Test-Update zum Patch 1.04: Vermutlich erinnert ihr euch auch mit Schaudern an den desolaten technischen Zustand der GTA Trilogy zum Start. Wenn bei euch der im Langzeitgedächtnis eingebaute Selbstschutzmechanismus greift und ihr das alles verdrängt habt, könnt ihr eure Erinnerung mit unserem Technik-Check von damals auffrischen. Immerhin hat Rockstar Games versprochen, die Fehler nach und nach auszubessern und vor allem auch an der Performance zu arbeiten.
Ein weiterer (wenn auch noch nicht ausreichender) Schritt in diese Richtung ist der aktuelle Patch 1.04. Der hilft vor allem den arg gebeutelten Besitzern der Switch-Version, aber auch PC-Spieler profitieren vom Update. Neben vielen Kleinigkeiten bei Texturen, Kollisionsabfrage und Bugs soll der Patch vor allem die Stabilität und nicht zuletzt die allgemeine Performance verbessern. Die detaillierten Patch-Notes findet ihr unter diesem Link.
Aber was bedeutet der Patch 1.04 nun in der Praxis? Tatsächlich fällt uns beim Spielen auf einem etwas älteren PC auf, dass nun alles etwas flüssiger und geschmeidiger abläuft. Egal ob Kamera, Autofahren oder Schießen, alles flutscht etwas besser als noch zum Launch. Auf einem deutlich schnelleren System hat sich die Situation dagegen nicht entscheidend verbessert, wie unser neuer Technik-Check zum aktuellen Patch zeigt. Da auch viele Probleme mit Quests und Bugs behoben wurden und sich die Performance zumindest teilweise verbessert hat, werten wir das Spiel um einen Punkt auf, beziehungsweise nehmen einen Punkt unserer Abwertung zurück. Um jedoch die vollen fünf Punkte der Abwertung zu »heilen«, müssen künftige Patches noch Einiges reparieren.
Noch immer kommt es vor allem bei richtig schnellen Fahrten zu kurzen Stillständen. Außerdem ist uns in GTA Vice City eine verbuggte Quest aufgefallen, die gar nicht erst startete, obwohl Held Tommy mitten im Questmarker stand. Und dann hatten wir noch jeweils einen Totalabsturz in GTA 3 und GTA San Andreas. So richtig reibungslos läuft die Trilogie also noch immer nicht, Rockstar Games darf mit den Patch-Bemühungen also nicht nachlassen. Und an den grundlegenden Problemen – etwa den klobigen 3D-Modellen, mangelnden Komfortfunktionen oder der mittlerweile altmodischen Open World – ändern freilich auch solche Patches nichts.
GTA: The Trilogy – The Definitive Edition – das sind ganz schön viele Buchstaben, aber man bekommt mit dieser Sammlung ja auch ganz schön viel Spiel: Die Remake-Kollektion enthält die drei Klassiker GTA 3 (zuerst für die PS2 im Jahr 2001 erschienen), GTA Vice City (2002) und GTA San Andreas (2004).
Falls ihr euch wundert, dass die drei GTAs damals in vergleichsweise kurzen Abständen kamen: Sie teilen sich die Grafik-Engine (Renderware, quasi die Unreal Engine der späten 90er-Jahre), gehören also zu einer »Generation« von Spielen. Da ist es nur vernünftig, die drei damaligen Meisterwerke in einem Rutsch auf die Unreal Engine 4 zu portieren und als GTA Trilogy (den vollständigen Namen sparen wir uns ab jetzt) unters Volk zu bringen. Klingt nach einem tollen Paket für Nostalgiker, doch in der Praxis hakt es an allen Ecken und Enden.
Ein Teil des Problems ist schon mal, dass die neu aufgelegten GTAs auf den Mobile-Versionen der Titel basieren, die – wie jetzt die Trilogy – vom Entwickler Grove Street Games stammen. Diese Fassungen kämpften bereits bei ihrem Erscheinen vor rund zehn Jahren mit technischen Problemen, wurden damals optisch aber kaum verbessert. An der Optik haben die Macher jetzt für die Trilogy zwar geschraubt, jedoch nicht immer erfolgreich.
Allerdings wollen wir in diesem Test vor allem auf die spielerischen Aspekte der Neuauflagen konzentrieren. Wie sich die Technik schlägt (Spoiler: nur so mittel), wird ohnehin viel besser in unserem Video zum Thema und unserem Technik-Check deutlich.
Der Autor
Markus hat schon GTA 3 gespielt, als die GameStar-Kollegen die PlayStation 2 noch für Teufelzeug hielten. Na gut, ganz so schlimm war es nicht, aber vor 20 Jahren waren die Gräben zischen PC-Spielern und Konsoleros noch deutlich tiefer als heute. Das war Markus jedoch schon immer egal, also hatte er GTA 3 damals gleich zum Erscheinungstag im PS2-Laufwerk – und ist der Serie seither treu geblieben. Umso mehr schmerzt ihn jetzt die lieblose Neuauflage mit der GTA Trilogy.
Rentner Rockstar-Formel
Vor allem GTA 3 macht klar, dass sich das Grundprinzip der Open Worlds von Rockstar Games in den letzten 20 Jahren kaum weiterentwickelt hat. Genau wie in den aktuelleren Titeln Red Dead Redemption 2 oder GTA 5 steuern wir auch in den neu aufgelegten Oldies auf der Karte einen der Auftraggeber an und holen uns die nächste Mission. Die läuft dann zwar innerhalb der Sandbox mit all ihren chaotischen Störfaktoren wie dem Verkehr, aber letztlich doch sehr linear ab.
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