Ich stehe unter Wasser in einem Pool und bewege mich bedächtig nach vorne und wieder zurück. Anschließend überprüfe ich, ob das Umsehen so funktioniert, wie es funktionieren sollte - jedenfalls davon ausgehend, was ich aus Spielen gewohnt bin. Es funktioniert nicht, und mir wird bewusst, dass der Anzug, in dem ich stecke, keine geschmeidige Neoprenhaut ist, sondern eher vom Schlage eines »Big Daddy«-Panzers aus Bioshock.
Immerhin kann ich einen kurzfristigen Schub aktivieren, um kleinere Untiefen zu überbrücken. Wer in einem mobilen Metallsarg steckt, nimmt ja, was er kriegt. Willkommen in der nassen Hölle von Narcosis, in der mir schon das Tutorial beibringt, dass ich nichts geschenkt bekomme.
Doch wer nach einem Paradebeispiel für Immersion sucht oder besser noch für »Präsenz«, also für das Gefühl, sich wirklich in der Spielwelt zu befinden, der stößt in Narcosis auf pures Gold. Vorausgesetzt, die Nerven machen den Tauchgang mit.
Das ultimative Hacker-Spiel:So gut ist Quadrilateral Cowboy
Der Autor
Maximilian Schulz (27) studiert Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation in Berlin. Prinzipiell findet er ein wenig Grusel okay. Monster wie in Doom sind ebenfalls in Ordnung, auch die Albernheiten des ersten Far Cry waren kein Problem. Dead Space dagegen lag für Max definitiv an der Grenze zum Problematischen. In diesem Kasten möchte er vor allem auf den letzten Satz von Reportonkel Michael Graf hinweisen, der ihm den Auftrag gab, Narcosis zu spielen, und sagte: »Du machst das schon, das wird gar nicht so schlimm.« Michael hatte ja keine Ahnung.
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