GTA Trilogy Technik-Check: Ausgerechnet in einer Kerndisziplin ist es am schlechtesten

Unsere Analyse der Technik der GTA Trilogy zeigt, dass Ärgernisse wie alberne Charaktermodelle und übertriebener Regen nicht das größte Problem sind.

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Letztes Update: 17.11.2021
Letzte Änderung: Abschnitt zu DirectX 12 und passende Frametime-Grafiken ergänzt

Die Neuauflage der Spiele-Klassiker GTA III, Vice City und San Andreas in Form der GTA Trilogy hat bislang vor allem für negative Schlagzeilen gesorgt, unter anderem durch einen Verkaufstopp kurz nach Launch. Dieser Technik-Check kann die Situation nicht verbessern, ganz im Gegenteil.

Während man über Ärgernisse wie merkwürdig aussehende Charaktere, den viel zu starken Regeneffekt oder fehlende Songs vielleicht noch hinwegsehen könnte, erweist sich die Performance der drei Titel auf unseren Testsystemen als häufig präsentes Problem.

Das tritt ausgerechnet bei einem zentralen Element der gesamten GTA-Reihe seit Erscheinen des ersten Teils besonders deutlich hervor: Bei schnellen Fahrten mit dem Auto durch die Großstädte Liberty City, Vice City, Los Santos & Co.

Was die GTA Trilogy und die Anniversary Edition von Skyrim gemeinsam haben (und vor allem gemeinsam falsch machen), erfahrt ihr in der folgenden Kolumne unseres Spiele-Veteranen Markus Schwerdtel:

Erste Benchmarks lassen Schlechtes erahnen

Wir beginnen unsere Messungen mit Hardware nahe an den offiziellen Systemanforderungen. Prozessor und RAM entsprechen ihnen sogar genau: Es handelt sich um den Ryzen 5 2600 und 16,0 GByte DDR4-RAM.

Die GPU RTX 2060 Super ist dagegen deutlich schneller als die empfohlenen Modelle (GTX 970 beziehungsweise Radeon RX 570). Da die Karte grundsätzlich gut mit der WQHD-Auflösung zurecht kommt, haben wir uns zunächst dafür entschieden, gepaart mit maximalen Details.

Das sollte in Anbetracht der Optik der GTA Trilogy kein Problem darstellen, auch wenn die Neuauflagen in der Unreal Engine 4 (was sie genau genommen zu Remakes macht) grundsätzlich klar besser als die etwa zwanzig Jahre alten Originale aussehen. Das zeigt unter anderem unsere folgende Analyse des ersten Trailers:

GTA Trilogy: Definitive Edition - Video-Analyse zu den neuen Grafik-Details Video starten 10:59 GTA Trilogy: Definitive Edition - Video-Analyse zu den neuen Grafik-Details

Sowohl Windows 10 als auch der Grafikkartentreiber sind bei unseren Messungen auf dem neusten Stand. Schaut man in den Benchmarks unten nur auf die durchschnittlichen FPS, scheint zunächst alles in Ordnung zu sein, selbst wenn man in Anbetracht der Technik durchaus höhere Bildraten erwarten könnte.

Die minimalen FPS in Form des 99ten und 99,9ten Perzentils zeigen aber, dass die Performance immer wieder im Argen liegt. Diese Angaben filtern nur die schlechtesten Werte heraus, ihrem Namen entsprechend ein Prozent beziehungsweise 0,1 Prozent dieser Werte. Das dient dazu, einzelne, nicht zwingend repräsentative Ausreißer bei Berechnung der Bilder (englisch Frametimes) unberücksichtigt zu lassen.

GTA Trilogy - GTA III
WQHD, maximale Details, DDR4-3600

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
  • 99,9th Percentile
RTX 2060 Super @ Ryzen 5 2600 tags
87,3
58,4
27,5
RTX 2060 Super @ Ryzen 5 2600 nachts
67,4
43,6
20,7
  • 0,0
  • 18,0
  • 36,0
  • 54,0
  • 72,0
  • 90,0

Vice City
WQHD, maximale Details, DDR4-3600

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
  • 99,9th Percentile
RTX 2060 Super @ Ryzen 5 2600 tags
97,8
59,1
28,2
RTX 2060 Super @ Ryzen 5 2600 nachts
71,7
43,4
24,0
  • 0,0
  • 20,0
  • 40,0
  • 60,0
  • 80,0
  • 100,0

San Andreas
WQHD, maximale Details, DDR4-3600

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
  • 99,9th Percentile
RTX 2060 Super @ Ryzen 5 2600 tags
105,2
60,6
29,3
RTX 2060 Super @ Ryzen 5 2600 nachts
77,3
45,3
25,2
  • 0,0
  • 22,0
  • 44,0
  • 66,0
  • 88,0
  • 110,0

Die niedrigsten Werte liegen in allen drei Spielen unterhalb von 30 FPS, was sich in immer wieder spürbaren Rucklern äußert. Gepaart mit den deutlich höheren Durchschnittswerten führt das durch die recht starken Schwankungen zu einem unrunden Spielgefühl.

Da die deutlich verbesserte Beleuchtung nachts durch Scheinwerferlicht und Co. viel zu tun hat, ist die Performance unter diesen Bedingungen jeweils nochmal klar schlechter als am Tag. Interessant ist außerdem, dass die FPS mit sinkendem Alter der Titel steigen. Die neuere Technik von San Andreas scheint den Wechsel zur Unreal Engine 4 also etwas besser vertragen zu haben als Vice City und GTA 3.

Frametimes mit starken Ausreißern

Was das schlechte Spielgefühl hervorruft, macht auch die folgenden Grafik deutlich. Sie zeigt jeweils die Zeit in Millisekunden, die zur Berechnung der einzelnen Bilder in unserem Benchmark-Durchlauf benötigt wurde.

Im besten Fall verläuft so eine Kurve möglichst weit unten auf der Skala und möglichst gleichmäßig. In diesem Fall gibt es stattdessen wiederholt Ausreißer nach oben. Die Frametime-Grafiken zu den anderen Benchmark-Durchläufen sehen alle genau so aus.

Hilft Nvidias DLSS? Nein, die Ausreißer bei den Frametimes bleiben auch in den drei verfügbaren DLSS-Modi Qualität, Ausgewogen und Leistung vorhanden. Der Performance-Gewinn durch das KI-Upscaling hält sich gleichzeitig im Vergleich zu anderen Titeln mit DLSS in Grenzen (in unserem Fall sind es ca. zehn Prozent bei den durchschnittlichen FPS).

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