PDAs - die ehemaligen SciFi-Vorboten der 90er
Alana Friedrichs: Nachdem ich 1997 erst das Licht der Welt erblickt habe, kann ich natürlich nur aus zweiter Hand berichten. Aber als Person, die ohne Smartphone mit Kalender, To-Do-Liste und vielen anderen hilfreichen Apps hoffnungslos verloren wäre, habe ich mich zum Jubiläum gefragt, wie Menschen wie ich vor 25 Jahren überhaupt überlebt haben. Die Antwort ist offenbar eine mysteriöse, mobile Allzweckwaffe: Der PDA.
1997 war für den persönlichen digitalen Assistenten, wie der PDA ausgeschrieben heißt, ein absolutes Blütejahr. Der schnell an Beliebtheit gewinnende Hersteller Palm war im Vorjahr mit seinen ersten eigenen Geräten und dem Palm OS in den Markt eingetreten, und im Geburtsjahr der Gamestar fanden PDAs dank des PalmPilot mit seiner neuen Graffiti-Zeicheneingabe und der allgemein verständlichen Bedienung auch bei einer breiteren Masse Anklang. Und auch Hauptkonkurrent Microsofts hatte mit seinen Pocket PCs (damals hießen sie noch Palm-size PCs, was später zu rechtlichen Problemen mit Palm und einer Namensänderung führte) deutlich weniger Startprobleme als noch zum Start im Vorjahr - und konnte jetzt sogar Inhalte in Farbe darstellen.
Was die Dinger mit Spielen zu tun haben? Wenn man ein Auge zudrückt, kann man die PDAs von damals neben all der Produktivität auch als Vorläufer zum heutigen Mobile-Gaming-Markt betrachten. Denn viele der digitalen Assistenten erlaubten es, unterwegs kleine Spiele wie Tetris zu zocken. Neue Nutzer sollten sich so anfangs vor allem mit der neuen Stylus-Steuerung vertraut machen. Ein paar Jahre später folgten aber auch Ports für Spieleklassiker wie SimCity, Age of Empires oder - wie könnte es anders sein - Doom.
Mit dem Erscheinen des iPhones und der darauffolgenden Verbreitung von Smartphones sind PDAs leider immer seltener geworden. Doch ganz vergessen ist der digitale Assistent von damals nicht. Auch heute noch findet sich in Foren und auf Reddit eine kleine, aber feine Community rund um Pocket PC, Palm und Co. und entwickelt weiterhin Apps und Spiele für den Mini-Computer in der Tasche.
Mario + Mario = doppelter Spielspaß?
Patrick Schneider: 1997 - das waren noch Zeiten! Mit seinen zarten drei Jahren auf dem Buckel war der kleine Patrick bereits ziemlich verwöhnt, zumindest was Konsolen-Hardware anging. Natürlich ließen mich meine Eltern in dem Alter nicht schon direkt an das Gamepad, gut zwei Jahre sollten schon noch vergehen.
Trotz der anstehenden Veröffentlichung des Nintendo 64 haben meine Eltern noch das Super Nintendo Entertainment System, kurz SNES, ergattert, wovon der Händler ihnen allerdings abgeraten hat, wie ich in höherem Alter noch erfahren sollte. Der Grund: Der Release des N64. Immerhin galt die Konsole als garantierter Hit für die Spiele-Zukunft.
Zum Glück wussten Mutter und Vater es besser (oder sie wollten mich einfach ruhigstellen) und haben eine unserer ersten Spielkonsolen in den Einkaufswagen gelegt - einen echten Wagen zum Einkaufen, keinen digitalen. Und das SNES war ein Spielspaß-Garant bei uns daheim, was vor allem an einer optional erhältlichen Zusatzkomponente lag: der Multiplayer-Erweiterung.
Richtig gelesen, das SNES konnte Koop, zumindest so halb. Damals haben wir noch einen Multiplayer-Adapter angeschlossen, um mit bis zu fünf Spielern vor dem Röhrenfernseher zu sitzen. Rein gepustet haben wir natürlich auch schön brav, falls das Teil mal nicht wollte - ist doch klar! Steht ja nirgends geschrieben, dass man das eben nicht soll. *hust* *hust*
Mithilfe solcher Adapter waren Klassiker wie Bomberman ein echter Spaßfaktor am Nachmittag, wenn die schulischen Verpflichtungen uns nicht im Weg standen. Oder in den Ferien noch einmal Secret of Mana durchzocken? Herrlich! Das Spiel hat schließlich nicht umsonst einen Multiplayer-Modus für bis zu drei Spieler. Dieses Spiel kann ich übrigens noch heute jedem Fantasy-Fan ans Herz legen - aber das Original, nicht das durchwachsene Remake.
Ebenfalls typisch für die damalige Zeit: einfach schnell losspielen war nicht. Dafür sorgten die über Nacht wie durch Zauberhand entstandenen zweihundert Knoten in den Controller-Kabeln. Ungefähr genauso schlimm, wie kabelgebundene Kopfhörer in die Hosentasche zu legen, brrr.
Habt ihr noch Lust auf ein, zwei weitere Ladungen pure Nostalgie? Dann schaut euch mal unsere beiden Grafikkarten-Zeitreisen an:
- Grafikkarten im Wandel der Zeit: An diese AMD/ATI-Modelle erinnert sich so gut wie niemand mehr
- Nvidia-Grafikkarten von 1995 bis heute: Kommt mit uns auf Hardware-Zeitreise!
Erinnerungen, wir wollen noch mehr Erinnerungen! Schreibt uns gerne Anekdoten an eure liebste Hardware aus der Entstehungszeit der GameStar in die Kommentare und sorgt bei dem ein oder anderen damit für wohlige Schauer der Nostalgie.
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