Keine zwei Wochen nach seiner Veröffentlichung hat No Man's Sky mit sinkenden Spielerzahlen zu kämpfen. Im Vergleich zum Release-Tag, an dem das Spiel mit 212.620 gleichzeitig spielenden Nutzern den besten Steam-Launch des Jahres hinlegte, sind es heute satte 88 Prozent weniger.
Das massiv nachlassende Interesse am Weltraum-Erkundungsspiel hat eine kontroverse Debatte auf dem Social-News-Aggregator Reddit angeregt. Ein Spieler merkt dort etwa an, dass selbst das umstrittene Aliens: Colonial Marines mit all seinen Release-Skandalen in derselben Zeitspanne »nur« 85 Prozent seiner Spieler verloren habe.
Andere Nutzer geben an, nur dann weiterspielen zu wollen, wenn das Spiel komplett kostenlos werde. Schließlich würden versprochene Features fehlen und schon nach einem Tag mache sich in der Regel Langeweile breit.
Die Zahlen im richtigen Kontext
Auf den ersten Blick scheinen viele Spieler diese negative Meinung von No Man's Sky zu teilen. Die Zahlen sprechen für sich: Von den am 11. August 2016 212.604 gleichzeitig spielenden Nutzern sind am 22. August 2016 nur noch 25.689 übrig geblieben.
Es handelt sich dabei aber natürlich lediglich um eben gleichzeitig aktive Spieler und nicht um die Gesamtspielerzahl. Dass das Interesse an einem Spiel derart nachlässt, dass Spieler keine 12 Stunden am Stück mehr damit verbringen, ist naheliegend. Und kommt auch bei deutlich besser bewerteten Spielen häufig vor:
- Far Cry Primal: 82 Prozent weniger gleichzeitig aktive Spieler innerhalb des Release-Monats
- Fallout 4: 74 Prozent
- Doom: 85 Prozent
- Battleborn: 82 Prozent
- Stellaris: 82 Prozent
- The Witcher 3: Wild Hunt: 71 Prozent
Eine der wenigen nennenswerten Ausnahmen: Stardew Valley. Der Rollenspiel-Farmsimulator-Mix im Stile von Harvest Moon verlor lediglich 30 Prozent seiner Spieler.
No Man's Sky liegt hinsichtlich des nachlassenden Interesses also nicht allzu weit vom Durchschnitt populärer Spiele entfernt. Allerdings gilt hier auch zu bedenken, dass das Spiel mit einem riesigen und fast unendlichen Universum zum Erkunden beworben wurde. Inhaltlich ist das etwas anderes als zum Beispiel ein simpler Solo-Shooter mit einer zehnstündigen Story-Kampagne.
Und: Bei dem derart erfolgreichen Start konnte No Man's Sky eben auch umso tiefer fallen.
Bleibt also zu hoffen, dass Sean Murray als Erfinder und Lead-Designer des Spiels schon bald interessante Inhalte nachreicht. Möglicherweise steigt auch das Interesse der Spieler dann wieder an. Die rund 18 Trillionen Planeten mögen zwar eine beeindruckende Zahl sein. Ständig wiederkehrende Inhalte und Gameplay-Mechanismen laden aber offensichtlich nicht gerade zu deren dauerhaften Erkundung ein.
Ob diese neuen Inhalte dann kostenlos sein oder als Bezahl-DLCs angeboten werden, bleibt abzuwarten. Letzteres hat Murray zuletzt nicht mehr ausgeschlossen - und damit frühere Aussagen revidiert.
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