Fazit der Redaktion
Michael Graf
(@Greu_Lich)
Ich mag das Setting von Assassin's Creed: Origins. Das alte Ägypten mit den Pyramiden, dem Nil und der Wüste - was freue mich darauf, auf meinem treuen Kamel durch die offene Welt zu reiten und nach Abenteuern zu suchen. Die hoffentlich mehr zu bieten haben als Sammelaufgaben, was Ubisoft ja verspricht - den Beweis bleiben die Designer bislang aber schuldig. Auch im Memphis der Gamescom-Demo gab es so einigen Sammel- und Standardaufgaben: Hier ein Heerlager, da ein Schatz. Hoffentlich wiegen die erzählten Haupt- und Nebenquests das auf. Unmöglich ist das nicht: Auch The Witcher 3 hat Sammelaufgaben und dennoch viele tolle Geschichten.
Die Landschaften hat Ubisoft dabei - soweit ich das bisher gesehen hab - super hinbekommen, die Welt macht Lust aufs Erkunden. Andere Aspekte sind derzeit weniger gelungen, etwa das seltsam detailarme Pferd oder die Gesichtsanimationen normaler NPCs. In technischer Hinsicht ist Origins derzeit noch Licht und Schatten. Bemerkenswert motivierend fand ich dafür das Rollenspielsystem. Eigentlich war ich ja der Meinung, dass Item-Beute und Erfahrungspunkte nicht in ein Assassin's Creed gehören. Und eigentlich bin ich dieser Meinung sogar immer noch. Aber sobald ich einmal »drin« war im Spielfluss, wirkten die Mechanismen gar nicht mehr fremd, sondern vielmehr wie eine gute Ergänzung des vertrauten Spielgefühls. Neue Schwerter? Cool, sofort ausprobieren!
Trotz der verlängerten Entwicklungszeit wird Assassin's Creed: Origins nicht der Messias, der die Serie komplett umkrempelt oder eine neue Ära einläutet. Wenn Ubisoft die technischen Probleme in den Griff und mehr gute Nebenquests ins Spiel kriegt, dürfte es jedoch zumindest ein sehr gutes Assassin's Creed werden. Und damit nach den - wie ich finde - recht lahmen Vorgängern Unity und Syndicate wieder eines, durch das ich mich mit großer Freude meuchle.
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