Seite 2: Windows 10 Datenschutz - Datensammeln abschalten

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Geteilte Passwörter?

Manche der Datenschutzoptionen sind klar auf mobile Geräte ausgelegt, aber trotzdem auf Desktop-PCs vorhanden. Das gilt auch für den Bereich »Messaging«, in dem vom Versenden von SMS und MMS die Rede ist. Manche der Datenschutzoptionen sind klar auf mobile Geräte ausgelegt, aber trotzdem auf Desktop-PCs vorhanden. Das gilt auch für den Bereich »Messaging«, in dem vom Versenden von SMS und MMS die Rede ist.

Die WLAN-Einstellungen haben bereits im Vorfeld der Veröffentlichung von Windows 10 für viel Wirbel gesorgt, weil Microsoft angeblich ungefragt WLAN-Passwörter mit Freunden teilen würde, was von mobilen Windows-Geräten unter dem Namen »Wi-Fi Sense« bekannt ist. Das entspricht allerdings nicht den Tatsachen, auch wenn es die Funktion unter der Bezeichung »WLAN-Optimierung« tatsächlich in Windows 10 gibt.

Teil der WLAN-Optimierung ist die Einstellung »Ausgewählte Netzwerke freigeben für...«, die Sie unter »Einstellungen/Netzwerk und Internet/WLAN/WLAN-Einstellungen verwalten« finden. Die drei auswählbaren Kontaktarten sind Outlook.com, Skype und Facebook. Allerdings müssen Sie selbst dann, wenn Sie die Freigabe für eine der Kontaktarten per Häkchen aktivieren, anschließend immer noch die gewünschten Netzwerke manuell für die Funktion freischalten – und das ist auch nur nach einer erneuten Eingabe des WLAN-Passworts möglich. Ohne Ihr eigenes Zutun teilt Microsoft also keinerlei WLAN-Passwörter mit Ihren Kontakten.

Bei den Einstellungen zu Kontoinformationen, Kontakten, Kalender und Messaging können Sie wieder wählen, welche Apps auf die Daten zugreifen dürfen oder Sie schalten die Funktionen ganz ab. Im Reiter »Weitere Geräte« lässt sich festlegen, ob und welche Apps Informationen mit Geräten austauschen dürfen, die im gleichen WLAN-Netz sind. Außerdem kann Anwendungen hier die Nutzung von bestimmten Geräten erlaubt werden, um so etwa den Zugriff auf den USB-Speicher zu erleichtern.

Automatische Updates

Mit Windows 10 lassen sich die automatischen Updates zwar nicht mehr komplett deaktivieren, aber Sie können den Vorgang über »Update und Sicherheit/Windows Update/Erweiterte Optionen« zumindest so einstellen, dass sie notwendige Neustarts selbst planen. Nutzer von Windows 10 Pro können außerdem die Updates zurückstellen und so das Herunterladen und Installieren von Updates um einige Monate verzögern.

Gerade wenn Sie ein zusätzliches Viren-Schutzprogramm nutzen, lohnt sich zudem ein Blick in den Windows Defender. Hier können Sie festlegen, ob Windows 10 etwa Daten über gefundene Schadsoftware an Microsoft übermitteln darf.

Mit Windows 10 laufen Funktionen wie das Verbinden mit anderen Geräten und Netzwerken oder Updates auf Wunsch automatisch ab. Das ist praktisch, aber auch ein Sicherheitsrisiko, das der Nutzer kennen und abwägen sollte. Mit Windows 10 laufen Funktionen wie das Verbinden mit anderen Geräten und Netzwerken oder Updates auf Wunsch automatisch ab. Das ist praktisch, aber auch ein Sicherheitsrisiko, das der Nutzer kennen und abwägen sollte.

Zugriff auf private Inhalte

Um zu verhindern, dass Microsoft regelmäßig Ihre Meinung zu Windows wissen will, können Sie die »Feedbackhäufigkeit« im Reiter »Feedback und Diagnose« auf »Nie« stellen. Wesentlich interessanter ist allerdings der Bereich »Diagnose- und Nutzungsdaten«, in dem Sie steuern können, wie oft und in welchem Umfang das Betriebssystem solche Daten an Microsoft sendet. Sofern Sie keine Enterprise-Version von Windows 10 nutzen, lässt sich das Versenden dieser Daten allerdings nur auf »Einfach« stellen, ganz Deaktivieren können Sie das als Nutzer von Windows 10 Home oder Pro also nicht.

Laut den Datenschutzbestimmungen von Microsoft, die insgesamt über 110.000 Zeichen umfassen, gehört zu den versendeten Daten sogar gegebenenfalls der Inhalt von Emails und Ordnern auf der Festplatte. Microsoft behält sich nämlich vor, die Informationen zu Sichten oder weiterzugeben, wenn diese etwa beim Verdacht einer Straftat des Nutzers durch eine Behörde angefordert wird, wie in der folgenden Passage deutlich wird:

"Schließlich werden wir auf personenbezogene Daten zugreifen, diese offenbaren und bewahren, einschließlich privater Inhalte (wie der Inhalt Ihrer E-Mails und andere private Mitteilungen oder Dateien in privaten Ordnern), wenn wir in gutem Glauben sind, dass dies notwendig ist, um:

1. geltende Gesetze einzuhalten oder auf gerichtliche Verfahren zu antworten, einschließlich denen von Strafverfolgungsbehörden oder anderen staatlichen Stellen

2. unsere Kunden zu schützen, zum Beispiel, um Spam oder Versuche, Nutzer der Dienste zu betrügen oder zu helfen, den Verlust von Leben oder schweren Verletzungen von Personen zu verhindern

3. den Betrieb und die Wartung der Sicherheit unserer Dienstleistungen zu erhalten, einschließlich einen Angriff auf unsere Computersysteme oder Netzwerke zu verhindern oder zu stoppen; oder

4. die Rechte oder das Eigentum von Microsoft, einschließlich der Durchsetzung der Bedingungen für die Nutzung der Dienste zu schützen - aber, auch wenn wir Informationen erhalten, dass jemand unsere Dienstleistungen für den Verkehr mit gestohlenem geistigen oder körperlichen Eigentum von Microsoft benutzt, werden wir Privatinhalte eines Kunden nicht selbst inspizieren, aber wir werden die Angelegenheit an die Strafverfolgungsbehörden weiterleiten."

Diese Punkte sind besonders schwammig formuliert, schließlich kann man durch einen eingefangenen Virus oder Trojaner auch komplett unwissentlich Teil eines Hacker-Angriffs werden. Daneben behält sich Microsoft auch vor, geistiges Eigentum zu schützen, also mit den Daten gegen Raubkopierer vorzugehen.

Man muss allerdings dazu sagen, dass sich die Datenschutzbestimmungen laut der ihnen vorangehenden Erklärung nicht auf »Windows 10« im Speziellen, sondern auf »Windows« im Allgemeinen beziehen. Es gibt zwar innerhalb der Bestimmungen unter dem Punkt »Dienstspezifische Details« einen eigenen Bereich zu Windows, der damit explizit Windows 10 meint, die viel diskutierte Passage zu der Nutzung personenbezogener Daten ist aber weit davor in den allgemeinen Anmerkungen untergebracht.

Es ist also nicht immer ganz einfach, die umfangreichen Datenschutzbestimmungen richtig zu interpretieren, ganz unabhängig davon wäre es aber eine Illusion zu glauben, dass man unter Windows 7 oder Windows 8.1 vor ähnlichen Interessen an den eigenen Daten völlig gefeit sei.

Ähnlich wie Apps auf dem Smartphone fragt Windows 10 regelmäßig, wie Ihnen die Software gefällt. Während Sie diese Aufforderung einfach deaktivieren können, lässt sich die Telemetrie, also das Übermitteln von persönlichen Daten nur über Umwege verhindern. Ähnlich wie Apps auf dem Smartphone fragt Windows 10 regelmäßig, wie Ihnen die Software gefällt. Während Sie diese Aufforderung einfach deaktivieren können, lässt sich die Telemetrie, also das Übermitteln von persönlichen Daten nur über Umwege verhindern.

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