Bisher sind alle Versuche gescheitert, Filme im Kino oder auch Spiele am PC durch Gerüche zu erweitern. Ideen wie Aromarama oder Smell-O-Vision scheiterten schon 1959 in den Kinos und 1981 kamen auch Odorama-Rubbelkarten, an denen Kinobesucher an bestimmten Stellen im Film nach dem Rubbeln riechen sollten, nicht gut an.
2001 wurde die Entwicklung eines Produkts namens iSmell eingestellt, das über USB an einen PC angeschlossen werden sollte und 128 Gerüche bot. Aufgrund der negativen Kritiken kam iSmell nie über die Prototyp-Phase hinaus.
Neuer Versuch bei Virtual Reality
Nun könnte es einen neuen Anlauf geben, der sich dieses Mal auf Virtual Reality konzentriert. Bei VR ist es laut Forschern aus Singapur wichtig, dass sich die Nutzer so fühlen, als würden sie sich in der virtuellen Welt aufhalten und Geruch und Geschmack könnten dieses Gefühl deutlich verbessern. Das Team um den Forscher Benjy Li an der Nanyang Technological University hat untersucht, wie VR mit virtueller Nahrung das Essverhalten beeinflussen kann.
Da die Ergebnisse eben erst zur Veröffentlichung eingereicht wurden und nun geprüft wird, konnte Li gegenüber Engadget nicht viele Details dazu verraten. Man habe aber festgestellt, dass das Hinzufügen von Geruch und Geschmack die Effekte von VR verstärkt, auch bei therapeutischen Ansätzen. Der Geruch von Schießpulver könnte beispielsweise eine Rolle bei der Behandlung von posttraumatischem Stress spielen.
Virtuelles Steak auf Pflanzenbasis
Doch die Ideen der Forscher gehen noch weiter: »Wie wäre es, wenn wir Ihnen in VR ein Steak präsentieren, mit dem Geruch und Aroma, das dazu gehört, und sie schneiden es in Stücke und fühlen seine Zartheit und lieben jeden Bissen davon? Aber im echten Leben besteht es dann auf pflanzenbasierten Zutaten."
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt ein anderes Team der National University in Singapur. Mit dem Vocktail wird durch Licht und Geruch und Elektroden am Glasrand ein virtueller Geschmack erzeugt, während sich um Glas selbst nur Wasser befindet. Die Stromstärke beeinflusst, ob die Zunge meint, Salziges, Bitteres oder Süßes zu schmecken.
Sogar Erotikangebote existieren bereits, bei denen ein Produkt für rund 200 US-Dollar VR-Cam-Erlebnisse durch passende Gerüche ergänzt. Der Forscher Benjy Li warnt aber auch davor, dass VR so realistisch werden könnte, das Spieler von VR-Titeln mit Gewaltinhalten davon ebenso beeinflusst werden wie echte Opfer in der Realität.
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