»Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt«, schrieb Friedrich Schiller. Den Dichter kennen wir natürlich vor allem für seine Bühnenstücke, einen böhmischen Feldherrn sowie eine gewisse Glocke, doch setzte er sich auch mit der menschlichen Evolution und der Rolle des Spielens auseinander.
Nun haben in Maize zwei Wissenschaftler etwas zu viel gespielt, waren zu sehr Vertreter des Homo ludens, also desjenigen, der seine Fähigkeiten im Spiel entdeckt und entwickelt - im Gegensatz zum lernbegierigen Homo faber, dem alten Bücherwurm. Schlussendlich haben die verspielten Forscher dabei etwas geschaffen, mit dem sie nicht gerechnet hatten, nämlich … denkenden Mais. Is' klar.
Was wie eine komplett aus der Bahn geratene Einleitung anmutet, ist zwar erstens genau das, zweitens aber deswegen sehr passend, weil auch Maize komplett aus der herkömmlichen Adventure-Bahn gerät. Und ein Spiel ist, das sich herrlich humorvoll ums Scheitern dreht. Um mein eigenes, um das der Forscher, vielleicht sogar um das von Friedrich Schiller, weil alle immer nur an Emmanuel Kant denken (an dem Schiller sich übrigens orientierte), wenn es um die Erziehung des Menschen geht. Aber wer weiß das schon.
Wie man Ziegen vergoldet: Erfolg mit Witzspielen
Der Autor
Maximilian Schulz (26) studiert Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation in Berlin. Er hatte nie einen Chemiebaukasten. Auch als er meinte, dass er ein Set zum Selberziehen von Edelsteinen bräuchte, wurde ihm dieser Wunsch verweigert. Nachdem er Maize gespielt hat, weiß er auch, weshalb, und ist seinen Eltern ausgesprochen dankbar dafür, dass sie ihn, die Nachbarschaft und das Viertel vor Üblem bewahrt zu haben.
Zeichen im Maisfeld
Ich erwache also zwischen Maispflanzen, irgendwo im Nirgendwo, ohne Erklärung, und ich glaube, gesehen zu haben, wie gerade drei Maiskolben samt Stängel hinter der nächsten Ecke verschwunden sind. Bin ich in einem Maislabyrinth? Träume ich? Im Hintergrund sind eine Farm, ein Silo, ein Herrenhaus und eine Art riesengroße Teslaspule zu sehen.
Ich setze mich in Bewegung, und mit sanften Texteinblendungen bringt Maize mir die Steuerung näher: WASD zum Laufen, Linksklick für Aktionen, »Q« ist sinnlos und macht überhaupt nichts, sagt mir Maize. Ich drücke also »Q«. Nichts passiert, natürlich - der erste von vielen irrwitzigen Fehlschüssen, und ich kann die Entwickler förmlich vor mir sehen, wie sie sich köstlich amüsieren.
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