Highlights wie früher
Erzählt Episode 3 also eine schlechte Geschichte? Ganz im Gegenteil! Auch wenn's zum Meisterwerk nicht reicht, punktet sie wieder mit der größten Stärke von Life is Strange: den unglaublich liebenswerten Figuren. Schon seit der ersten Episode nahm sich Before the Storm immer wieder die Muße, auch mal beschauliche Momente rein zur Charakterentwicklung einzustreuen. Das zahlt sich in Hell is Empty aus: Die komplette Besetzung ist mir bis hin zu Nebenfiguren wie den Rollenspiel-Nerds Steph und Mikey enorm ans Herz gewachsen und ich fiebere mit fast allen Charakteren ernsthaft mit.
Ganz zu schweigen von Hauptfigur Chloe Price - und die mochte ich im originalen Life is Strange nicht einmal sonderlich! Nach Before the Storm habe ich das Gefühl, ihr Unrecht getan zu haben. Das Prequel brachte mir ihre innere Zerrissenheit gekonnt näher und zeigte mir völlig neue Seiten von ihr. Das war wohl die wichtigste Aufgabe von Before the Storm, und das Spiel hat sie mit Bravour gemeistert!
Aller guten Dinge sind nicht immer drei
Ausgerechnet gegen Ende vergisst Before the Storm dann aber seine größte Stärke: Plötzlich hat es das Spiel überraschend eilig. Manche der so sorgsam aufgebauten Seitenhandlungen werden mal schnell nebenbei abgehakt und selbst die Hauptstory wirkt überhastet. Bei den letzten Szenen hatte ich sogar das Gefühl, da hätten die Entwickler was vergessen! Und weil sich das Prequel ausschließlich auf die ersten Tage von Chloes Beziehung zu Rachel Amber konzentriert, lässt es viele Fragen offen.
Es gibt zwar Hinweise auf die spätere Entwicklung, wie sie uns im ursprünglichen Life is Strange geschildert wird, zeigt diese aber nicht. Ähnliches gilt für manche der anderen bekannten Figuren, etwa Nathan Prescott. Ich hätte nur zu gern noch ein oder zwei Episoden mehr gespielt, um alles Handlungssträngen bis zum Ende den gebotenen Raum zu geben!
Zwar wird nur noch eine Bonus-Episode über Chloe und Max Caulfield in jungen Tagen folgen, aber die spielt nochmal lange vor dem Rest von Before the Storm. So bleibt ein Prequel, das den Geist des Originals zwar wunderbar einfängt und sogar um neue Facetten bereichert - dabei aber trotzdem hinter seinem Potenzial zurückbleibt.
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