dominante Stellung der frühen 2010er zurückgewinnt, ist es dennoch ein weiter Weg. Aber der Dienst scheint mit den derzeitigen Veränderungen aktuell die richtige Richtung einzuschlagen, um sich zumindest ein florierendes, nachhaltiges Nischen-Dasein unter den Social-Media-Plattformen zu schaffen.

Ein weiterer Nischen-Dienst, der inmitten des Twitter-Chaos aufblüht, ist Mastodon. Wir haben uns den föderierten Messenger aus Deutschland für euch angeschaut:

Elon Musk kauft Twitter und viele wollen zu Mastodon wechseln - was ist das?

Findet ihr die Aktion von Tumblr gelungen? Habt ihr den Dienst früher selbst genutzt? Und können euch die aktuellen Entwicklungen auf der Plattform vielleicht sogar zu einer Rückkehr bewegen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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