Life is Strange: Before the Storm ist eine himmelschreiend bescheuerte Idee, und das in vielerlei Hinsicht. Ein Prequel zu einem so fantastischen Überraschungshit wie Life is Strange, aber mit kaum einem der ursprünglichen Entwickler an Bord? Das stinkt nicht nur nach billiger Geldmacherei mit dem Namen, es könnte selbst bei ehrlichsten Absichten katastrophal schiefgehen. Und davon mal ganz abgesehen: Ein Spiel rund um Entscheidungen als Prequel anzulegen, ist per Definition problematisch, weil ich ja nicht mehr beeinflussen kann, wohin alles schlussendlich führen wird.
Es war eine unglaubliche Leistung, dass es die erste Episode schaffte, all diese Zweifel wegzublasen. Für einen kurzen Moment dachte ich gar, Before the Storm könnte sogar sein Vorbild überflügeln! Aber mit der zweiten und jetzt der dritten Episode holten es seine Probleme doch wieder ein.
So gut waren die vorigen Episoden
Episode 1:Tausche Zeitreise gegen Rebellion
Episode 2:Große Hoffnungen, kleine Enttäuschungen
Die Krux mit den Entscheidungen
Das Hauptproblem des Finales von Life is Strange: Before the Storm: die Entscheidungsarmut. Von den charakteristischen Schlüssel-Wahlmomenten - ihr wisst schon, die mit der ominös eingefrorenen Wackelkamera - gibt es tatsächlich nur noch zwei, und einer spielt überhaupt keine Rolle. Den ganzen Ablauf des Finales kann ich lediglich in Details verändern. Zum Teil, weil Chloes Ausgangssituation zu Beginn von Life is Strange eben feststeht und ich mich nicht mit Figuren versöhnen kann, mit denen sie später im Clinch liegen muss.
Aber selbst im Rahmen eines Prequels wäre mehr drin gewesen. Nun ist es nicht so, dass die Episode gar nicht auf meine Entscheidungen reagiert. Ich darf etwa eine Figur im Krankenhaus besuchen, die nur aufgrund meines Tuns dort eingeliefert wurde.
Aber selbst solche Momente machen sich rarer, je näher ich dem Ende komme. Was doppelt schwerwiegt, weil ohne die Zeitreisen des Originals das Gameplay allein noch seichter ausfällt. Die simplen Puzzles wirken beinah sinnlos und die unterhaltsamen (wenn auch manchmal undurchsichtige) Widerworte kommen diesmal kaum zum Einsatz.
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