XGIMI Halo im Test: Was taugt der tragbare Minibeamer für das mobile Zocken im Großformat?

Euer 80-Zoll-TV ist zu klobig für eine Reise? Ihr wollt auf das Großformat auch unterwegs nicht verzichten, dann ist ein Minibeamer vielleicht was für euch.

XGIMI Halo. XGIMI Halo.

Zusammenfassung: Der XGIMI Halo ist ein portabler Minibeamer für unterwegs. Gemessen an seiner Kompaktheit liefert er eine hohe Leuchtdichte, sehr gute Bildqualität und ist dabei nicht einmal besonders laut. An einen PC angeschlossen oder via Android-Games lässt es sich damit zudem ganz passabel spielen. Zum Straßenpreis von rund 700 Euro ist der XGIMI Halo allerdings nicht gerade günstig.

Pro
  • Hohe Leuchtdichte für ein portables Gerät
  • Gute Bildqualität
  • Passabler Sound
  • Android 9.0 plus Android TV
  • Fernbedienung
Contra
  • Teuer
  • Netflix nur über Umwege möglich
  • Kein iOS-Support

Unterwegs, auf Reisen, vielleicht auch spontan bei Freunden im Großformat zocken oder einen Film schauen. Das ist in aller Regel nicht so ohne Weiteres machbar beziehungsweise von etlichen, oft nicht beeinflussbaren Faktoren abhängig. Die einzige Möglichkeit ist da, das Großformat selbst mitzubringen. Dafür wiederum bieten sich portable Miniprojektoren an.

Im Folgenden sehen wir uns eines dieser Geräte mal etwas genauer an und überprüfen, wie es sich damit schauen und spielen lässt. Wie gut ist also der Full-HD-Beamer XGIMI Halo zum satten Straßenpreis von 700 Euro?

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Das ist der XGIMI Halo

  • Display: DLP
  • 3D-fähig: Ja (Shutter)
  • Auflösung: 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD), kompatibel bis zu 4K
  • Maximale Projektion: 300 Zoll
  • HDR: ja
  • Leuchtkraft: 600 bis 800 Ansi Lumen
  • Lebensspanne LED-Leuchte: 30.000 Stunden
  • Sound: 2x 5W Lautsprecher von Harman Kardon
  • CPU: AMLOGIC T950X2
  • GPU: MALI-G31
  • RAM: 2,0 GByte
  • Speicher: 16,0 GByte
  • System: Android 9.0
  • Eingänge: 1x HDMI, 1x USB 2.0
  • Ausgänge: 1x Kopfhörer (3,5 mm Klinke)
  • WiFi: Dual-Band 2,4/5,0 GHz (802.11a/b/g/n)
  • Bluetooth: 4.2/5.0
  • Geräuschemission: unter 30 dB laut Hersteller (39,2 dB in Betrieb, Distanz ca. 30 cm)
  • Akku: 5.400 mAh
  • Abmessungen: 113,5 x 145 x 171,5 Millimeter
  • Gewicht: 1,6 kg
  • Zubehör: Stromkabel, Fernbedienung, HDMI-Kabel liegt nicht bei, Batterien für Fernbedienung sind ebenfalls nicht enthalten

Beamer können nicht nur projizieren, sondern sogar als flexibler Touchscreen eingesetzt werden, wie der folgende Artikel belegt:

Was sind die Besonderheiten des XGIMI Halo?

Der XGIMI Halo ist für einen portablen Beamer besonders leuchtstark. 800 Ansi Lumen sind zwar nichts für Tageslicht oder beleuchtete Räume, für die Abendstunden reicht das aber völlig. Vergleichbare Geräte kommen hier oftmals nur auf 200 bis 500 Ansi Lumen, so etwa auch der Vorgänger XGIMI Mogo Pro, der es auf 300 Ansi Lumen bringt. Typische Beamer für den stationären Betrieb im Wohnzimmer erreichen jedoch oft deutlich über 2.000 Ansi Lumen.

Dazu kommt der XGIMI Halo mit einem 5.400 mAh großen Akku, der je nach Helligkeit für einen Film mit Überlänge genügt. Im Akkubetrieb ist die Leuchtkraft etwas reduziert (600 AL), für die volle Stärke (800 AL) wird Netzstrom benötigt.

Außerdem beherrscht der Halo Android 9.0 und kann auf tausende Apps via Google Play zugreifen. Welche davon wirklich benötigt werden, steht aber auf einem anderen Blatt.

Zum Funktionsumfang gehören dann noch HDR und 3D via Shutter-Brille. Beide Techniken setzen eine gute Leuchtkraft voraus.

Wie gut ist der XGIMI Halo?

Beim ersten kurzen Testen an einer rau verputzen Wand kann uns der XGIMI Halo direkt von seiner Leuchtkraft und der sehr guten Farbdarstellung überzeugen.

Bild 1 Aufgenommen von einer Wand mit dem iPhone 12 Mini. (Bildquelle: Youtube/Jacob + Katie Schwarz)

Bild 2 Aufgenommen von einer Wand mit dem iPhone 12 Mini. (Bildquelle: Youtube/Jacob + Katie Schwarz)

Die Bilder belegen bereits, wie satt und brillant die Farben mit dem XGIMI Halo dargestellt werden. Auf einer speziellen Leinwand mit entsprechenden Reflexionseigenschaften ist die sehr gute Bildqualität sogar noch deutlicher spürbar:

Bild 1 Aufgenommen von einer Leinwand mit einer Sony A7. (Bildquelle: Youtube/Jakob + Katie Schwarz)

Bild 2 Aufgenommen von einer Leinwand mit einer Sony A7. (Bildquelle: Youtube/Jakob + Katie Schwarz)

Bild 3 Aufgenommen von einer Leinwand mit einer Sony A7. (Bildquelle: Youtube/Jakob + Katie Schwarz)

Egal ob auf dem Halo gespeicherte Videos oder anderweitig eingespieltes Material, alles wird einwandfrei wiedergegeben. Die Geräuschemission hält sich dabei in einem überschaubaren Rahmen. Schalten wir den Ton ab, ist das Surren mit einer Lautstärke von rund 39 Dezibel (Abstand zum Gerät ca. 30 Zentimeter) zwar zu hören, als störend empfinden wir es allerdings nicht. Mit Ton und aus einer gewissen Distanz fällt es so gut wie nicht mehr auf.

Wie gut eignet sich der Halo zum Spielen? Hierzu sehen wir uns den brandaktuellen Twin-Sticked-Shooter The Ascent und das Abenteuerspiel Terraria an. Mit unserem Notebook samt RTX 2080 Super Max-Q sind 60 Bilder pro Sekunde in 1080p-Auflösung kein Problem - mehr kann der Halo ohnehin nicht wiedergeben.

Beim Spielen von The Ascent ebenso wie in Windows bemerken wir etwas Inputlag. Der fällt nicht groß aus und wir gewöhnen uns sehr schnell daran, ideal ist das aber nicht. Der Fairness halber sei allerdings gesagt, dass der Halo nicht primär für das Spielen ausgelegt ist. Hier gibt es andere Geräte des Herstellers, die auf besonders kurze Eingabeverzögerung optimiert sind.

Spezielle Gaming-Beamer liefern sowohl geringeren Inputlag als auch zum Spielen zeitgemäß hohe Bildwiederholraten. Lest mehr dazu im folgenden Artikel:

Was uns besonders gut gefällt, ist der Autofokus, der stets für ein scharfes Bild sorgt ebenso wie die automatische Trapezkorrektur. Dadurch ist das Bild immer rechtwinklig.

Die Tonwiedergabe ist für die kleinen 5-Watt-Boxen von Harmon/Kardon ebenfalls beachtlich, wenngleich auch nicht überragend.

Der Funktionsumfang ist dank Android 9.0 und Apps wie Amazon Prime und Disney+ lobenswert. Einzig Netflix funktioniert nicht nativ, da der Halo hierfür nicht zertifiziert ist. Via Kodi lässt sich Netflix jedoch aufspielen. Das ist zwar etwas umständlich, funktioniert jedoch.

Für wen lohnt sich der XGIMI Halo?

Der XGIMI Halo ist dank seiner kompakten Bauweise und des integrierten Akkus ganz klar für Reisen ausgelegt. Eine helle, freie Wand findet sich so gut wie überall, sodass einem gemütlichen Film- oder Spieleabend im Großformat auch fernab des heimischen Wohnzimmers nichts im Weg steht.

Inputlag ist uns beim Spielen zwar nur geringfügig aufgefallen, für kompetitive Titel wie Counter-Strike: Global Offensive oder Shooter wie The Ascent ist der Halo dennoch nicht wirklich geeignet. Und muss er auch gar nicht. Titel wie Terraria und Co. lassen sich aber hervorragend damit spielen.

Der Preis von 700 Euro fällt recht happig aus. Der Halo bietet gerade mit Blick auf seine Kompaktheit unzweifelhaft eine Menge, wer jedoch nicht plant, das Gerät unterwegs zu nutzen, sollte sich vielleicht besser bei stationären Geräten umsehen.

Fazit der Redaktion

Redakteursbild Alex Köpf Neu

Alexander Köpf
@NebulaMutara

Ich nutze schon seit rund zwei Jahrzehnten Beamer. Angefangen hat alles mit einem Sony VPL-HS1, aktuell hängt in meiner Wohnung ein Gerät von Benq. Ein Kino zuhause zu haben, ist einfach was Besonderes.

Der XGIMI Halo gesellt sich da hervorragend hinzu. Ich mag ihn als Ergänzung für unterwegs, oder um einfach mal im Garten oder an einem See ein Freilichtkino aufzubauen.

Die Bildqualität ist gerade in den Abendstunden richtig gut und braucht sich im Vergleich zu stationären Geräten mit höherer Leuchtdichte nicht zu verstecken. Die Anbindung beispielsweise eines Laptops ist denkbar einfach, sogar Spiele lassen sich darüber recht passabel genießen.

Ich will nicht schon wieder sagen, dass ich mich in ein Gerät verliebt habe, aber das Potenzial, ein dauerhafter Reisebegleiter zu werden, hat der XGIMI Halo auf jeden Fall.

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