Mit einer Einstellung macht ihr das Bild eures TV sofort besser und 99,9 Prozent aller Fernseher besitzen sie

Außerdem hilft die Option dabei, das Filmeschauen angenehmer zu machen.

Mit der Einstellung bekommt ihr ein besseres Bild aus eurem TV, garantiert. (Bild: oraziopuccio, ronstik - adobe.stock.com) Mit der Einstellung bekommt ihr ein besseres Bild aus eurem TV, garantiert. (Bild: oraziopuccio, ronstik - adobe.stock.com)

Es gibt unzählige Möglichkeiten, das Bild eures TVs aufzubrezeln. Presets, zum Beispiel, oder einzelne Parameter, die den Film oder die Serie ein bisschen knackiger machen. Manchmal hilft es auch, einfach das Licht auszuschalten.

Eine Einstellung ist allerdings besonders wichtig, um Inhalten einen realistischeren Look zu geben – während es auch noch angenehmer für euch wird, länger auf den Bildschirm zu schauen:

Die Farbtemperatur.

Das macht die Farbtemperatur

Einfach erklärt: Sie taucht das Bild eures TVs in kühle, neutrale oder warme Farben. Es werden natürlich nicht die Farben selbst verändert, sondern nur ihre Graduierung.

Ihr solltet die Farbtemperatur immer auf »warm« stellen. Nutzt ihr den Kino-Modus, dann ist das automatisch der Fall.

Wenn ihr es nicht gewohnt seid, dann wird euch das Bild zunächst rotstichig vorkommen. Aber keine Sorge: Daran werden sich eure Augen schnell gewöhnen.

Die Einstellung für die Farbtemperatur findet sich bei jeder TV-Marke woanders, aber meist unter den allgemeinen Bildeinstellungen. Bei einem Philips-Fernseher funktioniert es so:

  1. Öffnet die Einstellungen.
  2. Navigiert zu den Bildeinstellungen.
  3. Klickt »Erweitert« an.
  4. Wählt als nächstes »Farbtemperatur«.
  5. Sucht aus, welche Option ihr zwischen »kalt«, »normal« und »warm« haben möchtet.

Die warme Farbtemperatur hat noch einen weiteren Vorteil: Unsere Augen können warme Farben besser aufnehmen. Durch kalte Graduierungen ermüden sie schneller und werden trocken, was unangenehm ist.

Was ist Farbtemperatur?

Wissenschaftlich ausgedrückt: Die Farbtemperatur ist ein Maß für die Lichtfrequenzen, die von einer schwarzen Oberfläche ausgehen, wenn diese erwärmt wird. Mit zunehmender Erwärmung ändert sich die Farbe des ausgestrahlten Lichts von Rot über Gelb schließlich zu Weiß und Blau.

Optisch verdeutlicht das folgendes Diagramm:

Wichtig ist der Balken oben: Der zeigt die Farbtemperatur in Kelvin an. (Bild: Studio Binder) Wichtig ist der Balken oben: Der zeigt die Farbtemperatur in Kelvin an. (Bild: Studio Binder)

Hinweis: Farben unterhalb von Weiß werden als warm bezeichnet. Farben darüber als kühl. Die Begriffe »warm« und »kühl« haben also nichts mit der Temperatur per se zu tun, sondern sind lediglich visuell beschreibend.

In Worte gefasst bedeutet das obige Diagramm:

  • Absolutes Schwarz entspricht 0 Kelvin
  • Rottöne reichen von 1.000 K bis 3.000 K
  • Gelbtöne reichen von 3.000 K bis 5.000 K
  • Weißtöne reichen von 5.000 K bis 7.000 K
  • Blautöne reichen von 7.000 K bis 10.000 K

Was ist der optimale Mittelwert? 6.500 K. Das entspricht in etwa der Farbtemperatur, die die Nachmittagssonne bei klarem Himmel erzeugt. Darüber hinaus sind professionelle Studiomonitore auf den sogenannten »Color Point D65« eingemessen. Der gibt an, wie »weiß« Weiß ist.

Idealerweise kommt euer TV so nah an diesen D65-Wert, der übrigens 6.500 K entspricht, heran wie möglich – und das ist genau der Wert, auf den die warme Farbtemperatur eures Fernsehers kalibriert ist. Praktisch, oder?

Ach ja: Dasselbe gilt übrigens für Beamer. Da heißt die Farbtemperatur passenderweise meist »6500K«.

Euch sollen noch mehr Lichter aufgehen? Dann lest meinen Artikel zu den Vorteilen von Ambilight:

Bonus: Farbtemperatur bei der Filmproduktion

In Filmen wird gerne und oft mit Farben gespielt (manchmal zu unserem Nachteil), denn sie beeinflussen die Stimmung. Rottöne lassen eine Szene intim oder gemütlich wirken, kalte Töne jenseits der 5.000 K erzeugen eine sterile und entfremdete Atmosphäre.

Dasselbe gilt natürlich auch für die Beleuchtung und damit die Farbtemperatur. Der Film »Die Verurteilten«, nach einem Roman von Stephen King, setzt auf warme Töne, wenn das Gefängnis gezeigt wird. Das ruft ein Gefühl der Ruhe und Heimeligkeit in uns hervor. 

Als Andy Dufresne, gespielt von Tim Robbins, aus dem Gefängnis ausbricht und in der ikonischen Regenszene die Arme in die Luft reckt, sind die Farben kühl und abweisend, wie die Welt außerhalb des Shawshank-Gefängnisses.

Kühle Farben sollen die fremde Welt außerhalb des Gefängnisses darstellen. (Bild: Columbia Pictures) Kühle Farben sollen die fremde Welt außerhalb des Gefängnisses darstellen. (Bild: Columbia Pictures)

Im Gegenzug dazu steht »Mad Max: Fury Road«. Hier wurde bewusst bei mittäglichem Sonnenlicht mit rund 5.500 K gedreht, um starke Schatten zu erzeugen und der gesamten Verfolgungsjagd am Anfang des Films mehr Energie zu verleihen.

»Mad Max: Fury Road« arbeitet sehr viel mit Rottönen. (Bild: Warner Bros.) »Mad Max: Fury Road« arbeitet sehr viel mit Rottönen. (Bild: Warner Bros.)

Und dann gibt es Extrembeispiele wie »The Revenant« mit Leonardo DiCaprio, der fast ausschließlich mit Tageslicht gedreht wurde und mit kaum künstlicher Beleuchtung auskommt.

Wollt ihr mehr zum Thema wissen, empfehle ich euch diesen Artikel der Filming Art Academy.

Zum Abschluss ein kurzes Fazit: »Warm« ist die Farbtemperatur eurer Wahl. Im Kino-Modus ist diese automatisch voreingestellt. Sie macht das Bild natürlicher. Darüber hinaus wirken warme Farben angenehmer auf unsere Augen, wodurch wir länger auf den Bildschirm schauen können, ohne zu ermüden.

Welche Einstellung nehmt ihr an euren TVs oder Monitoren gern vor? Verratet es uns in den Kommentaren!

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