Was heißt »OC« bei Grafikkarten? Alles, was ihr zu der Abkürzung wissen müsst

Wir klären, wofür die englische Abkürzung »OC« bei Grafikkarten steht und wie wichtig sie ist.

Zwei Buchstaben, eine Hauptwirkung: Die Leistung der Grafikkarte erhöhen. Zwei Buchstaben, eine Hauptwirkung: Die Leistung der Grafikkarte erhöhen.

Wer sich mit Grafikkarten auseinandersetzt, stolpert früher oder später über die Abkürzung OC. Doch was bedeutet das?

Die beiden Buchstaben stehen für das englische Wort Overclocking (beziehungsweise für Overclocked).

Übersetzt heißt das übertakten. Es geht also darum, die Grafikkarte schneller zu machen, indem man die Taktrate erhöht. Ein Prinzip, das auch bei anderer Hardware wie Prozessoren angewendet wird.

Ist OC beziehungsweise Overclocking bei Grafikkarten wichtig?

Mittlerweile sind viele Grafikkarten von Haus aus übertaktet und mit dem »OC«-Zusatz versehen. Mittlerweile sind viele Grafikkarten von Haus aus übertaktet und mit dem »OC«-Zusatz versehen.

Nein.

Es ist zwar durchaus möglich, die Performance in Spielen durch eine höhere Taktrate zu steigern. Das gilt aber einerseits in einem sehr überschaubaren Rahmen. Andererseits sind die grundsätzlichen, nicht veränderbaren Eigenschaften einer GPU viel entscheidender für ihre Leistungsfähigkeit.

Es kommt also vor allem darauf an, welche Grafikchip verbaut ist, wie viele Recheneinheiten zu verschiedenen Zwecken eine Grafikkarte besitzt und wie groß der Videospeicher ausfällt.

Apropos Videospeicher: Auch der lässt sich grundsätzlich übertakten, meist bezieht sich der Vorgang aber auf den Chip der Grafikkarte und eher selten auf den VRAM.

Beim Kauf einer neuen GPU zählt analog dazu primär das genaue Modell, wie etwa Geforce RTX 4080 oder Radeon RX 7900 XTX. Ob es sich um eine Karte mit Übertaktung beziehungsweise OC handelt, könnt ihr dagegen weitgehend vernachlässigen.

Wie kann man OC bei einer Grafikkarte aktivieren?

Schalter zum Wechseln des BIOS der Grafikkarte (und damit meist auch der Taktrate) sind nicht immer so gut zu erkennen wie in diesem Fall. (Bild: notebooksbilliger.de) Schalter zum Wechseln des BIOS der Grafikkarte (und damit meist auch der Taktrate) sind nicht immer so gut zu erkennen wie in diesem Fall. (Bild: notebooksbilliger.de)

Heutzutage ist es bei Grafikkarten oft der Fall, dass sie bereits übertaktet ausgeliefert werden. Das erkennt ihr meist am besagten OC-Zusatz im Namen.

Die Bedeutung dieser Übertaktung ab Werk hat dadurch abgenommen, dass moderne Grafikkarten ohnehin eine dynamische Taktrate besitzen. So können GPUs aus den vorhandenen Gegebenheiten, wie etwa der anliegenden Last und der Chip- und Speichertemperatur, das Meiste herausholen.

Bei manchen Grafikkarten gibt es auch verschiedene BIOS-Versionen und einen Schalter, der dazwischen wechselt. Oftmals liegen aber standardmäßig bereits die höchsten Taktraten an und der Wechsel ist nur zu einem BIOS mit niedrigeren Taktraten für einen leiseren Betrieb möglich.

Ihr könnt eure Grafikkarte außerdem mit Programmen wie dem MSI Afterburner auch selbst übertakten, zumindest in einem begrenzten Rahmen.

Mehr zu dem Thema erfahrt ihr im folgenden Artikel:

Hat OC bei Grafikkarten auch Nachteile?

Ja, wobei ihre Ausprägung davon abhängt, wie stark die Übertaktung ist.

Grundsätzlich bedeuten höhere Taktraten auch steigende Temperaturen (und damit einen lauteren Betrieb) sowie zusätzlichen Stromverbrauch und in der Regel eine Verschlechterung der Effizienz.

Die Langlebigkeit der GPU kann ebenfalls darunter leiden. In der Regel dürfte das aber nicht in einem Zeitraum relevant werden, in dem Grafikkarten typischerweise verwendet werden.

Wie erzielt man die höchsten Taktraten?

Um besonders hohe Taktraten zu betreiben, ist oft eine Steigerung der Spannung nötig. Extrem-Übertakter sorgen gleichzeitig durch spezielle Kühlmittel wie LN2 für besonders niedrige Temperaturen, um Overclocking-Rekorde zu erzielen.

Wichtig zu wissen: Sowohl höhere Taktraten als auch angepasste Spannungswerte und steigende Temperaturen können zu Instabilitäten und Abstürzen führen. Das macht sich oft erst dann bemerkbar, wenn die Grafikkarte belastet wird, wie es etwa beim Spielen der Fall ist.

Ist eine GPU ab Werk vom Hersteller übertaktet, sollte das nicht auftreten, da hier vorab Tests durchgeführt werden, um die Stabilität im Gaming-Betrieb zu gewährleisten.

Sind noch wichtige Grundsatzfragen zum Thema Overclocking übrig geblieben? Dann weist uns gerne in den Kommentaren darauf hin!

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