Seite 2: Civilization 6 - "Wir würden liebend gern ein Addon mit riesigen Änderungen ankündigen können"

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Kommt eine Erweiterung?
Was könnte in der ersten Erweiterung stecken?

2

Die nächsten Patches
Die ewige KI-Frage
Die DLC-Politik: Fehler, Erfolge, Zukunftspläne

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Die nächsten Patches

Zuletzt verpasste Firaxis mit dem Herbst-Update 2017 der Religion eine Generalüberholung. Wir wollen von Beach wissen, für welche weiteren Spielbereiche er sich in Zukunft ähnlich tiefgreifende Änderungen vorstellen könnte. "Ich weiß nicht, ob irgendeine Überarbeitung ganz so dramatisch wie diese ausfallen wird, aber es gibt Bereiche, in denen wir mit der ursprünglichen Version zwar zufrieden waren, aber schon eine Liste an Ideen haben, wie wir die Sache auf das nächste Level bringen können."

Hier führt Beach erneut die Diplomatie als Beispiel an - augenscheinlich der Bereich des Spiels, den er am meisten verbessern will. Konkret verweist er auf das System der Casus Belli, die uns einen akzeptierten Anlass zum Krieg ohne Diplomatie-Strafen geben. Beach will diese Mechanik aber früher ins Spiel bringen und neue Kriegsgründe einführen. Ein mögliches Beispiel? Es könnte ein Casus Belli werden, wenn ein Spieler dem anderen gegenüber ein Versprechen bricht.

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Civilization 6 - Screenshots ansehen

Viele Spieler haben die übermäßigen Kriegstreiber-Diplomatiestrafen kritisiert. Ein Steam-Reviewer schreibt etwa: "Ohne Mod darf man sich nicht einmal verteidigen (zumindest darf man keine Basis, sprich Stadt des Gegners angreifen), so extrem ist der Kriegstreiber-Malus." Beach weist darauf hin, dass dieser Malus bereits mehrfach mit Patches abgeschwächt wurde und Freunde und Verbündete obendrauf weniger darauf achten.

Grundlegend hält er ihn aber für notwendig, denn wenn man auch ohne Casus Belli straflos Krieg führen kann, werde das ganze System überflüssig. Mit den zusätzlichen Kriegsgründen hofft er, das System so weit abzurunden, dass es den Erwartungen der Spieler entspricht. Eine weitere Mechanik, die er verbessern will, ist die Spionage, hierzu nannte er aber noch keine möglichen Ideen.

Die ewige KI-Frage

Wir sprachen Beach auch auf weitere Kritikpunkte der Community an, allen voran die KI. Auch hier hat er Erfahrung, er begann bei Civ 5 als führender KI-Programmierer. Und er verspricht, dass Firaxis an der künstlichen Intelligenz immer weiter feilen will: "Wir hören nie auf, unsere KI zu verbessern!".

Tatsächlich hat das Team mit beinah jedem Patch neue KI-Features eingebaut. Beach verweist etwa auf das Herbst-Update 2017, das neben der Religion auch die Seefahrtsfähigkeiten der Computerspieler verbesserte. Selbst hinter so kurzen Notizen in den Patchnotes stecke oft enorm viel Arbeit, so der Entwickler. Wir finden: Auch wenn es noch viel zu tun gibt und die KI zum Launch in einem viel zu schwachen Zustand war, ist es zumindest lobenswert, dass die Entwickler weiter daran feilen wollen.

3:51 Civilization 6 - Die KI der Release-Version im Test

Die DLC-Politik: Fehler, Erfolge, Zukunftspläne

Großer Fan-Unmut entzündete sich auch an den DLC-Paketen. Auf Steam kassierten sie bestenfalls gemischte, teils sogar überwiegend negative Reviews. Beach glaubt aber nicht, dass die Inhalte schlecht waren: Jede der neuen Zivilisationen habe begeisterte Fans, jeder DLC sei auf seine Weise stark gewesen.

Er räumt aber ein: "Die Preise fielen in einigen Ländern etwas sonderbar aus." Viele Kunden, die sich die Deluxe Edition von Civilization 6 gegönnt hatten, fühlten sich ursprünglich veralbert. Sie sparten kaum Geld verglichen damit, die enthaltenen DLCs einzeln zu kaufen. Firaxis reagierte darauf, indem sie die Gratis-Downloadpakete für Deluxe-Käufer von vier auf sechs aufstockten. "Leider ging das erst im April an die Öffentlichkeit, bis dahin hatten sich viele Nutzer bereits über den Preis beschwert." Aus Entwicklersicht habe die Strategie regelmäßiger DLCs aber auch Vorteile

Außerdem habe man auch hier die Modder im Hinterkopf gehabt: Viele der Szenarien versteht als Beach als Beispiel für die Community, welche ausgefallenen Dinge alle mit Civ 6 möglich sind. Als seinen Favoriten nennt er den Outback Tycoon aus dem Australien-Paket, in dem wir komplett auf Militäreinheiten verzichten und nur über wirtschaftliche Dominanz gewinnen.

2:08 Civilization 6 - First-Look-Video auf den kostenpflichtigen Australien-DLC

Möchte Beach diese DLC-Politik also auch in Zukunft fortsetzen? Hier verweist er erneut auf das Addon-Modell von Civ 5 als möglichen Plan. Er wünscht sich eine Erweiterung, mit der das Team auch größere und gewagtere Überarbeitungen angehen kann, bei denen man für Patches und DLCs vielleicht gezögert hat.

Uncool, überholt, unsterblich:Podcast zur Rundenstrategie

Das könnte genau sein, was Civilization 6 braucht. Als wir Beach darauf ansprechen, dass aktuell mehr Leute Civ 5 spielen als den sechsten Teil, betont er, dass Civilization 5 seine zehn Millionen Steam-Besitzer durch jahrelangen Support, regelmäßige Sales und eine aktive Modding-Community erreicht hat. "Ich sage dem Team immer: Das ist ein Marathon, kein Sprint. Nur weil wir das Grundspiel veröffentlicht haben, heißt das nicht, dass wir fertig sind. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um mit diesem Spiel alles zu schaffen, das wir wollen."

Wir werfen die Vermutung in den Raum, dass Civilization 6 mit zwei oder drei großen Erweiterungen durchaus auf das Niveau das Vorgängers aufholen könnte. "Das denken wir auch", sagt Beach.

16:00 Werbung oder Wahrheit: Civilization 6 - Die Könige der Diplomatie