Google, Intel & Qualcomm wollen gemeinsam Nvidia vom KI-Thron stoßen

Noch in diesem Jahr soll »OneAPI« mit Nvidia CUDA konkurrieren.

Die OneAPI soll Nvidia CUDA Konkurrenz machen. (Quelle: UXL Nvidia) Die OneAPI soll Nvidia CUDA Konkurrenz machen. (Quelle: UXL / Nvidia)

Seit geraumer Zeit gehört Nvidia zu den weltweit wertvollsten Unternehmen, was insbesondere in den rekordverdächtigen Zahlen zur KI-Sparte des Herstellers begründet ist.

Der Grundstein für den Erfolg wurde in der 2007 eingeführten CUDA-Plattform gelegt, die seitdem kaum noch aus der Grafikkartenwelt wegzudenken ist.

Ein im September 2023 gegründetes Konsortium rund um Google, Intel und Qualcomm bläst dem gegenüber nun zum Angriff.

Das Wichtigste in Kürze

  • UXL Foundation (u. a. Google, Intel und Qualcomm) will Nvidias Dominanz im KI-Sektor durchbrechen
  • Intel OneAPI als Open-Source-Projekt entwickelt
  • Technische Spezifikationen für die neue Schnittstelle sollen im ersten Halbjahr bereitstehen

Die Koalition bezeichnet sich als »UXL Foundation« und will Nvidias Dominanz in diesem Bereich durchbrechen, wie das Branchenportal Reuters berichtet.

Intels »OneAPI« genannte Schnittstelle soll hierfür die Basis bilden und mit CUDA konkurrieren.

Im Gegensatz zu dieser proprietären Plattform ist OneAPI ein Open-Source-Projekt, wodurch Tools für verschiedene Hersteller von KI-Beschleunigern entwickelt werden können.


Das Ziel: UXL will so ein offenes Ökosystem entwickeln, welches Produktivität und Hardwareauswahl fördert.

Entwicklern wird in diesem Kontext gezeigt, »wie sie von der Nvidia-Plattform abwandern können«, erklärte Qualcomms KI-Chef Vinesh Sukumar gegenüber Reuters.


Wie reagiert Nvidia? Der Hersteller selbst zeigt sich betont gelassen über diesen Vorstoß.

Wie Ian Buck in einer Mitteilung gegenüber Reuters verlauten lässt, wird die »Welt immer schneller. Neue Ideen im Bereich des Accelerated Computings werden KI und deren Umfang vorantreiben«.

Wie sich Nvidia-Chef Jensen Huang die Zukunft der Spieleentwicklung mit KI-Tools vorstellt, erfahrt ihr übrigens hier:


Die Zukunftspläne: Noch im ersten Halbjahr 2024 beabsichtigt die UXL Foundation, technische Spezifikationen für die neue Schnittstelle festzulegen. Bis Jahresende soll wiederum ein »ausgereifter Zustand« vorliegen.

Neben den genannten Unternehmen Intel, Google und Qualcomm sollen auch Cloud-Anbieter für die UXL Foundation gewonnen werden.

Langfristig soll auch Nvidia-Hardware und -Code von OneAPI unterstützt werden.

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Der Blick über den Tellerrand: Grundsätzlich erlebt die KI-Branche seit Längerem einen regelrechten Boom.

Wie der Reuters-Bericht erklärt, haben Investoren mehr als vier Milliarden US-Dollar in insgesamt 93 verschiedene Projekte gesteckt, die alle mehr oder weniger darauf abzielen, Nvidia Konkurrenz zu machen.

Gegenüber der stetig wachsenden Vormachtstellung der CUDA-Plattform haben aber nur die wenigsten Vorhaben eine realistische Chance - mit der UXL Foundation als bisher namhaftester Vertreter könnte sich dieser Zustand nun ändern.

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