Durch meine Hände gehen sowohl beruflich als auch privat ziemlich viele Notebooks. Wenn ich einen tragbaren Rechner kaufe, gibt es eine Reihe von Dingen, die ich am Betriebssystem immer sofort anpasse. Drei davon möchte ich heute kurz vorstellen.
Nicht benötigte Programme vollständig deinstallieren
Sobald Windows eingerichtet ist, führt mich mein erster Weg ins Startmenü. Dort schaue ich mir genau an, was der Hersteller oder Microsoft so alles vorinstalliert hat. In der Regel finde ich eine ganze Reihe von Tools und Programmen, die ich nicht haben möchte.
Um das ganze Zeug loszuwerden, werden viele von euch jetzt in die Systemsteuerung des OS gehen und dort die Installationsroutine starten, so wie es Microsoft auch vorsieht. Allerdings bleiben bei fast jedem Deinstallationsvorgang Einträge in der Registry des Betriebssystems zurück. Je mehr Reste dort herumliegen desto langsamer wird dann irgendwann das gesamte System.
Mit der Zeit sammelt sich da so einiges an. Es gibt jetzt drei Möglichkeiten, wie ihr der Problematik begegnen könnt:
- Ihr verwendet in regelmäßigen Abständen einen Registry-Cleaner.
- Ihr nutzt ein Uninstaller-Tool, das Reste direkt im Anschluss der Deinstallation reinigt.
- Ihr durchsucht die Registry manuell.
Von Punkt 1 bin ich kein Freund, bei einem Reinigungsvorgang werden oft unzählige Einträge angezeigt und nicht alle davon sollten zwangsläufig gelöscht werden. Dazu kommt, dass solche Tools meist nicht alles finden. Es klingt zwar cool einfach ein Programm durchlaufen zu lassen und schon ist die Registry wieder sauber, in der Praxis funktioniert das nach meinen Erfahrungen aber meistens nicht.
Stattdessen habe ich mir durchaus schon die ein oder andere Installation zerschossen, weil ich dem Tool blind vertraut habe. Daher mein Rat: Bei der Nutzung eines Cleaners immer manuell jeden einzelnen Eintrag vor dem Löschen prüfen.
Einen Uninstaller wie in Punkt 2 beschrieben, setze ich dagegen gerne ein. Meine Empfehlung wäre hier der Geek Uninstaller, der in der Basisversion nichts kostet und dessen Funktionsumfang völlig ausreichend ist. Praktischerweise kann man damit auch direkt Windows Apps wie Karten, Mail oder Kalender
löschen, wenn man sie nicht benötigt. Das geht zwar auch über die Eingabeaufforderung, ist aber deutlich komfortabler.
Mein persönlicher Favorit ist aber die Nummer 3. Mit der Suchfunktion der Registry könnt ihr ganz genau eingeben, wonach ihr suchen möchtet. Aber ACHTUNG: Löscht nur einen Eintrag, wenn ihr zu 100 Prozent sicher seid, was ihr da tut! Wenn ihr einfach blind drauflos löscht, zerschießt ihr euch eure Windows Installation. Wenn ihr unsicher seid, nehmt besser den Uninstaller.
Ich habe mir mittlerweile eine radikale Methode angeeignet. Bei jedem neuen Notebook wird als Erstes eine komplette Neuinstallation durchgeführt. Den Schritt kann ich euch empfehlen, wenn ihr nach der ersten Inbetriebnahme feststellt, dass sich sehr viel Bloatware auf dem Rechner befindet.
Dann aber bitte auch eine richtige Neuinstallation und kein Recovery. Bei letzterem habt ihr den ganzen ungewünschten Müll direkt wieder auf der Festplatte.
Sollte sich bei euer Windows 11-Installation der Mauszeiger verabschieden, ist vielleicht der Artikel Windows 11: Fehler lässt Mauszeiger verschwinden – so behebt ihr das Problem
für euch von Interesse.
Auslagerungsdatei ja oder nein?
Seit es Windows gibt, ist auch immer die Auslagerungsdatei unter Enthusiasten ein Thema. Eigentlich dient sie dazu, dass wenn eurem Rechner der Arbeitsspeicher ausgeht, Daten aus dem RAM auf die Festplatte / SSD geschrieben werden. Die Auslagerungsdatei stammt allerdings noch aus einer Zeit, als 8-GB-RAM Luxus waren.
Heute sind in der Regel 16 GB Standard, bei vielen von euch dürften es mittlerweile aber wohl schon 32 oder sogar 64 GB sein. Ich persönlich deaktiviere die Auslagerungsdatei schon seit Jahren, wenn ich einen Rechner mit mindestens 16-GB-Arbeitsspeicher habe und hatte damit nie Probleme.
Ein Abschalten der Auslagerungsdatei hat zur Folge, dass Windows keine Daten mehr vom RAM auf die Festplatte auslagert, was die Schreibbelastung eurer SSD senken kann. Soweit zumindest die Theorie, tatsächlich schiebt Windows aber immer irgendwelche Daten zwischen RAM und Festplatte hin und her. Mit deaktivierter Auslagerungsdatei sind es dann halt nur weniger.
Aber auch an dieser Stelle eine deutliche Warnung: Solltet ihr viel mit Bild-, Videobearbeitung oder Ähnlichem arbeiten, wird viel RAM benötigt. Wenn nicht mehr ausgelagert werden kann, stürzt das Programm oder sogar Windows ab und eure Arbeit ist unter Umständen verloren.
Wird euer System produktiv eingesetzt, es ist also euer Arbeitsrechner, geht Sicherheit vor. Lasst in diesem Fall die Auslagerungsdatei aktiviert!
Solltet ihr mit eurem PC dagegen nur
zocken, könnt ihr die Auslagerungsdatei testweise deaktivieren. Wenn euch beim Zocken der RAM ausgeht, stürzt das Spiel ab, nach erneuter Aktivierung läuft wieder alles wie zuvor.
Ihr findet die Einstellungen für die Auslagerungsdatei wie folgt:
- Rechtsklick auf das Windows-Logo in der Taskleiste
- System
- Erweiterte Systemeinstellungen
- Erweitert
- Visuelle Effekte, Prozessorzeitplanung, Speichernutzung & virtueller Speicher - Einstellungen
- Erweitert
- Virtueller Arbeitsspeicher - Ändern
Hier könnt ihr aber nicht nur die Auslagerungsdatei deaktivieren (Keine Auslagerungsdatei), sondern auch deren Größe individuell anpassen (Benutzerdefinierte Größe) oder sie auf eine andere Festplatte / SSD verschieben.
Visuelle Effekte anpassen
Wenn wir schon gerade bei der Auslagerungsdatei sind, ist das Anpassen der visuellen Windows Effekte nur wenige Klicks entfernt. Ich mag die Oberfläche meines Windows möglichst clean und schnell.
Effekte beim Öffnen und Schließen von Fenstern oder einen Mausschatten brauche zumindest ich nicht. Davon abgesehen lassen diese Effekte das System selbst bei potenter Hardware irgendwie träge wirken und fressen unnötig Arbeitsspeicher.
Die nötigen Einstellungen könnt ihr hier finden:
- Rechtsklick auf das Windows-Logo in der Taskleiste
- System
- Erweiterte Systemeinstellungen
- Erweitert
- Visuelle Effekte, Prozessorzeitplanung, Speichernutzung & virtueller Speicher
In der dort erscheinenden Liste dürft ihr nach Belieben auswählen, welche Effekte euch wichtig sind und worauf ihr verzichten könnt. Bei mir sind lediglich der durchsichtige Hintergrund für Symbolunterschriften, die Kanten der Bildschirmschriftarten verfeinern und Miniaturansichten anstelle von Symbolen aktiviert.
Neben der manuellen Einstellung gibt euch Windows 11 auch die Möglichkeit aus den folgenden drei Presets zu wählen:
- Optimale Einstellung automatisch auswählen
- Für optimale Darstellung anpassen
- Für optimale Leistung anpassen
Letztlich könnt ihr hier ohne Angst herumexperimentieren, das Aktivieren oder Deaktivieren von visuellen Effekten kann euer System nicht beschädigen.
Nutzt ihr Tools zur Deinstallation von Programmen oder verlasst ihr euch vollständig auf Windows?
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