Endless Space 2 - Wählt Endless!

Blöde Pazifisten. In unserer Preview zu Endless Space 2 blockieren die Blumenstreichler jede Aufrüstung, dabei stehen die fiesen Nachbarn schon zähnefletschend vor der Tür.

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Ach, der wankelmütige Pöbel, nie ist er zufrieden. Solange in unserer Galaxie Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, ist jede Form der militärischen Aufrüstung verpönt. Aber wenn plötzlich die Raumschiffe der kriegslüsternen Craver im Orbit kreisen, meckert jeder, weil unsere einstmals mächtige Raumflotte nur noch von Farbe und Panzertape zusammengehalten wird. Der Wille des Volkes ist aber nur eine Schwierigkeit, mit der wir uns im 4X-Rundenstrategiespiel Endless Space 2 herumschlagen müssen.

Herr der Harmlosen

Als Endless Space im Jahr 2012 erschien, kannte noch kaum jemand den verantwortlichen Entwickler Amplitude Studios. Doch das Weltraumstrategiespiel, das in enger Zusammenarbeit mit der Community entstand, wurde zum großen Erfolg und machte die Franzosen schlagartig bekannt. Es folgten zwei weitere Spiele im Endless-Universum: Endless Legend und Dungeon of the Endless. Das eine ein Rundenstrategiespiel im Stil von Civilization 5, das andere ein Dungeoncrawler mit Tower-Defense-Anleihen. Mit dieser Erfahrung im Gepäck kehren die Amplitude Studios jetzt zu ihrem ersten Erfolgskonzept zurück und wollen in Endless Space 2 den Kampf um die Herrschaft über das Universum noch spannender gestalten als im Vorgänger.

Endless Space 2 - Screenshots ansehen

Ein zentrales Feature, das Amplitude aus Endless Legend übernehmen möchte, ist das Gefühl, über ein echtes Volk mit eigener Persönlichkeit, Ängsten und Vorlieben zu regieren. In einer Demo, die uns von den Entwicklern live vorgespielt wird, lenken wir etwa die Geschicke der friedliebenden Sophons. Dieses hochgebildete Alien-Volk von Wissenschaftlern verabscheut Gewalt und würde sich am liebsten den lieben langen Tag nur in seinen Labors verkriechen. Im Senat unserer Galaxie, den es so erstmals in Endless Space 2 gibt, genießen deshalb die Wissenschafts- und die Pazifisten-Partei eine bequeme Mehrheit. Das ermöglicht uns, entsprechende Gesetze zu erlassen, die uns spezielle Boni etwa für die Forschung gewähren. Militärische Aufrüstung stößt dagegen nur auf wenig Gegenliebe.

Die Wahl: Abstimmung Alle 40 Runden kommt es zur Wahl. Dann stimmt unsere Bevölkerung Planetensystem für Planetensystem über die Zusammensetzung des intergalaktischen Senats ab.

Das Ergebnis Das Ergebnis steht fest: Die Militaristen haben mit 64 Prozent eine deutliche Mehrheit im Parlament. Deshalb können wir neue Gesetze erlassen, die unsere Armee stärken.

Ups, schränkt das nicht unsere spielerische Freiheit gewaltig ein, wenn wir als Herrscher über ein Volk von Eierköpfen keine Möglichkeit haben, unser Reich auch mal militärisch zu vergrößern? Nein, denn alle 40 Runden wird das Parlament neu gewählt. Abhängig von der Spielsituation und unseren eigenen Handlungen ändert sich die Stimmung unserer Bevölkerung und damit nach der Wahl auch das Mehrheitsverhältnis im Repräsentantenhaus.

Bissige Nachbarn

Tja, so schnell kann's gehen. Einmal unsere Sonden (links und rechts oben) in den falschen Winkel des Universums geschickt, schon stehen die Craver vor der Tür. Tja, so schnell kann's gehen. Einmal unsere Sonden (links und rechts oben) in den falschen Winkel des Universums geschickt, schon stehen die Craver vor der Tür.

Und so ein Stimmungsumschwung kommt manchmal schneller als man denkt. In unserer Demo sind wir einfach nur etwas zu neugierig. Per Mausklick schicken die Entwickler ein paar Sonden in unterschiedliche Ecken des Universums aus. Diese neuen unbemannten Aufklärer fliegen stumpf geradeaus und liefern uns Daten über neue Lebensformen und Planeten. Prompt stoßen wir auf die eingangs erwähnten Craver. Diese Alienrasse kennen wir schon aus dem ersten Endless Space. Sie sind die Art Nachbar, die niemand gerne hat. Nämlich die, die uns zum Einzug keinen Präsentkorb schenkt sondern lieber unsere Frau und Kinder versklavt, unser Haus niederbrennt und uns genüsslich die Eingeweide aus dem Bauch schlürft. Unangenehm.

Angesichts dieser Gefahr gewinnt prompt die Partei der Militaristen enorm an Popularität in der Bevölkerung. In der folgenden Wahl schlagen wir uns deshalb auf ihre Seite - und profitieren enorm. Der erdrutschartige Wahlsieg der von uns unterstützten Militaristen beschert uns reichlich Einflusspunkte, die wir wiederum investieren, um neue Gesetzte zu erlassen, die unsere Armee schlagkräftiger machen. Das rettet uns den Hintern. In letzter Sekunde konnten wir eine schlagkräftige Flotte ausrüsten, die sich den Cravern entgegenstellt.

Vor einer Schlacht stellen wir unsere Flotte auf, setzen einen Kommandanten ein und geben eine clevere Taktik vor. Die Umsetzung unseres Plans müssen wir allerdings tatenlos mit anschauen. Vor einer Schlacht stellen wir unsere Flotte auf, setzen einen Kommandanten ein und geben eine clevere Taktik vor. Die Umsetzung unseres Plans müssen wir allerdings tatenlos mit anschauen.

Kämpfe funktionieren in Endless Space 2 ähnlich wie im Vorgänger. Vor der Schlacht weisen wir der Flotte einen möglichst fähigen Kommandanten zu und legen eine Strategie fest. Zum Beispiel eine Zangenbewegung in der unsere kleinen wendigen Flieger den Feind umgehen, und ihm in die Flanke fallen. Wie wir die Taktiken im Detail bestimmen, wurde uns nicht gezeigt. Das Karten-System des Vorgängers ist aber wohl Geschichte. Einer der größten Kritikpunkte von Endless Space bleibt allerdings erhalten: Weiterhin haben wir keinen direkten Einfluss mehr auf den Ausgang des Gefechts, sobald der Kampf begonnen hat. Wir können uns nur zurücklehnen und einer schön inszenierten Sequenz zuschauen.

Wie unbefriedigend untätiges Zuschauen ist, wissen wir nur zu gut, denn während der gesamten Präsentation juckt es uns in der Maushand. Endless Space 2 sieht zu gut aus, um nur zuzugucken. Wir wollen endlich selber unsere Sophons vor den fiesen Cravern retten. Bis es soweit ist, müssen wir uns aber noch etwas gedulden: Endless Space 2 ist in der Pre-Alpha und erscheint erst 2016.

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