25 Jahre GameStar: Diese Gaming-Hardware war 1997 total angesagt

Als die GameStar das Licht der Welt erblickte, sah auch Gaming-Hardware noch ganz anders aus. Unser Tech-Team schwelgt in Erinnerungen.

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Die GameStar wird 25 Jahre alt! Im Jahre 1997 erblickte das bekanntermaßen beste Spielemagazin der Milchstraße und darüber hinaus das Licht der Welt. Und was für eine Welt das damals war, meine Güte! Produkte, die heute entweder ein Nischendasein fristen oder den Jüngeren unter euch gar nicht bekannt sein dürften, waren damals total angesagt und in nahezu jeder Zocker-Heimstätte zu finden.

Um das Jubiläum angemessen zu feiern, hat sich auch unser Tech-Team zusammengesetzt und die Hirne miteinander verkabelt (USB-C sei Dank!). Die Fragestellung: Welche Hardware aus dem Jahr 1997 hat sich einen besonderen Platz in eurem Herzen gesichert? Das Ergebnis ist ein Sammelsurium aus nostalgischen Erinnerungen, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Viel Spaß beim Lesen und Hach, ja!-Seufzen!

25 Jahre, so viele Glückwünsche - vielen Dank an alle Gratulanten!

Ich geb' mir die Kugel!

Kräftig pusten, bitte! Die Reinigung von Mäusen war damals ein wunderbarer Zeitvertreib an verregneten Sonntagen. Kräftig pusten, bitte! Die Reinigung von Mäusen war damals ein wunderbarer Zeitvertreib an verregneten Sonntagen.

Nils Raettig: Ich liebe es, verschiedene Mäuse auszuprobieren. Schließlich sind sie neben Tastaturen zu den mit Abstand wichtigsten Eingabegeräte, die ich sowohl beim Arbeiten als auch beim Spielen andauernd in der Hand halte. Während ich dabei heute neben der Präzision auf Details wie das Gewicht, die Struktur der Oberfläche, die Form und das Feedback beim Klicken achte, sah die Welt 1997 noch ganz anders aus.

Schnickschnack wie besonders leichte Gehäuse mit Wabenstruktur, RGB-Beleuchtung und möglichst viele Zusatztasten gab es damals noch nicht. Viel entscheidender (beziehungsweise schlimmer) ist aber der größte Unterscheid bei der zentralen Technik: Statt per optischem Sensor die Bewegungen des Nagers auf dem Mauspad (oder Schreibtisch) zu erfassen, kam dabei in den Anfangstagen des PC-Gamings ein System mit einer an der Unterseite angebrachten Kugel und zwei Achsen zum Einsatz.

Bewegte man die Maus, drehte sich auch die Kugel entsprechend mit. Diese Bewegung wurde über zwei Räder im Inneren auf die beiden Achsen übertragen, wodurch die Elektronik letztlich ermitteln konnte, wohin der Mauszeiger wandern soll. Das hat im Grunde genommen durchaus ordentlich funktioniert – zumindest so lange, bis mal wieder unweigerlich zu viel Staub im Inneren der Maus gelandet ist.

Dann kam es zu unrunden Bewegungen und kurzen Aussetzern – äußerst ärgerlich, wenn man grade versucht, mit einem 300er Ping auf einem US-Server Counter-Strike 1.6 zu spielen. Also hieß es regelmäßig: Maus umdrehen, die Kugel rausnehmen, die Rädchen vom Staub befreien – und hoffen, dass der Nager möglichst lange staubfrei bleibt. Kugelmäuse dürften damit eine dieser Technologien aus der Vergangenheit sein, die nie ein Comeback feiern wird.

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Die Turbo-Taste bei CPUs - eine Mogelpackung?

Über 20 Megahertz hätte ich mich 1997 extrem gefreut. Aber mir waren lediglich maximal 12 Megahertz beschieden - inklusive Turbo. Aber ich habe einfach kein Bild meines damaligen Rechners mehr, weshalb ihr hier einen High-End-Platzhalter seht. Über 20 Megahertz hätte ich mich 1997 extrem gefreut. Aber mir waren lediglich maximal 12 Megahertz beschieden - inklusive Turbo. Aber ich habe einfach kein Bild meines damaligen Rechners mehr, weshalb ihr hier einen High-End-Platzhalter seht.

Alexander Köpf: Aktuelle Prozessoren von Intel und AMD takten in der Spitze bis um die 5 Gigahertz, oder anders ausgedrück: 5.000 Megahertz. Zweistellige Megahertz-Bereiche fallen heutzutage der Rundung zum Opfer. 1997 ging es aber noch um jedes noch so kleine Megahertz. Zumindest für mich.

Denn obwohl Intels Pentium-Prozessoren damals längst weitverbreitet waren, besaß ich nur einen 286er. Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, taktete der kleine Zwerg mit satten 8 Megahertz. Es waren sogar 12 Megahertz, wenn ich den Turbo-Knopf gedrückt hatte. Ja, so etwas gab es wirklich einmal! Nur ist die Bezeichnung Turbo eigentlich völlig falsch.

Denn es ging damals gar nicht darum, mehr Leistung zu generieren oder den Prozessor in irgendeiner Weise zu übertakten. Nein! In Wahrheit baute man diese Funktion ein, um die Leistung der CPU gegebenenfalls zu drosseln, weil manche älteren Spiele ansonsten viel zu schnell darauf liefen.

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Mein Prozessor taktete also von Natur aus mit 12 Megahertz, sodass ich ihn auf 8 Megahertz begrenzen konnte - und nicht umgekehrt. Das war mir damals allerdings nicht klar, weil ich den PC erst so spät bekam, dass ich mit dem Problem zu schnell laufender Spiele niemals konfrontiert wurde.

Das Gegenteil war jedoch sehr oft der Fall. Während die meisten meiner Schulfreunde längst einen 486er oder gar einen Pentium in ihren Rechnern stecken hatten und damit fröhlich Star Wars: Rebel Assault und Co. zockten, ruckelte bei mir sogar der damals neu erschienene dritte Teil der legendären Monkey Island-Reihe.

Ready for Take Off

Zu Befehl, Commander! - Mit einem solchen Knüppel hat euch niemand widersprochen! "Zu Befehl, Commander!" - Mit einem solchen Knüppel hat euch niemand widersprochen!

Sören Diedrich: Einen Flugsimulator in den 90er-Jahren auf dem heimischen PC zu starten, das war in etwa so aufwendig wie mit den eigenen Händen ein Zweifamilienhaus zu bauen - zumindest was die Steuerung anbelangt. Das 1.495 Seiten umfassende Handbuch erklärte euch zwar jede einzelne Eingabe im Detail, aber mit einer Tastatur kamt ihr dennoch nicht weit.

Das Mittel der Wahl: ein Joystick. Und zwar ein richtig guter, mit möglichst vielen Zusatzknöpfen, einer leichtgängigen Mechanik und anderem Bonus-Schnickschnack, mit dem wir den oft recht hohen Kaufpreis vor den Eltern, dem Weihnachtsmann oder dem Partner rechtfertigen konnten. Wisst ihr eigentlich, wie schön es ist, einen nigelnagelneuen Joystick auszupacken, anzuschließen (nur echt mit dem 15-poligen D-Sub-Stecker!) und ausgiebig zu testen? Wenn nicht, habt ihr eine Ära verpasst.

Denn klar, Joysticks gibt es auch heute noch zur Genüge. Sie spielen im Bereich der Gaming-Peripherie aber nur noch eine untergeordnete Rolle. Das ist kein Vergleich mit der damaligen goldenen Zeit, als Joysticks die Nr. 1 auf dem Schreibtisch waren und sich Maus und Tastatur schüchtern hinter dem großen Knüppel versteckt haben.

Manchmal wünsche ich mir diese Zeiten zurück. Wieder der kleine Junge sein, der am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages am Familien-PC im Wohnzimmer sitzt und den Joystick mit der Ernsthaftigkeit eines Kampfjet-Piloten betätigt, nicht wissend, was man da auf dem Monitor überhaupt treibt. Schön war’s! Aber 1.495 Seiten Handbuch lesen? Ne, dann doch lieber zum Zahnarzt!

Es gibt sie aber noch, die Profi-Hardware für Simulations-Freaks:

Fliegen wie im Airbus: Spezielle Hardware für Flight Simulator im Test

Und was sagen Menschen, die 1997 kaum an die Tastatur heranreichten? Wir überlassen die Nostalgie-Bühne natürlich nicht nur unseren wie Wein gut gereiften Techies, sondern lassen auch unsere Nesthäkchen zu Wort kommen. Deshalb haben Alana und Patrick, die kaum älter als die GameStar sind, ebenfalls ihre Gedanken in schriftlicher Form festgehalten, die ihr auf Seite 2 nachlesen könnt!

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