Die Debatte um steigende Spielepreise scheint kein Ende zu nehmen – und jetzt meldet sich auch eine der bekanntesten Stimmen der Branche zu Wort: Shuhei Yoshida, der ehemalige Präsident von Sony Entertainment, hält 70 oder gar 80 Dollar für hochwertige Spiele nicht nur für gerechtfertigt, sondern für ein echtes Schnäppchen.
Preis-Leistungs-Verhältnis als Trumpf
Auf der Gamescom Latam
sprach Yoshida mit Critical Hit Games über die Preisentwicklung in der Spielebranche und zeigte dabei wenig Verständnis für die Kritik vieler Spieler.
Seiner Meinung nach sei es längst überfällig gewesen, die Preisstruktur an die Realität anzupassen. Während Alltagsprodukte wie Lebensmittel spürbare Preisanstiege verzeichnet haben, seien Spiele über viele Jahre hinweg auf einem vergleichsweise stabilen Preisniveau geblieben.
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Yoshida plädiert dabei nicht für ein pauschales Preismodell, sondern für differenzierte Preisgestaltung. Spiele hätten unterschiedliche Budgets und Produktionswerte, und es sei Aufgabe der Publisher oder der Indie-Entwickler, den Preis entsprechend dem empfundenen Wert festzulegen.
Als positives Beispiel nennt er Clair Obscur: Expedition 33 vom Indie-Studio Sandfall Interactive, das trotz kleinem Team eine bemerkenswerte Qualität abliefert und sich mit 50 Euro im mittleren Preissegment ansiedelt.
Yoishida sagt weiter: Wer sich bewusst entscheidet, wie er sein Geld investiert, bekomme selbst zu diesen Preisen eine unvergleichliche Menge an Unterhaltung geboten – besonders im Vergleich zu anderen Medien. Aus seiner Sicht seien hochkarätige Spiele ihr Geld mehr als wert:
Was den tatsächlichen Preis von 70 oder 80 Dollar für wirklich großartige Spiele angeht, denke ich, dass dies im Vergleich zu anderen Formen der Unterhaltung immer noch ein Schnäppchen ist, wenn man bedenkt, wie viel Unterhaltung die Top-Spiele – die Spiele von höchster Qualität – den Menschen bieten. Solange die Leute sorgfältig auswählen, wofür sie ihr Geld ausgeben, sollten sie sich meiner Meinung nach nicht beschweren.
Doch natürlich ist die Realität komplexer: Nicht jedes Spiel zum Premiumpreis liefert auch ein Premium-Erlebnis. Reihen wie Call of Duty oder EA Sports FC geraten etwa regelmäßig in die Kritik, weil sie trotz hohem Kaufpreis noch aggressive Mikrotransaktionen ins Spiel packen – und dennoch offenbar bereit sind, den nächsten Schritt auf 80 Dollar zu machen.
Was genau Yoshida mit wirklich großartigen Spielen
meint, erklärt er zumindest nicht. Und gerade in einer Branche, in der Qualität oft subjektiv ist und in der wir viel zu selten Spiele bekommen, die dieses Prädikat verdienen, bleibt diese Einordnung alles andere als eindeutig.
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