Update: Microsoft hat in einem langen Blogbeitrag auf die Beschwerden von Kaspersky reagiert, ohne das Unternehmen auch nur einmal zu nennen. Windows Defender sei das Versprechen an die Nutzer, dass Windows 10 »immer« vor Viren und Schadsoftware geschützt sei. Man arbeite aber auch mit vielen Partnern aus der Antiviren-Branche zusammen. Das aktuelle Creators Update für Windows 10 sei mit rund 95 Prozent aller Antiviren-Software kompatibel.
Bei den restlichen fünf Prozent weise man den Nutzer darauf hin, dass er eine neuere Version seiner Software installieren müsse. In diesem Zusammenhang werden bei der Installation des Creators Update »einige Teile der AV-Software« deaktiviert. Auch das geschehe aber in Absprache mit dem AV-Partner, von dem auch die Information stamme, wo der Nutzer eine aktuellere Version finden kann. Wenn eine andere AV-Software aktiv sei, sei der Windows Defender Antivirus deaktiviert. Wenn aber beispielsweise eine Lizenz auslaufe, dann aktiviere sich der Windows Defender wieder, um weiteren Schutz zu gewährleisten.
Quelle: Microsoft
Microsoft ist sich keiner Schuld bewusst
Originalmeldung: Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, beschwert sich Kaspersky Lab darüber, dass Microsoft seine Dominanz im Markt für PC-Betriebssysteme missbrauche. Die Hersteller von Sicherheitssoftware würden von Microsoft behindert, da Microsoft mit dem Windows Defender in Windows 10 eine eigene Antiviren-Software ausliefere. Das sei eine Behinderung des Wettbewerbs. Microsoft sieht das natürlich anders.
In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen, dass das Ziel sei, die Kunden zu schützen und man sich sicher sei, dass die Sicherheitsfeatures von Windows 10 den Wettbewerbsgesetzen entsprechen. Man werde alle Fragen der Regulierungsbehörden beantworten. Laut der Meldung hatten Kaspersky und Microsoft schon einige Zeit miteinander verhandelt, konnten sich aber nicht einigen.
Schon im April 2017 hatte Kaspersky mit einer Beschwerde bei der EU gedroht, dann aber abgewartet, weil Microsoft einige Veränderungen versprochen habe. Laut Microsoft wurden »eine Reihe von Schritten« eingeleitet, darunter auch das Angebot eines Treffens von führenden Mitarbeitern beider Unternehmen. Zu diesem Treffen sei es aber bisher nicht gekommen, so Microsoft.
Kaspersky beklagt sich über Hindernisse für Nutzer
In einem Blogbeitrag schreibt Eugene Kaspersky, dass Microsoft beispielsweise verhindere, dass Antiviren-Software über einen eigenen Dialog auf eine abgelaufene Lizenz hinweise. Stattdessen müsse das Action-Center genutzt werden, auf das nur wenige Nutzer achten würden. Bei einem Update auf Windows 10 würden vorhandene Antiviren-Programme einfach entfernt. Auch sonst würde Microsoft den Nutzern und den Herstellern von Sicherheitssoftware viele Hindernisse in den Weg stellen, um den Windows Defender zu etablieren.
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