Heavy Rain & Co. ab jetzt auf Steam: Warum die Spiele trotz Schwächen fantastisch sind

Heavy Rain, Detroit und Co. gibt es jetzt auf Steam, aber welches der filmreifen Abenteuer lohnt sich am meisten? Elena stellt ihr persönliches Ranking vor.

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Alle Spiele von Quantic Dream im persönlichen Top-5-Ranking Alle Spiele von Quantic Dream im persönlichen Top-5-Ranking

Die Spiele von Quantic Dream haben für mich alle eines gemeinsam: Sie sind nicht wirklich gute Spiele. Ich frage hier mal per Knopfdruck nach, ob eigentlich noch Milch im Kühlschrank ist und weiche dort per Tastendruck einem im Milimeterabstand an mir vorbeidüsenden Auto aus.

Das klingt nicht nur nach einem stressigen Montagmorgen, sondern eben auch eher nach einem interaktiven Film als einem richtigen Adventure. Von dem erhoffe ich mir zumindest ein paar Rätsel oder ein wenig freies Erkunden.

Trotzdem bereue ich keine Minute, die ich mit Heavy Rain, Detroit: Become Human und Co. verbracht habe. Sie glänzen vielleicht nicht als Spiele, bescheren mir aber eine andere Art der interaktiven Erfahrung - inklusive schicker Grafik und filmreifer Inszenierung. Damit haben sie sich mir über die Jahre stärker ins Gedächtnis gebrannt als manch echter Film.

Dass jetzt endlich alle Spiele des französischen Entwicklers auf Steam erhältlich sind, möchte ich deshalb für ein kleines Ranking nutzen. Wer Konsolen und den Epic Store meidet wie der Teufel das Weihwasser, kommt jetzt als PC-Spieler schließlich zum ersten Mal mit den filmischen Abenteuern in Berührung. Falls ihr euch da fragt, ob sich das Zugreifen lohnt und wenn ja, bei welchem der Spiele, seid ihr hier richtig!

Das Ranking entspricht der persönlichen Einschätzung von Elena, basiert also nicht auf Wertungen oder der Meinung der Redaktion. Widersprecht ihr deshalb gerne in die Kommentare und kürt euer liebstes (oder unliebstes) Spiel des Entwicklers.

Platz 5: Fahrenheit: Indigo Prophecy

Fahrenheit Remastered - Trailer zur Adventure-Neuauflage Video starten 1:46 Fahrenheit Remastered - Trailer zur Adventure-Neuauflage

Release: September 2005 | Plattform: PC, PS4, Android, iOS | Wertung: 82

Fahrenheit etabliert beim ursprünglichen Release 2005 das heute routinierte Quantic-Dream-Prinzip, indem es Film und Spiel zu einem interaktiven Erlebnis verbindet. Schon damals rückt der Entwickler seine spannend inszenierte Geschichte so in den Fokus, wie man es sonst fast nur von Filmen kennt.

Allein die Anfangsszene, in der mein Charakter einfach jemanden im Badezimmer umbringt, was für ein Nervenkitzel! Ich habe als Spieler keine Ahnung was los ist und mein Kopf beginnt sofort zu rattern, wie ich mich aus dieser misslichen Lage befreien kann, ohne für meine Tat ins Gefängnis zu wandern.

Allerdings hat die packende Mischung aus Thriller und Mystery auch ihre Schattenseiten: Die Story übertreibt es irgendwann maßlos mit schrägen Matrix-Einlagen und den wohl unangenehmsten Flirt- und Sex-Szenen der Spielewelt. Spielerisch fehlte es außerdem an alternativen Wegen und Entscheidungen, die später fest dazugehören.

Das lahme Knöpfchen-Drücken für Quicktime-Events katapultiert Fahrenheit für mich deshalb trotz der vereinzelt genialen Momente deshalb nur auf den letzten Platz.

Fazit: Fahrenheit etabliert die Standards der Quantic-Dream-Spiele mit einer packenden Thriller-Story und der Kombination aus Spiel und Film überhaupt erst, was das Spiel zu einem wichtigen Meilenstein macht, der sich auch heute noch lohnen kann. Inhaltlich ist dafür allerdings alles auch weniger ausgereift. Mehr erfahrt ihr in unserem Test zur Original-Version von Fahrenheit.

Platz 4: Omikron: The Nomad Soul

The Nomad Soul - Hall of Fame-Video zum Open World-Adventure Video starten 5:09 The Nomad Soul - Hall of Fame-Video zum Open World-Adventure

Release: Oktober 1999 (PC) | Plattform: PC, Dreamcast | Wertung: -

In Omikron: The Nomad Soul bekomme ich die Aufgabe zugeschustert ein fremdes Universum zu retten, indem ich meine Seele in einen fremden Körper versetze. Das Besondere dabei: Der gute Mann, der mich da um Hilfe bittet, redet nicht etwa mit meiner Figur, sondern mit mir als Spieler und durchbricht damit die berüchtigte vierte Wand.

Als Elena könnte ich da wohl auch wenig ausrichten - als Polizist in der fiktiven Zukunftsmetropole Omikron aber vielleicht schon eher. Als solcher stelle ich mich fiesen Dämonen, die den Bewohnern der Stadt ihre Seele rauben wollen. Und mit Seelenraub kenne ich mich jetzt ja aus!

Vor allem 1999 bietet Omikron viele damals spannende und innovative Ideen - beispielsweise eine lebendige Open World im düsteren Cyberpunk-Stil, der mich persönlich schon lange vor Cyberpunk 2077 fasziniert hat. Zum Beispiel beim ersten Deus Ex! Das hatte allerdings schon zu dieser Zeit vor allem spielerisch sehr viel mehr zu bieten als The Nomad Soul, obwohl das immerhin Shooter- und Beat'em-Up-Anteile mitbringt und steuerte sich weniger hakelig.

Weil das Adventure mittlerweile natürlich darüber hinaus etwas altbacken daherkommt, muss es sich trotz Retro-Charme hinter den neueren Werken des Studios einordnen. Allerdings immer noch mit Elena-Cyberpunk-Bonus!

Fazit: The Nomad Soul bietet spielerisch einen deutlich interessanteren Genre-Mix als die späteren Quantic-Dream-Spiele, kann durch sein Alter aber natürlich bei Grafik, Komfort und Inszenierung nicht mehr ganz mithalten. Dafür ist der Soundtrack von David Bowie auch heute noch über jeden Zweifel erhaben.

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