Nachdem zum offiziellen Launch der Radeon R9 Fury am 10.07.2015 nicht genügend Testsamples zur Verfügung standen, haben wir jetzt doch noch eine der wenigen Fury-Karten erhalten und getestet. Neben Asus hat derzeit nur Sapphire ein eigenes Modell der Fury im Portfolio und zwar die wahlweise bereits ab Werk übertaktete Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X. Wir haben die rund 630 Euro teure OC-Variante durch unseren Benchmark-Parcours geschickt und vergleichen sie mit Nvidias aktuellen High-End-Karten.
Wie das aktuelle Flaggschiff Radeon R9 Fury X nutzt auch die Radeon R9 Fury AMDs neuen Fiji-Grafikchip, wenn auch in einer etwas beschnittenen Version. Statt 4.096 Shader- und 256 Textur-Einheiten (TMU) finden sich bei der Fury 3.584 der Rechenwerke und 224 TMUs. An Takt und Videospeicher hat sich hingegen kaum etwas geändert. Die Fiji-Pro-GPU der Fury arbeitet standardmäßig mit 1.000 MHz und damit nur minimal langsamer als der XT-Chip in der Fury X (1.050 MHz). Wie beim Top-Modell setzt AMD auch bei der Fury auf 4,0 GByte High Bandwith Memory (HBM), das im Vergleich zum klassischen GDDR5-Speicher deutlich mehr Bandbreite bei weniger Stromverbrauch bietet.
Außerdem benötigt HBM durch das Aufeinanderschichten von Speicherchips weniger Platz und erlaubt so deutlich kompaktere Grafikkarten. Allerdings fällt unser übertaktetes (1.040 MHz) Sapphire-Testmodell durch das wuchtige Kühlsystem dennoch relativ groß aus. Dafür soll das Tri-X-System aber auch besonders leise arbeiten und mit drei Lüftern und sieben Heatpipes die Chip-Temperaturen zuverlässig niedrig halten. Die Lüfter der Radeon R9 Fury Tri-X laufen erst an, wenn die GPU wirklich Leistung bringen muss und sich der Chip auf über 50 Grad aufheizt – unter Windows bleibt die Karte so komplett geräuschlos.
Genau wie die Tonga-/Antigua-GPU in der Radeon R9 285 und der Radeon R9 380 basiert auch der Fiji-Grafikchip in der Fury auf der aktuellen GCN-1.2-Architektur von AMD. Dadurch besitzt die Karte im Vergleich zu älteren Radeon-Modellen eine verbesserte Energieeffizienz und Tessellation-Performance. Da Windows 10 und somit auch DirectX 12 vor der Tür stehen, unterstützt AMDs Radeon R9 Fury zudem auch die neue Grafikschnittstelle und zwar bis zum Feature-Level 12.0.
Damit profitiert Fiji von dem verringerten CPU-Overhead, der höheren Anzahl an möglichen, simultanen Draw-Calls und der »Asynchronous Shader«-Technologie. Das Feature-Level 12.1 mit »Conservative Rasterization« und »Raster Ordered Views« bleibt jedoch Nvidias Grafikkarten der zweiten Maxwell-Generation vorbehalten (GTX 960, 970, 980, 980 Ti, Titan X). Mehr Informationen was DirectX 12 ändert und aus Spielersicht bringt, finden Sie in unserem Artikel »DirectX 12 im Detail«.
Technische Daten
Grafikchip |
Fiji XT |
Fiji Pro |
GM200 |
GM204 |
---|---|---|---|---|
Chip- / Boost-Takt |
1.050 MHz |
1.040 |
1.000 MHz / 1.075 MHz |
1.126 MHz / 1.216 MHz |
Shader-Einheiten |
4.096 |
3.584 |
2.816 |
2.048 |
Textureinheiten |
256 |
224 |
176 |
128 |
ROP-Einheiten |
64 |
64 |
96 |
64 |
Videospeicher |
4,0 GByte HBM |
4,0 GByte HBM |
6,0 GByte GDDR5 |
4,0 GByte GDDR5 |
Speichertakt |
500 MHz |
500 MHz |
1.750 MHz |
1.750 MHz |
Speicherinterface |
4.096 bit |
4.096 bit |
384 bit |
256 bit |
Speicherbandbreite |
512 GByte/s |
512 GByte/s |
336,5 GByte/s |
224 GByte/s |
TDP |
275 Watt |
275 Watt |
250 Watt |
165 Watt |
Preis |
Testsystem
Herzstück unseres Testsystems bildet der Intel Core i7 4770K, den wir auf 4,5 GHz übertaktet haben. Die vier Kerne samt Hyperthreading und der hohe Takt sorgen dafür, dass der Prozessor nicht zum Flaschenhals wird und die Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X stets ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen kann. Die Speicherbänke des MSI Z87-GD65 Gaming Mainboards sind mit 16,0 GByte DDR3-1600 Arbeitsspeicher bestückt. Als Betriebssystem kommt Windows 8.1 zum Einsatz, das auf einer 512 GByte großen Samsung SSD 840 Pro Platz findet.
Die Grafikkarte muss sich in sechs DX11-Spielen beweisen (Battlefield 4, Crysis 3, Rome 2, Mittelerde: Mordors Schatten, Metro: Last Light und The Witcher 3). Alle genannten Titel testen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1920x1.080 und 2560x1.440. Außerdem überprüfen wir die Karte auch auf ihre 4K-Leistung hin. Bei den Benchmarks loten wir die Leistung sowohl ohne als auch mit vierfacher Kantenglättung sowie sechzehnfacher, anisotroper Filterung aus und nehmen den Mittelwert aus jeweils drei Messungen.
Der gemessene Stromverbrauch bezieht sich auf das gesamte System, während der Temperatur-Wert auf den Angaben von MSI Afterburner beruht. Wie laut die Grafikkarte wird, ermitteln wir in einem schallisolierten Raum über ein Messmikrofon im Abstand von 50 cm.
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