Geht es nach den TV-Herstellern, sind die noch sehr seltenen Fernseher mit 8K-Auflösung der nächste logische Schritt. Verbraucher stellen sich aber nicht die Frage, wo die passenden Inhalte dafür herkommen sollen, sondern auch, ob die höhere Auflösung überhaupt nennenswerte Vorteile bietet?
Um das zu überprüfen, hat Warner Bros. eine Studie mit den folgenden Rahmenbedingungen durchführen lassen (via Techhive):
- 139 Testpersonen
- sieben verschiedene Videos mit einer Länge von ca. zehn Sekunden
- 8K-OLED-Fernseher mit einer Größe von 88 Zoll (LG 88Z9)
- zwei unterschiedliche Sitzabstände (ca. 1,5 Meter und ca. 2,7 Meter)
Die Probanden haben zwei Mal abwechselnd mit »A« oder »B« markiertes 4K- und 8K-Material desselben Clips auf dem 8K-Fernseher gesehen, ohne zu wissen, hinter welchem Buchstaben sich welche Auflösung verbirgt. Als Kontrollgruppe war das Material beim einer dritten Testrunde zwar immer noch mit A und B markiert, dahinter hat sich aber stets die 4K-Version verborgen.
Mit 8K ist die Auflösung von 7680x4320 gemeint, die vier mal so viele Pixel darstellt wie die 4K-Auflösung 3840x2160. Um zu verhindern, dass der Fernseher das 4K-Material auf 8K hochskaliert, wurde es in einem 8K-Container hinterlegt. So wurde dem Gerät vorgegaukelt, dass es 8K-Material abspielt.
Das Ergebnis: Kaum Unterschiede zwischen 4K & 8K
Die Probanden, deren Sehkraft im Vorfeld der Untersuchung getestet wurde, bewerteten das 8K-Material insgesamt nur sehr geringfügig besser als das 4K-Material. Es ist sogar relativ häufig vorgekommen, dass ein 4K-Video besser bewertet wurde als die entsprechende Szene in 8K.
Michael Zink von Warner Bros. erklärt diesen Umstand folgendermaßen:
"Ich glaube, dass viele Probanden das 4K-Material höher bewertet haben als das 8K-Material liegt daran, dass sie keinen Unterschied gesehen und deshalb geraten haben."
Die größten Unterschiede konnten Personen mit hoher Sehkraft bei dem geringeren der beiden Sitzabstände feststellen, wenn sie echte Naturaufnahmen gesehen haben.
Im Schnitt ging die Bewertung aber auch in diesem Szenario kaum über ein »Geringfügig besser« hinaus, außerdem dürften nur wenige Menschen dauerhaft 1,5 Meter von einem 88-Zoll-Fernseher entfernt sitzen wollen.
8K-Auflösung auf dem PC
Auch wenn PC-Bildschirme deutlich kleiner als Fernseher sind, sorgt der meist vergleichsweise geringe Abstand zum Bildschirm dafür, dass man potenziell eher Unterschiede zwischen 4K und 8K wahrnimmt. Spiele können außerdem in vielen Fällen in 8K dargestellt werden - einen passenden Monitor vorausgesetzt.
Noch gibt es aber so gut wie keine 8K-Bildschirme, außerdem benötigt das native Rendern in 8K derart viel Leistung, dass selbst sehr schnelle Grafikkarten wie Nvidias RTX 2080 Ti damit oft überfordert sind, zumal auch die Speichermenge aktueller GPUs nicht auf die 8K-Auflösung ausgelegt ist.
Etwas Abhilfe könnten gute Algorithmen zum Hochskalieren von niedrigeren Auflösungen schaffen, was ein Stück weit auch für das Content-Problem im TV-Bereich gilt. Insgesamt dürfte es aber noch viele Jahre dauern, bis die 8K-Auflösung größere Relevanz besitzt - sofern es überhaupt soweit kommt.
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