Ein Knopfdruck reicht: So holt ihr mit wenig Aufwand ein starkes Bild aus eurem TV

Der Film- oder Kino-Modus an eurem Fernseher ist das beste Preset, das ihr wählen könnt. Ich verrate euch, wieso und was es im Detail macht.

Das Kino-Preset finde ich am besten. (Bild: Philips) Das Kino-Preset finde ich am besten. (Bild: Philips)

Wenn ich Freunde oder Familie besuche und wir einen Film schauen, stelle ich erst mal das Bild ein. Oftmals sind die Farben übersättigt oder die Schwarzwerte jenseits von Gut und Böse (wohl ein Nachteil, wenn man sich nahezu täglich mit TVs beschäftigt).

Dabei ist die Lösung wirklich ganz einfach: Nutzt doch einfach den Film- oder Kino-Modus.

In diesem Artikel verrate ich euch, was er macht und wieso er das für ein besseres Bild sorgt. Der Einfachheit halber werde ich das Preset ab hier nur noch Kino-Modus nennen. Ihr findet die Voreinstellung bei euch womöglich als Film-, Heimkino- oder Cinema-Modus.

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Maxe testet Fernseher beruflich seit 2016; damals fing er beim mittlerweile eingestellten Technikmagazin SFT – Spiele Filme Technik an. Als »TV-Hoschi« hat er unzählige Geräte getestet, war etliche Male auf IFA und CES unterwegs und weiß, was auf dem Panel gut aussieht.

Hinweis: Für die Aufnahmen der TV-Einstellungen kam ein Philips OLED807 zum Einsatz. Interfaces und Optionen weichen je nach Hersteller voneinander ab.

Warum ich finde, dass der Kino-Modus das beste Preset ist

Die Antwort ist simpel: Der Kino-Modus besitzt die genaueste Farbwiedergabe und stellt das Bild so dar, wie Regisseure und Filmproduzenten es sich erdacht haben.

Sprich: Der Kino-Modus ahmt das Bild bei der Postproduktion nach, so wie wir es auch im Kino sehen würden – und zum Filmeschauen ist der Fernseher gemacht worden, oder?

LG OLED C1 55 Zoll<br>Fernseher
Das Anfangsmodell
LG OLED C1 55 Zoll
Fernseher
Modelljahr 2021
Das erste Modell der C-Reihe überzeugt dank seines OLED-Panels noch immer mit einer erstklassigen Bildqualität. Darüber hinaus ist der C1 einfach zu bedienen und bietet alle wichtigen Features fürs Gaming.
  • Kontrastreiches und natürliches Bild
  • Leichte Bedienung
  • Keine perfekten Helligkeitswerte
LG OLED C2 55 Zoll<br>Fernseher
Der etwas bessere Nachfolger
LG OLED C2 55 Zoll
Fernseher
Modelljahr 2022
Im Vergleich zum C1 weist das Nachfolger-Modell ein OLED evo-Panel auf, das eine bessere Spitzenhelligkeit und einen tieferen Schwarzton ermöglicht. Auch der Klang ist intensiver als beim Vorgänger.
  • Hervorragende Spitzenhelligkeit
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Kein Kopfhörerausgang
LG OLED C3 55 Zoll<br>Fernseher
Das neueste Modell
LG OLED C3 55 Zoll
Fernseher
Modelljahr 2023
Wie der C2 besitzt auch das neueste Modell der Reihe ein OLED evo-Display, das sogar zu einer noch intensiveren Spitzenhelligkeit imstande ist. Auch Highend-Gaming ist problemlos möglich.
  • Etwas bessere Spitzenhelligkeit
  • Alle nötigen Gaming-Features
  • Sehr teuer

So stellt ihr den Kino-Modus ein

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat euer Fernseher Voreinstellungen für Bild und Ton. Dort findet ihr auch den Kino-Modus.

  1. Öffnet die Einstellungen über die Fernbedienung. Diese werden meist durch ein Zahnrad symbolisiert.
  2. Navigiert euch zu den Bildeinstellungen.
  3. Öffnet die Liste der Presets und wählt Kino-Modus (öfter auch Film, Heimkino oder Cinema genannt) aus.

Das macht der Kino-Modus

Wenn ihr ein anderes Preset gewohnt seid, dann wird euch der Kino-Modus zunächst rotstichig, düster und verwaschen vorkommen. Aber keine Sorge: Das soll so!

Die Einstellung greift in folgende Parameter ein:

  • Farbtemperatur
  • Beleuchtung
  • Schärfe
  • Bewegungsinterpolation

Lasst uns diese Punkte nach und nach durchgehen.

Farbtemperatur

Die Farbtemperatur bezeichnet die »Farbe« von Weiß. Weiß kann uns kalt und bläulich erscheinen oder warm und rötlich.

Warme Farbtemperatur Warme Farbtemperatur
Kalte Farbtemperatur Kalte Farbtemperatur

Na, was ist angenehmer aufs Auge? (Bild: Bärbel - adobe.stock.com)

Blaue Farbtemperatur sieht aufregender fürs Auge aus. Deswegen nutzen der Sport- und Dynamik-Modus kältere Farben. Rot jedoch ist angenehmer beim Draufschauen und auch die korrekte Farbtemperatur für einen Film (immerhin haben Menschen den Streifen in der Postproduktion mit ihren Augen gemastert).

Der Kino-Modus hat also immer ein wärmeres Bild, das leichter und länger zu schauen ist.

Wie sehr sich Licht und Farbe auf das Filmerlebnis auswirken können, habe ich hier zusammengefasst:

Beleuchtung

Der Kino-Modus dimmt die Gesamthelligkeit des Bildes herunter, egal ob OLED- oder LED-TV. Das hat vor allem einen Grund: Hellere Details kommen besser heraus und werfen tiefere, realistischere Schatten.

Kurz gesagt: Hellere Bildanteile sind heller, dunklere dunkler.

Dynamik-Modus Dynamik-Modus
Kino-Modus Kino-Modus

Nicht nur sind die Farben im Dynamik-Modus blaustichig, Kontraste gehen durch verwaschenes Schwarz verloren. (Bild: Amazon/Donnie Yen's Sakra)

Das alles dient dem Kontrast. Je größer der Unterschied von dunkel zu hell, desto kontrastreicher das Bild und desto besser gefällt es uns.

Der Kino-Modus reguliert die Helligkeit also runter, damit Highlights besser aussehen.

Ob euer TV 10.000 Nits in der Spitze braucht? Lest es gerne in diesem Artikel nach.

Schärfe

Ein schärferes Bild ist immer besser? Das ist falsch. Der Schärfe-Faktor fügt nämlich keine Details hinzu, sondern verschärft nur die Kanten von Objekten im Bild.

Zu viel Schärfe Zu viel Schärfe
Weniger Schärfe Weniger Schärfe

Das linke Bild ist angenehmer aufs Auge als das rechte. (Bild: CLICK ON THE WAY - adobe.stock.com)

Wenn ihr eine Backsteinwand aus zehn Metern Entfernung betrachtet, könnt ihr jedes Detail ausmachen? Wenn ihr nicht die Augen von Superman besitzt, dann nicht. Künstliches Nachschärfen lässt das Bild körnig wirken und das sieht nicht gut aus (und ist auf Dauer anstrengend zu sehen).

Der Kino-Modus reguliert die Schärfe als herunter, damit das Bild realistischer aussieht.

Bewegungsinterpolation

Filme und Serien werden mit 24 Bildern pro Sekunde gedreht. Dadurch wirken sich bewegende Objekte und Kamerafahrten respektive -schwenks verwaschen.

Die meisten Fernseher besitzen Einstellungen, mit denen man das Beheben kann. Durch Motion Smoothing werden Zwischenbilder eingerechnet, wodurch Bewegungen natürlich wirken sollen. Dadurch entstehen allerdings Schlieren um Objekte und das Bild flackert ganz leicht.

Der Kino-Modus schaltet jegliche Bewegungseinstellungen aus, damit Inhalte »filmisch« wirken.

Viele Zuschauer sind 24 FPS einfach gewöhnt und empfinden eine höhere Framerate als störend, der Seifenopern-Effekt stellt sich ein.

In diesem Artikel bin ich darauf im Detail eingegangen:

Wann ich den Kino-Modus nicht empfehle

Ich würde den Kino-Modus grundsätzlich immer empfehlen, weil er das ausgewogenste und natürlichste Bild bietet. Allerdings glänzt er vor allem im Dunkeln (wie im Kino eben).

Wenn ihr also viel tagsüber mit Sonnenlicht schaut oder generell viel Umgebungslicht im Wohnzimmer nutzt, dann wird euch das Preset zu dunkel vorkommen, weil das Display reflektiert.

Mein Tipp: Anstatt das Preset zu wechseln, stellt lieber die Helligkeit manuell hoch. Dann behaltet ihr alle Vorteile des Kino-Modus und büßt nur ein wenig an Kontrasten ein.

Wie wichtig die Umgebung im Wohnzimmer für den Filmgenuss ist, schrieb ich bereits ausführlich in einem Special.

Meiner Meinung nach bekommt ihr mit dem Kino-Modus aus dem Stand das beste Bild aus eurem Fernseher, ganz egal ob OLED oder LCD, groß oder klein, günstig oder teuer. Welches Preset benutzt ihr zu Hause auf dem TV? Schaltet ihr auch sofort auf den Kino-Modus? Oder präferiert eine andere Bildeinstellung? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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