Seite 7: MMO Kontrollbesuch 2010 - Was machen eigentlich Vanguard, Anarchy Online & Co?

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Was macht eigentlich ...

City of Heroes / City of Villains

Während sich Superhelden im Kino größter Beliebtheit erfreuen, fristen sie auf dem PC ein Schattendasein. Cryptics Rollenspiel-Duo City of Heroes bzw. City of Villains nahm sich 2004 der Helden und Schurken an - mit mäßigem Erfolg. Zu Unrecht, wie wir finden.

Keine Science-Fiction, keine Fantasy. City of Heroes vom späteren Star Trek Online-Entwickler Cryptic wählte im April 2004 ein für das Genre ungewöhnliches Szenario: das der Comic-Superhelden. Die kämpfen in der fiktiven Metropole Paragon City gegen die Invasion der Rikti, eine außerirdische (KI-gesteuerte) Rasse, die die Menschheit angreift. Doch wo Helden für Recht und Ordnung sorgen, muss es auch Schurken geben. Folgerichtig schob der Publisher NCsoft im Oktober 2005 die alleine lauffähige Erweiterung City of Villains nach, in der wir als Bösewicht in den Kampf ziehen durften, erstmals in der Serie auch gegen andere Spieler (PvP).

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Ein Herausstellungsmerkmal beider Titel ist der mächtige Charaktereditor, mit dem wir das Aussehen unseres Helden bzw. Schurken bis ins kleinste Detail festlegen. Der größte Kritikpunkt ist hingegen das Questdesign. Die vom Programm gestellten Aufgaben sind wenig kreativ und beschränken sich meist auf das typische Sammeln, Jagen und Eskortieren. Auch die Spielwelt ist verglichen mit vielen anderen zeitgleich erschienenen Online-Rollenspielen abwechslungsarm und optisch wenig ansprechend. Vorbildlich hingegen, dass sowohl City of Heroes als auch City of Villains technisch stabil und weitgehend fehlerfrei anliefen. Die beiden Spiele erhielten eine GameStar-Wertung von 77 bzw. 79 Punkten.

Seit Juli 2008 sind City of Heroes und City of Villains nur noch im Doppelpaket erhältlich. Cryptic pflegt beide Titel durch mehr oder weniger regelmäßige Updates, hier dem Comic-Thema angemessen »Ausgaben« genannt. Bis heute sind 19 dieser Mini-Erweiterungen erschienen; die letzte, Alpha-Anschlag, am 30. November 2010. Kurz zuvor brachte Cryptic das kostenpflichtige Addon Going Rogueheraus. Darin verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse; wir dürfen also auf Wunsch jederzeit die Seite wechseln. Zudem gibt es eine neue Parallelwelt, in der wir als neutraler Prätorianer starten und uns im Verlauf der storybasierten Questreihe entweder für einen Helden oder einen Schurken entscheiden - eine coole Idee.

City of Villains - Screenshots ansehen

Es mag vielleicht am ungewöhnlichen Helden/Schurken-Szenario liegen, dass sich die City-Reihe in den USA zwar größter Beliebtheit erfreut, in Europa und insbesondere in Deutschland aber ein Schattendasein fristet. NCsoft rückt keine aktuellen Spielerzahlen heraus, wir schätzen aber, dass sie verschwindend gering ausfallen. Ein Blick ins offizielle Forum bestätigt diese Befürchtung: Obwohl fast täglich neue Threads erstellt werden, meist von offizieller Stelle, wird kaum einer davon angeschaut oder beantwortet. Der Themenbereich »Spieler-Events« ist gar komplett leer. Ein guter Teil der Spieler dürfte zudem zum moderneren Nachfolger Champions Online abgewandert sein.

Ganz abschreiben müssen wir City of Heroes und City of Villains deshalb aber nicht. Auch in Zukunft sollen die Spiele durch Updates erweitert und gepflegt werden; über Weihnachten sind beispielsweise spezielle Winter-Events angekündigt. Zudem existiert auf den Servern ein freundliches Chat-Klima sowie eine ausgereifte Spielerkultur. Wem also die World of Warcraft-Fans zu kindisch sind und wer zudem etwas für Superhelden übrig hat, der kann auch sechs Jahre nach dem Start noch den Sprung nach Paragon City wagen.

Titel: City of Heroes / City of Villains

Entwickler: Cryptic Studios
Genre: Comic
Erschienen: April 2004 / Oktober 2005
GameStar-Wertung: 77 Punkte (GS 09/04), 79 Punkte (GS 01/06)

Offizielle Webseite: eu.cityofheroes.com/de

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