Wie fühlt es sich an, wenn man ständig Ausweiskontrollen hinter sich bringen muss, wenn die misstrauischen Blicke der Mitbürger allgegenwärtig sind, wenn man sich mit Vorurteilen aufgrund körperlicher Eigenschaften konfrontiert sieht? Was mag man denken, wenn die Polizei mit zweierlei Maß misst, oder wenn Menschen ihre Handtaschen fester halten, nur weil man an ihnen vorbeigeht?
Dies und Ähnliches können wir in Mafia 3 und Deus Ex: Mankind Divided erfahren. Dabei könnten die Spiele kaum unterschiedlicher sein: Während das eine im Amerika der sechziger Jahre spielt, ist das andere eine düstere Zukunftsdystopie. Allerdings verbindet beide ein unmittelbarer Bezug zur Gegenwart.
Es ist kein Zufall, dass ihre Entstehung in die Zeit einer wachsenden Islamophobie und Ausländerfeindlichkeit fällt und auf die Unruhen in den USA folgt, die aufgrund mehrerer durch Polizisten erschossener Afroamerikaner stattfanden. Rassismus ist in der Welt ein präsentes Thema. Und Spiele spiegeln - wie alle Medien - die echte Welt wider. Die Frage lautet: Wird diese Spiegelung dem sensiblen Thema gerecht?
Weiterführender Gedanke: Können historische Strategiespiele Rassismus abbilden?
Vom Rassismus geprägte Spielwelten
Die Entwickler von Mankind Divided machen kein Geheimnis um die Gegenwartsbezüge ihres Spiels. Bereits vor dem Release veröffentlichen sie ein Werbebild, das Demonstranten zeigt, die ein Banner mit der Aufschrift »Augs Lives Matter« tragen - eine offensichtliche Anspielung auf die »Black Lives Matter«-Bewegung in den USA. »Augs« steht für die unterdrückte Bevölkerungsgruppe der »Augmentierten«.
Die tragen fortschrittliche Implantate und Prothesen, die körperliche und geistige Fähigkeiten verbessern können. Ein Teil der Bevölkerung hat solche Augmentierungen, der andere nicht. Durch eine großangelegte Manipulation wurde die technisch verbesserte Bevölkerung dazu gebracht, Amok zu laufen. Dieser »Zwischenfall« änderte alles.
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