FIFA 18 im Test - Die heimliche Revolution

FIFA 18 kommt dieses Jahr mit vielen kleinen Neuerungen und überrascht vor allem durch größeren Realismus. Wir haben nun auch die PC-Version ausgiebig spielen können und verraten euch im Review, was EAs neue Fußballsimulation drauf hat.

FIFA 18 - Test-Video: Entscheidend ist auf dem Platz! Video starten 5:12 FIFA 18 - Test-Video: Entscheidend ist auf dem Platz!

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Im letzten Jahr brachte FIFA 17 mit dem Umstieg auf die Frostbite-Engine und dem Story-Modus The Journey zwei wichtige Neuerungen, sorgte aber spielerisch nicht gerade für eine Revolution. Dieses Jahr macht es EA Sports mit FIFA 18 genau umgekehrt.

Zwar gibt es keine neuen Modi oder technischen Quantensprünge, doch auf dem Rasen hat sich dafür eine ganze Menge getan. Dank gesenktem Spieltempo und größerem Realismus macht die neue Fußballsimulation aus dem Hause Electronic Arts einen entscheidenden Schritt nach vorne im ewigen Duell mit Konamis Pro Evolution Soccer 2018, das uns im Test bereits mit seiner gelungen PC-Version überzeugen konnte.

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Mehr Kontrolle und mehr Herausforderungen

Schon bei unserer ersten Partie in der Demo von FIFA 18 wunderten wir uns darüber, wie langsam es sich im Vergleich zum Vorgänger anfühlt. In der fertigen Version hat EA Sports das Spieltempo zwar wieder um einiges angezogen, aber noch immer fällt auf, dass alle Spieler sich nun von Grund auf schwerfälliger und realistischer bewegen, sodass wir das Gefühl haben, noch mehr Kontrolle über unsere elf Mann auf dem Platz zu haben.

Richtungswechsel funktionieren nicht mehr so flott, Pässe in den Rücken werden nicht mehr so leicht angenommen, und nach einer verpatzten Grätsche stehen unsere Verteidiger nicht mehr so schnell auf wie früher. Gleichzeitig haben Superstars wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi mit ihren starken Spielerwerten in Sprinten und Dribbling deutlichere Vorteile gegenüber schwächeren Gegnern.

Unruhe im Strafraum: Die Innenverteidigung weist oft noch zu große Lücken auf und geht nicht konsequent genug gegen Angreifer vor. Unruhe im Strafraum: Die Innenverteidigung weist oft noch zu große Lücken auf und geht nicht konsequent genug gegen Angreifer vor.

Vor allem in der Verteidigung stellt uns FIFA 18 damit vor vollkommen neue Herausforderungen, bietet aber auch mehr Möglichkeiten, weil die einzelnen Spieler nun über klarere Stärken und Schwächen verfügen. Mit einem stämmigen und großgewachsenen Innenverteidiger wie Mats Hummels zum Beispiel kommen wir flinken Spielern nicht mehr so leicht hinterher, setzen uns dafür aber in Zweikämpfen dank überlegener Körperkraft häufiger durch.

5 Punkte Abwertung für Pay2Win
Im Ultimate-Team-Modus von FIFA 18 können sich Nutzer Pakete mit zufälligen Spielerkarten für Echtgeld (durch sogenannte FIFA Points) kaufen. Wer nicht zahlen möchte, muss sich durch das Absolvieren von Partien und anderen Herausforderungen Ingame-Währung verdienen (sogenannte FIFA Coins).

Da man pro gewonnener Partie durchschnittlich nur knapp 500 Coins verdient, braucht man auf diesem Weg sehr lang, um sich entweder teure Kartenpakete oder aber Spitzenspieler auf dem FUT-Transfermarkt leisten zu können. Für ein Premium-Gold-Paket mit mindestens zehn goldenen FUT-Karten zum Preis von 7.500 FIFA Coins oder 150 FIFA Points muss man im besten Fall sieben Partien spielen (das dauert knapp zweieinhalb Stunden) oder kurzerhand 1,25 Euro zahlen.

Zahlungswillige Spieler können sich also wesentlich schneller eine Spitzenmannschaft zusammenstellen. Dadurch wird auch die Balance von FIFA 18 beeinträchtigt, da das Matchmaking in Online-Partien und vor allem in Online-Turnieren wie der Weekend League nicht zwischen zahlenden und nicht-zahlenden Spielern unterscheidet.

Diese Pay2Win-Mechanik funktioniert in FIFA 18 allerdings nur im Ultimate-Team-Modus. Andere Spielmodi wie The Journey, der Karrieremodus oder Pro Clubs sind vollkommen frei von Echtgeld-Shops. Aus diesem Grund senken wir nach unseren Wertungsrichtlinien die Wertung von FIFA 18 um 5 Punkte.

Ein Schritt in Richtung Realismus

Auch die KI spielt nun besser mit als früher. Unsere Mitspieler bieten sich intelligenter an und machen das Spiel von sich aus breiter als früher. Unsere Gegner spielen derweil merklich ruhiger und überlegter nach vorne. Einige Aussetzer haben computergesteuerte Spieler und vor allem die Torhüter aber nach wie vor, sodass auch FIFA 18 bei manchen Spielern wieder zu einigen aus Wut zerstörten Controllern führen dürfte.

Fernschüsse sind in FIFA 18 wieder mal übertrieben stark. Wenn dann auch noch Cristiano Ronaldo abzieht, sehen Verteidiger und Torwart kein Land mehr. Fernschüsse sind in FIFA 18 wieder mal übertrieben stark. Wenn dann auch noch Cristiano Ronaldo abzieht, sehen Verteidiger und Torwart kein Land mehr.

Merklich zu stark sind dieses Jahr wieder mal die Fernschüsse. Mit dem richtigen Schützen lassen sich die Bälle auch aus 25 Metern in den Winkel knallen, ohne dass der Keeper oder die Verteidiger eingreifen können.

Gerade für langjährige FIFA-Veteranen bedeuten all diese kleinen aber feinen Neuerungen einiges an Umstellung, doch FIFA 18 macht mit den Gameplay-Anpassungen einen großen Schritt in Sachen Realismus. Und auch wenn als es als realistische Sportsimulation PES noch immer nicht das Wasser reichen kann, orientiert sich EA Sports in die richtige Richtung.

Feintuning in der Optik

Auch in Sachen Präsentation legt FIFA 18 noch einmal eine Schippe drauf: Neue Fan-Choreos, verschiedene Lichtfilter für die 80 Stadien, abwechslungsreichere Zuschauermodelle und Jubelanimationen, bei denen wir als Torschütze sogar in der tobenden Menge baden können, sorgen für eine dichte Stadionatmosphäre.

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Auch die Spielermodelle sehen noch einmal realistischer aus als in FIFA 17 und manche Spieler wie Coverstar Cristiano Ronaldo haben als Fan-Service sogar individuelle Bewegungen spendiert bekommen. Zudem sorgt das sogenannte »Motion-Technology-System« für flüssigere Animationen, was dem Otto-Normal-Auge zwar kaum auffallen dürfte, bei genauem Hinschauen stellten wir aber in der Tat weniger abgehackte Bewegungen auf dem Platz fest.

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